Toyota Yaris
Ein bisschen schelmisch
Wenn es um das Aussehen geht: sehr spannend! Denn eines fällt auf: Der Designstil des mehr als aufregenden Toyota Supra wurde 1 zu 1 übernommen! Der Yaris hat die gleichen üppigen Linien und die gleichen Kiemen neben den Scheinwerfern, die die Supra so aufregend machen. Außerdem reicht die Motorhaube weit nach unten, was sie länger erscheinen lässt. Während frühere Generationen des Yaris ein braves Aussehen hatten, hat die vierte Generation einen wütenden Blick in den Scheinwerfern. Die orange/rote Lackierung, das schwarze Dach und die großen Felgen der hier gefahrenen "Launch Edition" runden das Bild ab.
Weltraum
Der neue Yaris ist 4 cm niedriger, 5 cm breiter und ein wenig kürzer als sein Vorgänger. Dank eines längeren Radstandes (+5 cm) soll der Innenraum größer geworden sein. In der Praxis macht sich jedoch die unterschiedliche Aufteilung des Raums bemerkbar. Aufgrund der niedrigeren Bauweise ist auch der Sitz niedriger und weiter nach unten gerichtet, wie in einem Sportwagen. Die Sitze sind schön groß und lassen das ganze Auto größer erscheinen. Außerdem bieten die Sitze viel Seitenhalt, was das sportliche Gefühl noch verstärkt. Das Armaturenbrett ist deutlich niedriger, was einen besseren Überblick über die Straße und damit ein besseres Gefühl der Kontrolle über das Auto vermittelt.
Da die Vordersitze groß und aufgrund der niedrigen Dachlinie stärker geneigt sind, ist das Platzangebot im Fond mäßig. Auch der Einstieg in den Fond ist eng, da sich die hinteren Türen nicht besonders weit öffnen lassen. Beachten Sie, dass die schön ansteigende Linie der Heckscheibe die Sicht für kleine Kinder auf dem Rücksitz einschränkt. Der Kofferraum ist mit 286 Litern ähnlich groß wie der des vorherigen Yaris und für ein Auto dieser Größe durchschnittlich.
Ausrüstung
Toyota schließt sich dem Trend an, so viele Funktionen wie möglich über ein zentrales Display zu bedienen und so die Anzahl der Knöpfe und Hebel auf dem Armaturenbrett zu reduzieren. Da das Armaturenbrett jedoch voller ungewöhnlicher Formen, Farben und Materialien ist, ergibt sich daraus nicht das ruhige und aufgeräumte Erscheinungsbild, das andere Autos mit einer minimalen Anzahl von Tasten bieten.
Die Ausstattung ist modern und komplett. Mit der Unterstützung von Apple Carplay und Android Auto ist der Yaris für die Zukunft gerüstet. Eine Besonderheit für ein Auto dieser Klasse ist das (optionale) Head-up-Display. Diese projiziert die Informationen in das Sichtfeld des Fahrers, was das Fahren weniger anstrengend macht. Das optionale JBL-Audiosystem bietet einen vollen, brillanten und musikalischen Klang. Was der Yaris nicht hat, ist ein intelligenter Assistent, der frei formulierte Befehle versteht.
Wenn es um die Sicherheit geht, verfolgt Toyota eine einfache Politik: Alle neuen Modelle sind mit allen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet, die die Marke zu bieten hat. Das bedeutet, dass der Yaris jetzt auch automatisch für den kreuzenden Verkehr an einer Kreuzung bremsen kann. Bei Bedarf bremst der Yaris automatisch für Radfahrer und Fußgänger, wobei letztere auch bei Dunkelheit erkannt werden. Während des Tests fiel auf, dass alle diese Systeme schlecht eingestellt sind und daher bei hohem Verkehrsaufkommen viele Warnungen erzeugen. Dies wird jedoch nicht immer von einer Meldung auf dem Display begleitet, so dass unklar bleibt, worauf sich die Warnung bezieht.
Neu ist auch der zentrale Airbag zwischen den beiden Vordersitzen. Dadurch wird das Risiko verringert, dass sich die Insassen bei einem Seitenaufprall gegenseitig verletzen.
Hybride
Wie bereits berichtet, legen viele Autohersteller den Schwerpunkt auf den Elektroantrieb und betrachten den Verbrennungsmotor nur noch als Nebeneffekt. Den Yaris gibt es nicht mit reinem Elektroantrieb, sondern nur mit einem konventionellen Verbrennungsmotor und als Hybrid. Als Grund gibt Toyota an, dass der Hybrid einen niedrigeren Preis und eine größere Reichweite hat als ein Elektroauto und daher eine höhere Akzeptanz hat, was unter dem Strich mehr CO2 einspart. Außerdem sind andere Marken aufgrund der hohen CO2-Emissionen ihrer anderen Modelle gezwungen, diese mit Elektroautos auszugleichen, um hohe Geldstrafen der Regierung zu vermeiden.
Da der Yaris ein sehr wichtiges Modell für Toyota ist, wurde der Hybrid-Antriebsstrang komplett überarbeitet. Das fängt schon bei der Batterie an, die jetzt mit Lithium-Ionen statt mit Nickel-Metallhydrid arbeitet, an dem Toyota wegen seiner Zuverlässigkeit lange festgehalten hat. Diese neue Batterie lädt und entlädt sich schneller und ist leichter (-12 kg). Der neue Elektromotor ist außerdem kleiner und leichter. Der neue Benzinmotor hat drei statt vier Zylinder, was zu einer höheren Effizienz führt.
In der Praxis fällt auf, dass der neue Hybrid viel besser auf das Gaspedal reagiert als bisher. Das liegt nicht nur daran, dass die Reaktion tatsächlich aufmerksamer ist, sondern auch daran, dass die Zunahme des Motorgeräuschs besser mit der Zunahme der Fahrzeuggeschwindigkeit übereinstimmt. Auf der Autobahn nutzt der neue Antriebsstrang die Durchzugskraft ("Drehmoment") des Elektromotors
gut aus, so dass der Yaris mit der Leichtigkeit eines größeren Autos fährt. Selbst im Sparmodus ist die Leistung gut, aber ein gelegentliches "Rippeln" im Antriebsstrang ist spürbar, wenn die Systeme merklich gedrosselt werden. Für den Komfort ist daher der Standardmodus am angenehmsten.
In der Stadt kann der neue Yaris öfter und länger elektrisch fahren als bisher. Außerdem kann jetzt schneller elektrisch gefahren
werden, während die Vorgängergeneration bei etwas zu starkem Beschleunigen sofort die Meldung "überhöhte Geschwindigkeit" ausgab und auf den Benzinmotor zurückschaltete. Wenn der Benzinmotor bei niedrigen Drehzahlen unterstützt (z. B. beim Bergauffahren in der Stadt), ist der charakteristische, rumpelnde Klang des Dreizylinders zu hören. Unter allen anderen Bedingungen ist der Hybridantrieb leise und sanft.
Die Teststrecke bestand zu einem Drittel aus Autobahnen, zu einem Drittel aus Stadtverkehr und zu einem Drittel aus Landstraßen. Dabei wurde größtenteils der Eco-Modus verwendet, und das Wetter war ideal (warm und windstill). Unter diesen Bedingungen lag der Durchschnittsverbrauch nach einem ganzen Tag Fahrzeit bei 3,5 Litern pro 100 km. Damit ist der Yaris Hybrid das mit Abstand sparsamste Auto seiner Klasse.
Fahrverhalten
Toyotas großer Stolz ist die so genannte "TNGA"-Plattform (Toyota New Global Architecture), auf der alle neuen Modelle gebaut werden. Dieser Sockel ist leicht und stabil, was mehreren Zwecken dient. Ein leichtes Auto ist schnell, wirtschaftlich und dynamisch. Die Stärke sorgt für schnelle Reaktionen auf die Befehle des Fahrers und macht das Auto sicher.
Die TNGA-Plattform stellt den größten Fortschritt gegenüber dem vorherigen Yaris dar und ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zu anderen Kompaktwagen. Schon in der ersten Kurve ist der Yaris spürbar leistungsfähig und willig. Der Fahrer spürt am Lenkrad und an der Reaktion des Autos, dass der Yaris viel kann. Wenn man die Vorteile nutzt, erwacht der Yaris zum Leben und sportliches Fahren ist sehr befriedigend. Kurzum: Die vielen Versprechen von Toyota in Sachen Fahrspaß werden voll erfüllt.
Der kommunikative und dynamische Charakter ist zum Teil auf die Plattform, aber auch auf die Federung zurückzuführen. Er ist regelrecht steif und deshalb ist auf schlechten Straßenbelägen jede Unebenheit zu spüren. Auf Bodenwellen kann der Yaris große Sprünge machen, wenn er nicht ausreichend abgebremst wird. Dieser ausgeprägte Charakter erklärt sich zum Teil durch den Aufbau des Testwagens. Er ist auf der größtmöglichen Felgengröße (17 Zoll) mit viel Metall und wenig Gummi. Die Basisversionen haben kleinere Felgen und eine geänderte Aufhängung. Dann genießt der Yaris das stabile und sichere Fahrverhalten, das die Plattform bietet, aber es gibt mehr Raum für Komfort.
Schlussfolgerung
Ist der neue Toyota Yaris so aufregend, wie er aussieht? Ja, ohne jeden Zweifel. Mit der vierten Generation ist der Yaris nicht länger ein unscheinbares Stadtauto. Der neue Yaris zeichnet sich durch ein klares Design aus und verbindet dieses mit unterschiedlichen Fahreigenschaften (je nach gewählter Ausstattungsvariante). Das Handling ist spritzig und dynamisch, was für viel Fahrspaß sorgt.
Zugleich ist der Yaris dank seines Hybridantriebs eine vernünftige Wahl. Das macht das Auto schnell, leise und sparsam. Bei einer Testfahrt unter günstigen Bedingungen war der Yaris Hybrid sogar sparsamer als jedes andere (Hybrid-)Auto in diesem Segment. Die Ausrüstung ist modern, und es wird viel Wert auf die Sicherheit gelegt. Obwohl der Yaris ein wenig frech ist, ist er dennoch so durchdacht und vertraut wie jeder andere Toyota.
- Unverwechselbares Design
- Hervorragende Fahreigenschaften
- Laufruhig und sparsam dank Hybridantrieb
- Mäßiger Platz im hinteren Bereich
- Viele Warnungen, aber nicht immer klar, warum
- Weniger überschaubar aufgrund der breiten C-Säule