Volkswagen Golf GTD
Diesel-Spaß
Der Volkswagen Golf verdankt seinen Erfolg unter anderem seinen vielen Erscheinungsbildern. Das beginnt beim sparsamen 1.0 BlueMotion" und geht über den komfortablen e-Golf bis hin zum spektakulären GTI.
Knapp unterhalb des GTI steht seit Jahren die "GT"-Version. Wie der GTI bietet auch der GT eine Fülle an Leistung, doch diesmal wird sie nicht für maximale Performance, sondern für maximalen Komfort eingesetzt. Und wenn es darum geht, mit Leichtigkeit Leistung zu bringen, ist auch ein Dieselmotor eine Option.

Erscheinungsbild
Dennoch verfügt der GTD über die äußeren Merkmale des GTI. Dazu gehören 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Heckdiffusor, ein Spoiler und Seitenverkleidungen. Die hier gezeigte Farbe hot-silver war bis vor kurzem nur dem GTD vorbehalten, ist aber jetzt für jeden Golf erhältlich.
Die Sitze sind im gleichen Karomuster gepolstert wie der erste Golf GTI vor vierzig Jahren. Da der GTD als schneller Tourenwagen und nicht als Sportwagen gedacht ist, bieten die Sitze zusätzlichen Seitenhalt, sind aber keine Schalensitze. Das Lenkrad ist kein Sportlenkrad, aber dank der Veredelung mit großen Nähten und einem glänzenden GTD-Logo sieht es aufregender aus als das Standardlenkrad.
Ausrüstung
Dabei ist der GTD serienmäßig viel umfangreicher ausgestattet als ein durchschnittlicher Golf. Und genau hier überzeugt das Auto seit dem Facelift für das Modelljahr 2017 noch mehr. Die Verarbeitungsqualität war bereits tadellos, aber jetzt ist der Golf auch ein echter Innovator.
Das Cockpit wird von zwei großen Displays dominiert. Das erste sitzt zentral im Armaturenbrett und ist eine Bereicherung für das Auto, allein schon wegen seiner attraktiven, glänzenden Oberfläche und der gestochen scharfen Bilder.
Vor allem können einige Funktionen jetzt mit Gesten bedient werden. Diese Funktion ist jedoch auf Links-/Rechts-Bewegungen beschränkt, so dass sie in der Praxis nur einen geringen Mehrwert bietet. Schließlich muss der Fahrer noch auf den Bildschirm schauen, um die Wirkung der Anweisung zu sehen. Nur das Wechseln der Radiosender ist wirklich bequem, da ein Wischen unter (!) dem Bildschirm ausreicht, woraufhin man automatisch hört, welcher neue Sender eingestellt ist.
Das zweite Display befindet sich hinter dem Lenkrad und ersetzt die traditionellen Uhren. Während die Schwestermarke Audi dies großspurig als "virtuelles Cockpit" präsentiert, wird das gleiche Konzept bei Volkswagen fast lautlos eingeführt, obwohl es mindestens genauso effektiv ist. Das heißt, es werden Tasten eingespart, das Armaturenbrett wird übersichtlicher und der Fahrer kann entscheiden, welche Informationen wann am wichtigsten sind.
Ab dem Modelljahr 2017 kann der Golf (GTD) mit allen Luxus- und Sicherheitssystemen ausgestattet werden, die der Hersteller zu bieten hat, einschließlich der Fähigkeit zum teilautonomen Fahren. Das ist ungewöhnlich, denn normalerweise wird eine neue Technologie zuerst in einem Spitzenmodell eingeführt, aber jetzt betrifft es das Volumenmodell. Bedenken Sie aber, dass es einen saftigen Aufpreis kosten wird, denn Volkswagen verschenkt es sicher nicht.
Straßenlage
Um dem GTD einen sportlichen Charakter zu verleihen, ist das Fahrzeug mit einem Sportfahrwerk und Breitreifen ausgestattet. Letztere tragen unbestreitbar zum überdurchschnittlichen Lenkgefühl bei, verursachen aber auch mehr Fahrgeräusche als in einem normalen Golf.
Das tiefergelegte Fahrwerk sorgt für etwas weniger Schräglage und eine etwas schnellere Reaktion auf Fahrerbefehle. Allerdings ist das serienmäßige Fahrwerk bereits so gut, dass das Sportfahrwerk ein netter Bonus ist, aber kein Grund, sich für den GTD zu entscheiden.

Leistung
Wie bereits erwähnt, kommt die Leistung des GTD nicht von einem Benzin-, sondern von einem Dieselmotor. Dabei handelt es sich um einen 2,0-Liter-Vierzylinder, der 184 PS und 380 Nm Drehmoment leistet. Letzteres ist besonders interessant, denn der GTD liefert mehr Drehmoment als der GTI (350 Nm)!
Das üppige Drehmoment sorgt dafür, dass der GTD über eine enorme Geschmeidigkeit verfügt und bei Bedarf schaltfaul gefahren werden kann. Die Beschleunigung aus dem Stand in 7,5 mag unscheinbar sein. Die Zwischenbeschleunigung bei hohen Geschwindigkeiten erfolgt dagegen dank des hohen Drehmoments mühelos.

Obwohl der GTD eifrig und unbestreitbar schnell ist, fehlt ihm die Aggressivität eines echten Sportwagens. Andererseits ist der GTD vielseitiger als ein Sportwagen.
Auf langen Strecken können die Kilometer in einem mörderischen Tempo zurückgelegt werden, als ob es sich um einen großen Geschäftswagen handeln würde. Genauso leicht zeigt sich der GTD von seiner verspielten und dynamischen Seite, und dann macht das Auto richtig Spaß.

Schlussfolgerung
Der Volkswagen GTD ist kein GTI mit Dieselantrieb. Der GTD bietet weder das gleiche Spektakel noch die gleiche Leistung. Was der GTD jedoch ist, ist ein überdurchschnittlich spannendes Dieselfahrzeug. Dabei bietet der GTD einen gewissen Mehrwert gegenüber einem spannenden Benziner, denn die Laufleistung ist deutlich geringer.
Gleichzeitig sorgen sein sportliches Styling, die reichhaltige Ausstattung und der entschlossene Motor dafür, dass der GTD mit größeren Geschäftswagen konkurrieren kann. Damit ist der GTD der GTI für die Langstrecke.
- Moderne Ausrüstung
- Starker, lebendiger Dieselmotor
- überdurchschnittlicher Fahrspaß
- Kein Schnäppchen
- Mehr Fahrgeräusche als ein normaler Golf
- Elektrische Feststellbremse verursacht mehr Ärgernis als Komfort