Suzuki Swift
Reich an Einfachheit
Auch in Sachen Design geht Suzuki einen eigenen Weg. Es sieht aus, als ob der neue Swift aus zwei übereinander gestapelten Autos besteht. Laut Suzuki ist es so, als würde der obere Teil über dem unteren schweben, was angeblich den Leichtbau visualisieren soll. Um die Breite des Autos zu betonen, befinden sich die Scheinwerfer nicht nur an den äußersten Ecken, sondern verlaufen sogar leicht um sie herum. Zusammen mit den dunklen Gläsern wirkt der neue Swift dadurch allerdings wie ein Insekt, was im krassen Gegensatz zu den knuffigen Vorgängergenerationen steht. Die gelb-grüne Farbe des Testwagens soll für ein freundliches und energisches Aussehen sorgen, und unser Fotograf kann das absolut nachvollziehen!
Raum
Das Armaturenbrett besteht aus einem dunklen Kern auf hellem Grund, womit Suzuki wieder das Gefühl verstärken will, dass es sich um ein leichtes Auto handelt. Die Vordersitze sind jedoch sehr kurz und vermitteln den Eindruck, dass es sich um ein kleines Auto handelt. Im Gegensatz dazu ist die Rückenlehne hoch (leider ohne Ablagefächer hinten) und die Kopffreiheit ist ausgezeichnet.
Für einen Kleinwagen bietet der Swift auch auf der Rückbank überdurchschnittlich viel Platz. In diesem Bereich übertrifft der Swift sogar einige kompakte SUVs!
Ausstattung
Ein mindestens ebenso starker Punkt ist die reichhaltige Serienausstattung. Schon in der einfachsten Version ist der Swift ein modernes und komplettes Auto mit Klimaanlage, schlüssellosem Zugang und sogar einer eigenen App.
Gleichzeitig fällt auf, dass Suzuki nicht an der Spitze der technischen Entwicklung steht. Entgegen den Versprechungen von Suzuki startet das Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem langsam und reagiert träge auf Befehle. Die Menüs scheinen eher von einem Programmierer als von einem Designer entworfen worden zu sein. Die Anzeige des Startbildschirms ist unübersichtlich. Dennoch funktioniert alles einwandfrei und alternativ sind Apple CarPlay und Android Auto (auch kabellos) verfügbar.
Wie von der Europäischen Union gefordert, ist der Swift mit einem wahren Arsenal an Sicherheitsfunktionen ausgestattet, die den Fahrer "unterstützen". Allerdings hat Suzuki die EU-Vorschriften zu streng umgesetzt, so dass der Swift noch kritischer auf Unachtsamkeiten des Fahrers reagiert als andere Autos. Das Abschalten der Systeme ist umständlich und kann nur im Stand erfolgen. Wer das vergisst, sollte daher sofort nach dem Aussteigen den ersten Parkplatz aufsuchen. Sonst machen einen die Pieptöne, Klingeln und Summer wahnsinnig. Nochmals: Das ist eine Forderung, die auch alle anderen Autohersteller erfüllen müssen.
Auch der adaptive Tempomat ist europäischer geworden, was tatsächlich als Verbesserung empfunden wird. Der Swift folgt der Fahrbahnmitte besser und bremst in einigen Kurven automatisch, so dass der Tempomat länger und häufiger eingesetzt werden kann.
Leistung und Verbrauch
Wie bereits erwähnt, ist der Swift kein Elektroauto. Allerdings hat die siebte Generation des Swift einen völlig neuen Motor. Dieser hat drei Zylinder, weil er in der Anschaffung und im Verbrauch günstiger ist. Außerdem handelt es sich um einen "Mild-Hybrid", was bedeutet, dass beim Bremsen und Ausrollen Energie zurückgewonnen wird. Ein kleiner Elektromotor nutzt diese Energie, um den Benzinmotor zu unterstützen, wenn er hart arbeiten muss.
Das serienmäßige Schaltgetriebe ist mit dem Aufkommen von Vollhybriden (d.h. nicht "Mild"-Hybriden) und Elektroantrieben eine Seltenheit geworden. Erfreulicherweise schaltet das Getriebe gut und die Kupplung lässt sich leicht bedienen.
In der Praxis merkt man deutlich, dass die Motor- und Getriebeübersetzung auf sparsames Fahren ausgerichtet ist. Die Leistung ist bescheiden. Dank der Unterstützung des Elektromotors steht aber schon bei niedrigen Drehzahlen viel Drehmoment zur Verfügung, so dass sich der Swift trotzdem kraftvoll anfühlt. Diese Kombination erzwingt fast eine sparsame Fahrweise. Auf einer anspruchslosen Strecke (wenig Stadtverkehr, wenig Autobahn, hauptsächlich Landstraßen) lag der Testverbrauch bei 4 Litern pro 100 km.
Fahrverhalten
Derzahme Charakter des Motors wird durch das lebendige Fahrverhalten kompensiert. Dank seiner einfachen Bauweise ist der Swift relativ leicht. Während der Motor nicht spielerisch ist, ist die Federung es. Sportliches Fahren wird mit einem lebendigen Charakter und viel Grip belohnt. Genauso leicht lässt sich das Auto ruhig, leicht und bequem fahren.
Fazit
Wie vielversprechend ist die siebte Generation des Suzuki Swift? Trotz des fehlenden Elektroantriebs, überraschend vielversprechend! Suzuki hat diesen Nachteil in einen Vorteil verwandelt!
Durch die konsequente Entscheidung für die Einfachheit ist der Swift alles, was ein Elektroauto nicht ist. Der Swift ist nicht kompliziert, schwer oder teuer. Dank der Leichtbauweise ist der Verbrauch so niedrig wie bei einem Vollhybrid, während der Swift ein viel sparsamerer Mildhybrid ist. Die Leistung mag bescheiden sein, aber dank der elektrischen Unterstützung ist der Swift immer kraftvoll, weshalb sich das Auto nicht träge anfühlt.
Die Zurückhaltung des Motors wird durch ein gutes Fahrwerk kompensiert, das zusammen mit dem bereits erwähnten Leichtbau für ein lebendiges Handling sorgt. Auf dem Papier ist der Swift einfach und billig. Das clevere Konzept, die gute Geräuschdämmung und die gute Federung sorgen jedoch dafür, dass dies ganz anders erlebt wird: Der neue Suzuki Swift wird am besten als reich an Einfachheit beschrieben.
- Ausgezeichnete Straßenlage
- Einfache, effektive Technik
- Überdurchschnittlich viel Platz im Fond
- Keine Ablagefächer an der Rückseite der Vordersitze
- Manchmal mittelmäßige Verarbeitung und billige Materialien im Innenraum
- Viele und herablassende Sicherheitssysteme, die sich nur schwer abschalten lassen