Datum der Veröffentlichung: 12 Dezember 2014
Toyota Mirai (2014 - 2020)
Fahreindrücke

Toyota Mirai (2014 - 2020)

Die Zukunft nach Toyota

Fahreindrücke - Versprochen ist versprochen. Toyota sagt schon seit Jahren, dass sie bestrebt seien, Autos ohne Emissionen herzustellen. Der Prius Hybrid wurde dann zum ersten Schritt in diese Richtung. Die Emission war revolutionär niedrig, aber nicht Null. Deshalb versprach Toyota, im Jahr 2015 mit einem Auto auf den Markt zu kommen, das keine schädlichen Emissionen produziert. Und das ist jetzt da! Meet the Toyota Mirai.

Autos, die keine Emissionen produzieren, gibt es doch bereits seit vielen Jahren? Das sind Elektroautos, und fast alle Marken bieten heutzutage eines an. Sicherlich! Aber Elektroautos haben zwei große Nachteile: Der Radius ist begrenzt, und die Aufladung der Batterien nimmt viel Zeit in Anspruch.

Um tatsächlich emissionsfreies Fahren erfolgreich zu machen, sollten diese Probleme gelöst werden. Und obwohl die Technik der Batterien immer besser wird, bleibt die erhoffte Revolution im Batteriebereich aus. Deshalb entschied sich Toyota, sich auf eine ganz andere Technik zu konzentrieren: die Brennstoffzelle.

Toyota Mirai (2014 - 2020)

Der Toyota Mirai wird, wie ein herkömmliches Elektroauto, von einem Elektromotor angetrieben. Der Unterschied besteht darin, dass der Strom nicht (nur) von einer Batterie kommt, sondern auch von einem kleinen "Kraftwerk" im Auto. Die "Brennstoffzelle" setzt nämlich Wasserstoff, welcher in gasförmigem Zustand in einem Behälter aufbewahrt wird, in elektrischen Strom und Wasser um. Das Wasser, das der Mirai ausstößt, ist so rein, dass es theoretisch getrunken werden kann.

Die Wasserstoffbetankung ähnelt dem Tanken von Flüssiggas und dauert etwa genau so lange. Mit einer Tankfüllung (122 Liter bei 700 bar) fährt der Mirai etwa 650 km. Damit sind die Hauptargumente gegen elektrisches Fahren entkräftet.

Toyota Mirai (2014 - 2020)

Teufelskreis

Leider gibt es dabei ein neues Problem: Solange es nur wenige Wasserstoffautos gibt, werden viele Tankstellen keinen Wasserstoff anbieten. Und solange kein Wasserstoff angeboten wird, kauft keiner ein Wasserstoffauto. Die Hauptaufgabe des Mirai ist es, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Honda und Hyundai bieten bereits Wasserstoff-Autos an, aber diese sind einfach unbezahlbar oder nur als Leasing-Auto verfügbar. Der Mirai kann ab sofort in Japan gekauft werden, Europa folgt im September 2015 mit Dänemark, Deutschland und England. In Japan kostet der Mirai etwa 48.000 €.

Toyota Mirai (2014 - 2020)

Limousine

Und dieser Preis ist vielleicht die größte Revolution! Der Mirai ist in der Tat viel billiger als konkurrierende Modelle. Mit dem Mirai ist Toyota die erste Marke, die Wasserstoff als eine realistische Alternative zu einem Luxus-Benziner oder Diesel-Pkw anbietet.

In Bezug auf die Abmessungen ist der Mirai vergleichbar mit einem BMW 5er oder Mercedes-Benz E-Klasse. Auch wenn es um Ausstattung oder Platz im Innenraum geht, steht der Mirai den traditionellen Luxusautos in nichts nach. Die besondere Technik reduziert dabei nicht den Innenraum. Die Wasserstofftanks und Brennstoffzellen sind nämlich in den Boden eingebaut. Der Mirai ist daher etwas höher als eine durchschnittliche Luxus-Limousine und hat als angenehmen Nebeneffekt einen höheren Einstieg.

Toyota Mirai (2014 - 2020)
Toyota Mirai (2014 - 2020)

Das Interieur ist modern, fast futuristisch, aber dennoch vertraut. Leider benutzt Toyota keine umweltfreundlichen Materialien, wie das zum Beispiel BMW macht. Wer den Toyota Prius kennt, wird sich fast sofort wie zu Hause fühlen, denn die Bedienung der meisten Funktionen ist nahezu identisch. Fahren mit dem Mirai verlangt keine besonderen Fähigkeiten des Fahrers, jeder kann dieses revolutionäre Auto fahren.

Ein Knopf ist einzigartig für den Mirai: die CO2-Taste. Während der Fahrt tropft Wasser aus dem "Auspuff". Um zu verhindern, dass der Mirai eine Spur von Wasser hinterlässt, zum Beispiel in einer Garage, kann all das angesammelte Wasser mit einem Knopfdruck abgelassen werden. Wie bei einem Wasserfall strömt das warme Wasser auf den Boden.

Straßenlage

Bei diesem ersten Treffen wurde in Japan mit einem Testfahrzeug nach japanischen Spezifikationen gefahren. In vielen Fällen werden Autos je nach Kontinent angepasst, um die Bedürfnisse der verschiedenen Fahrer zu erfüllen. So bevorzugen Japaner ein weich abgestelltes Fahrgestell und eine extrem leichte Lenkung. Aber sogar die japanische Version wusste vom ersten Meter an in seiner Handhabung zu beeindrucken.

Das hohe Fahrwerk hat nämlich nicht zu einem höheren Schwerpunkt geführt. Im Gegenteil! Die gesamte Technik ist zentral unter den Sitzen eingebaut, so dass der Mirai einen niedrigen Schwerpunkt hat. Daher ist die Straßenlage bemerkenswert gut!

Toyota Mirai (2014 - 2020)

Durch die besondere Technik unterscheidet sich die Gewichtsverteilung des Mirai sehr von der der klassischen Limousinen, und dabei ist der Mirai klar im Vorteil! Der Mirai geht Kurven mit einem Eifer an, den man von Luxuslimousinen kennt, und kommt danach auch wieder schneller ins Gleichgewicht.

Und wenn es um Leistung und Komfort geht, ist der Mirai den traditionellen Benzinern oder Dieselautos weit überlegen. Ein Elektromotor liefert die Leistung mit viel mehr Leichtigkeit, und das gibt ein absolut überlegenes Gefühl. Insbesondere die Beschleunigung bis auf etwa 70 km/h ist so rasant, dass nur die schnellsten Limousinen ein ähnliches Gefühl geben.

Darüber hinaus leisten der Elektromotor und die Brennstoffzellen ihre Arbeit in absoluter Stille. Dadurch ist der Mirai auch noch komfortabler als eine traditionelle Luxus-Limousine. Der Name "Mirai" wurde durchaus berechtigt gewählt: Es ist das japanische Wort für "Zukunft". foto_key=21978

Toyota Mirai (2014 - 2020)

Fazit

Trommelwirbel und Trompetenschall für Toyota! Der "Mirai" könnte eine Revolution in der Automobilwelt auslösen. Dank des "Treibstoffs" bietet der Mirai alle Vorteile eines traditionellen Autos, aber ohne schädliche Emissionen. Aber ist der Mirai wirklich so revolutionär? Honda verfügt seit vielen Jahren über ein solches Auto, das aber nur als Leasing-Auto für Vertraute zur Verfügung steht. Und auch Hyundai führte vor einigen Monaten ein Wasserstoffauto ein.

Was Toyota aber jetzt macht, ist, den Preis drastisch zu reduzieren und die Wasserstofftechnologie in eine attraktivere Jacke zu stecken. Denn diesmal ist es nicht ein SUV, sondern eine Luxus-Limousine in Bezug auf Preis, Leistung, Ausstattung, Raum, Reichweite und Handhabung, und kann sich mit jedem traditionellen Auto messen. Darüber hinaus bietet der Mirai mehr Komfort, während die Emissionen gleich Null sind.

Das einzige Problem, das bleibt, ist die kleine Anzahl von Wasserstofftankstellen. Aber gerade weil Toyota das Wasserstoffauto leichter zugänglich macht, ist der Mirai ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.

plus
  • Guter Preis
  • Revolutionäre Technik
  • Dynamische Straßenlage
minus
  • Noch wenige Wasserstofftankstellen verfügbar
  • Keine umweltfreundlichen Materialen verwendet