Suzuki Alto (2002 - 2008)
Wer das Kleine nicht ehrt ...
Es wird keine Überraschung sein, dass der neue Suzuki Alto kein großes imponierendes Angeberauto mit fetten Spoilern und anderen äußerlichen Highlights ist. Stattdessen ist diese neue Inkarnation beinah genauso groß wie sein Vorgänger. Er ist fünf Zentimeter höher, zwei Zentimeter schmaler aber genauso lang. Der Neuling sieht deutlich moderner aus als sein Vorgänger. Dies hat er den harmonisch verlaufenden Linien und den großen Scheinwerfern mit weißen Blinkern zu verdanken. Das Auto bekommt eine edlere Ausstrahlung durch ein großes Suzuki-Logo das auf dem Kühlergrill unter einer verchromten Leiste Prunkt. Mit der neuen Optik ist der Alto wieder ganz Up-to-Date. Außerdem macht das neue Outfit ihn nicht teurer, aber wohl attraktiver. Der Alto ist vorläufig nur als Viertürer lieferbar.
Große Fahrer sitzen in erster Linie recht nah am Lenkrad. Um dieses kleine Problem zu lösen, muss man die Rückenlehne ein bisschen weiter nach hinten und den Sitz etwas weiter nach vorne stellen als üblich. Der Platz auf der Rückbank ist, wie bei jedem Auto von diesem Format, sehr beschränkt. Außerdem ist er stark abhängig von der Position der Vordersitze aber trotzdem ausreichend für kurze Strecken.
Kein Palast
Die Innenausstattung vom Alto ist kein fahrender Palast aus Leder, Chrom und Wahlnussholz. Darüber hinaus ist es nicht möglich ihn mit elektrisch verstellbaren und beheizten Sitzen oder einem DVD-Navigationssystem geliefert zu bekommen. Stattdessen besteht das Plastik-Armaturenbrett aus zwei Grautönen, wobei die Sitze mit farbigen Motiven versehen wurden. Der Tacho und das Drehzahlmesser sorgen für eine nette Abwechslung durch ihre weißen Zeiger auf blauen Hintergrund. In der Mittelkonsole wurde mehr Platz geschaffen wodurch man vorne einen Becherhalter und eine extra Ablage zur Verfügung hat. Die Funktionen im Auto sind außerdem einfach zu Bedienen, wobei die hier getestete Ausführung mit ein paar Extras sowie einer Uhr, elektrischen Fensterhebern und Nebelleuchten ausgestattet ist.
Der Alto kann mit verschiedenen Extras geliefert werden. Dass wichtigste davon ist die Servolenkung. Diese tut ihre Arbeit ordentlich. Die Lenkung ist leicht aber niemals gefühllos. Man muss sich aber trotzdem an die Servolenkung gewöhnen. Denn bei hohen Geschwindigkeiten wird jede kleine Bewegung am Lenkrad in eine Kursänderung umgesetzt. Aber vor allem in der Stadt zeigt der kleine Alto seinen Trumpf. Dank seinem kleinen Format und leichter Lenkung ist er ein geborenes Stadt-Auto. Man kann ihn flott durch den hektischen Verkehr manövrieren und ihn mit Leichtigkeit in jede kleine Parklücke quetschen.
Kein V12
Der Alto ist, wie schon gesagt, kein Angeberauto und hat auch keine Top-Innenausstattung. Außerdem ist er auch nicht lieferbar als V12 mit Turbomotor und Allradantrieb. Wahrscheinlich würde Suzuki davon kein einziges Exemplar verkaufen! Der Alto-Fahrer möchte nämlich ein Auto das das Sparschwein nicht allzu viel strapaziert, und dass ist bekanntermaßen ein Sprit-Sparendes Auto. Darum wurde der Alto mit einem 1.1 Liter Vierzylinder-Motor ausgestattet. Dieser läuft auch direkt nach einem Kaltstart hervorragend. Der Motor passt gut zum Rest des Autos. In der Stadt ist der 63 PS starke Alto lebendig und nach dem Warmfahren auch willig.
Wer sich einmal an den Alto gewöhnt hat, der wird sich über den Fahrstil wundern, den man entwickelt. Denn er ist ausgezeichnet geeignet als Stadtflitzer. Man fährt rasendschnell durch den undurchdringlichsten Verkehr wobei man durch die überdurchschnittlich guten Bremsen immer wieder neu anspornt wird. Auf der Autobahn fühlt der Suzuki sich nicht so wohl. Bei einem Beschleunigungsversuch bei über 100 km/h wird einem bewusst, dass man in einem Kleinwagen sitzt. Obwohl der Alto, für ein Auto in seiner Klasse, bis 100 Km/h außergewöhnlich ruhig fährt. Dass konstant Halten von hohen Geschwindigkeiten ist dahingegen kein Problem, wodurch auch lange Strecken bequem zu fahren sind. Der Suzuki soll einen Verbrauch von 4,9 Liter auf 100 Kilometer haben. Bei der Testfahrt durch viel Stadtverkehr und bei Langen Strecken mit hohen Geschwindigkeiten lag der Spritverbrauch 5,6 Liter.
Alt und Neu
Wer den alten Alto kennt, der wird auch den Nachfolger sofort als Alto identifizieren. Der Charakter ist geblieben, obwohl die etwas jugendliche Ausstrahlung vor der modernen und sachlichen gewichen ist. Auch die Innenausstattung kommt einem sehr vertraut vor, wobei die neuen Fächer und Ablagen die besten Verbesserungen sind. Die Sitze sind ein bisschen höher als beim Vorgänger und die Motorhaube etwas länger. Deshalb ist sie nicht mehr für jedermann vom Fahrersitz aus zu überblicken. Alto-Fahrer empfinden den stillen und fähigen Motor als größten Vorteil. Außerdem hat der neue Alto, Dank des etwas verlängerten Radstands, eine ruhigere Straßenlage bekommen. Zusammen mit den serienmäßig gelieferten Airbags ist dies ein deutlicher Beitrag zur Sicherheit.
Wer den Alto kennt der wird, trotz der langen Lebensdauer, früher oder später zum Suzuki-Händler gehen müssen. Der weiß immerhin was die Vorteile vom Alto sind. Wer die Vorteile aber nicht kennt, der lässt sich hoffentlich nicht von den Vorurteilen eines Kleinwagens abschrecken. Stattdessen sollte man die Wendigkeit und Handlichkeit des erwachsen gewordenen Suzuki genießen. Wie das Sprichwort schon sagt: Wer das Kleine nicht ehrt...
Fazit
Es ist sicherlich keine Tortur gewesen um ein paar Tage mit einem der günstigsten Autos auf dem Markt herum zu Fahren. Im Gegenteil, in der Testperiode hat der Alto vor allem in der Stadt bewiesen, dass er ein Garant für den schnellen, sorglosen und praktischen Gebrauch ist.
Der stille Motor, die bessere Ausstattung und die modernere Optik verleihen dem neuen Alto gegenüber seinem Vorgänger eine deutlich erwachsenere Ausstrahlung. Suzuki hat dabei zum Glücke die wichtigsten Erfolgsfaktoren nicht vergessen: ein bescheidener Kaufpreis und einen niedrigen Spritverbrauch.
- Nettes Design
- Schönes flottes Stadtauto
- Niedriger Kaufpreis und verbrauch
- Mittelmäßige Verarbeitung
- Kein Platz für den Linken Fuß
- Viel Spielraum beim Schaltknüppel