Datum der Veröffentlichung: 22 Februar 2015
Mazda 2
Autotest

Mazda 2

Hazumi

Autotest - Welcher ist der beste Ort, um den neuen Mazda2 zu testen? Sicherlich wird das Auto die meisten Kilometer in den Niederlanden fahren. Um das Fahrzeug besser zu verstehen, ist es aber besser, den Mazda2 in seinem Heimatland kennenzulernen: Japan. Dort gelten nämlich andere Normen und Werte als in den Niederlanden. Perfektion ist der Standard, und man strebt immer nach mehr. Was bietet der Mazda2 mehr im Gegensatz zur Konkurrenz?

"Hazumi" war der Name des ersten Prototyps des Mazda2. Dieser Name war gut gewählt, weil es, "ein großer Schritt vorwärts" bedeutet. Und das ist genau das, was Mazda mit dem neuen Mazda "2" erreichen will: einen großen Fortschritt.

Mazda macht das jedoch auf eine ganz andere Art und Weise als andere Hersteller. Die meisten Marken wählen völlig neue Techniken, Mazda aber hat sich dafür entschieden, bestehende Technik so weit weiter zu entwickeln, dass im Grunde genommen ein gleich großer Fortschritt erreicht wird. "Auf diese Art und Weise ist das Auto vertraut und zuverlässig", laut Mazda.

Selbstverständlich hat dabei das Design auch einen Sprung nach vorne gemacht. Die runden Formen sind immer noch da, werden aber jetzt mit scharfen Akzenten abgewechselt, so dass das Auto viel mehr Charakter bekommen hat. Obwohl die Abmessungen bescheiden sind, hat der Mazda2 aber eine Ausstrahlung, die zumindestens genau soviel Kraft verspricht wie die größeren Modelle der Marke!

Platz

Im Vergleich zur Konkurrenz ist der Mazda2 eine Nummer größer, aber leider ist der Radstand und damit der Innenraum gleich groß. Der Raum ist vorne gut und die Sitze sind auf so viele Arten einstellbar, dass die Fahrer unabhängig von ihrer Statur eine bequeme Sitzposition finden. Trotz des Strebens nach Perfektion hat der Mazda2 einen störenden Design-Fehler: Der Sicherheitsgurt blockiert den Hebel für die Höhenverstellung der Vordersitze.

Mazda 2
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Der Platz im Fond ist durchschnittlich für ein Auto in diesem Segment. Das heißt, dass Erwachsene ziemlich gut sitzen, aber nicht viel mehr Raum haben. Die weiche Rückseite der Rückenlehnen der Vordersitze sorgt dafür, dass es kein Problem ist, mit den Knien direkt an den Vordersitzen zu sitzen.

Der Kofferraum ist mit 280 Litern (erweiterbar auf bis zu 950 Liter) auch durchschnittlich groß. Leider ist die Ladeöffnung etwas kleiner als üblich. Die betonte runde Form sorgt dafür, dass große Teile einiges an Manövrierfähigkeit bedürfen, obwohl sie leicht in den Kofferraum passen würden.

Ausstattung

Der Platz mag im Durchschnitt liegen, aber das Design und die Verarbeitung des Interieurs sorgen dafür, dass der Mazda2 wirklich einen Schritt nach vorne gemacht hat. Der Testwagen ist mit Halblederausstattung ausgestattet, wobei sich die Lackfarbe in der Stickerei wiederfindet, was wirklich schön ist!

Die Ausstattung ist mehr als reich für einen Kleinwagen, Sie würde sogar sehr gut zu einem luxuriösen Geschäftsauto passen. So ist der Mazda2 mit einem Head-up Display ("Aktive Driving Display") ausgestattet; eine Glasscheibe steht im Sichtfeld des Fahrers auf der Lenksäule. Auf diesem Display werden wichtige Funktionen, wie die Geschwindigkeit und Anweisungen vom Navigationssystem, angezeigt, so dass der Fahrer seine Augen immer auf der Straße halten kann.

Wie bei den größeren Modellen ist auch der kleinste Mazda mit integriertem Audio-, Navigations- und Kommunikationssystem lieferbar. Dies kann entweder durch Stimme, einen Druck-/Drehknopf auf der Mittelkonsole oder durch Berühren des Bildschirms bedient werden. Sehr angenehm! Dank einer Verbindung mit dem Internet kann nach Firmennamen gesucht und können bei der Suche nach Tankstellen die aktuellen Kraftstoffpreise berücksichtigt werden. In der Mittelkonsole gibt es zwei (!) USB-Ports, um während der Fahrt verschiedene mobile Geräte aufladen zu können.

Auch im Bereich 'Sicherheit' kann der Mazda2 mit größeren Autos mithalten. So verfolgt eine Kamera die Fahrtrichtung, und es erklingt eine Warnung, wenn versehentlich (das heißt, ohne Blinker) die Linien auf der Straße überfahren werden. Der Computer schaut sogar mit über die Schulter: Wenn sich ein Objekt im toten Winkel des Außenspiegels befindet, leuchtet eine Warnleuchte im Spiegel auf. Um Einparken (noch) einfacher zu machen, wurde eine Rückfahrkamera eingebaut.

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Diesel

Wie bereits erwähnt, hat sich Mazda nicht dafür entschieden, neue Techniken anzuwenden. Man perfektioniert bestehende Techniken. Während andere Hersteller sich für kleinere Motoren mit weniger Zylindern entscheiden, wählt Mazda einen bekannten Vierzylinder-Diesel mit einer Leistung von 1,5 Litern.

Dieser wird mit einem Knopfdruck gestartet und läuft dann so seidig, dass der Fahrer sich dessen kaum noch bewusst ist, dass er einen Diesel fährt! Nur im Leerlauf ist der Diesel etwas weniger ruhig als ein Benziner, aber in der Regel leistet der "1.5D SkyActiv" seine Arbeit in nahezu beispielloser Ruhe.

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Es ist bemerkenswert, dass dieser Diesel (in Japan) mit Automatik geliefert werden kann. Auch hier geht Mazda noch einen Schritt weiter als üblich, denn diese Automatik lässt sich nach Wunsch mit einem Hebel am Lenkrad bedienen. Davon wurde bei den Testfahrten aber kaum Gebrauch gemacht, da die Elektronik ein gutes Gefühl für den Fahrer hat. Wenn das Gaspedal tief eingedrückt wird, braucht der Turbo einen Bruchteil einer Sekunde, bis alle 105 PS / 250 Nm zur Verfügung stehen und der "Mazda2 1.5D" eine prima Leistung bringt.

Ein technisches Highlight ist das "i-stop" Stopp-/Start-System. Wenn das Auto an einer Ampel steht, schaltet sich der Motor aus, um Kraftstoff zu sparen. Das Intelligente am "i-stop" besteht darin, dass der Motor erst ausgeschaltet wird, wenn die Zylinder sich in einer günstigen Position für einen schnellen Start befinden. Bei Benzinern ist der Vorteil dieser Technik gering, aber der Diesel startet tatsächlich schneller und glatter als die Konkurrenz.

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Durch die Entscheidung, bestehende Technologie zu verfeinern, bietet der Mazda2 unbestreitbar mehr Komfort als üblich. Umgekehrt jedoch bedeutet dies, dass der Verbrauch sowohl theoretisch als auch praktisch viel höher ist. Das lässt sich wiederum übersetzen in einen höheren Kaufpreis und einen höheren Preis pro Kilometer.

Fahren

Dennoch ist die hohe Qualität der Verarbeitung und der Ausrüstung nicht das, was den Mazda2 so besonders macht. Der große Sprung nach vorne kommt aus der Verfeinerung des Fahrgestells. Wie bereits angedeutet, wurde die Testfahrt in Japan mit einem Testfahrzeug nach japanischer Spezifikation durchgeführt. In der Regel bevorzugen japanische Fahrer eine sehr leichte Lenkung und ein sehr sanft gefedertes Fahrgestell.

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Der japanische Mazda2 hat jedoch ein unerwartet straffes Fahrwerk! Allerdings ist der Komfort auf schlechten Straßen prima, und diese Kombination gibt das Gefühl, ein Auto einer höheren Klasse zu fahren.

Die Lenkung ist nicht zu schwer und nicht zu leicht, sie ist genau richtig. Es fällt dabei auf, dass das Auto eine sehr gute "Richtungsstabilität" hat, was bedeutet, dass kaum Lenkkorrekturen auf der Autobahn erforderlich sind. Gleichzeitig reicht ein kleiner Stoß gegen das Lenkrad, um eine sofortige Reaktion auszulösen. Und das macht den Mazda2 geradezu lebendig. Die Steuerung ist damit wesentlich präziser als die der Konkurrenz und ist mit der Grund für den enormen Fortschritt, den Mazda mit dem neuen "2" verbucht.

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Fazit

In Japan ist Perfektion die Norm, und die Menschen streben nach mehr. Diesen Charakter spürt man eindeutig im neuen Mazda2. Im Vergleich zu anderen Autos in seiner Klasse ist der Mazda2 in allem einen Schritt voraus. Mazda begibt sich damit an die Spitze des B-Segments. Dies gilt nicht nur für die Ausstattung, sondern vor allem für die verfeinerte Handhabung und Leistung der Motoren.

Im Gegensatz zur vorherigen Generation ist der neue Mazda2 viel stabiler, und der Fahrer hat weniger das Gefühl, einen Kleinwagen zu fahren. Auch auf den Gebieten Optik, Ausrüstung und Antrieb hat der Mazda2 einen riesigen Sprung nach vorne gemacht. Hazumi!

plus
  • Reiche, moderne Ausstattung
  • Ausgezeichnete Fahreigenschaften
  • Fühlt sich an wie aus einer höheren Klasse
minus
  • Unpraktisch kleine Ladeöffnung des Gepäckraums
  • Weniger sparsam als die Konkurrenz (in Theorie und in der Praxis)
  • Hebel für das Verstellen des Sitzes befindet sich hinter dem Sicherheitsgurt