Datum der Veröffentlichung: 6 September 2015
Smart ForFour
Autotest

Smart ForFour

For ComFour

Autotest - Warum ein Smart? Wegen seines cleveren Konzepts und des im Trend liegenden Images. Der Smart ForFour hat ein ganz anderes Konzept als andere kleine Autos und ist dadurch geräumig und dynamisch. Darüber hinaus ist der Smart ForFour luxuriöser und komfortabler. Und um den Komfort zu vergrößern, gibt es den Smart jetzt auch mit Automatik.

Ein Automat? Oh nein! War das nicht die Achillesferse des Smart ForTwo? In der Tat! Die vorherige Generation des Smart ForTwo war wegen Platzmangels standardmäßig mit einer Automatik ausgestattet. Es gab einfach keinen Platz für alle Kabel und Steuerungen, die für ein Schaltgetriebe erforderlich sind.

Aber leider waren Elektronik und Motor nicht richtig aufeinander abgestimmt, wodurch die Automatik zum falschen Zeitpunkt schaltete. Das Ergebnis war, dass das Auto während des Schaltens einfach innehielt oder gar nach dem Einlegen eines anderen Ganges einen Sprung machte.

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Deswegen haben sich die Ingenieure bei der Entwicklung des neuen Smart ForTwo und ForFour bis zum Äußersten bemüht, und nun ist eine manuelle Gangschaltung der Standard. Und diese erledigt ihren Job zufriedenstellend. Allerdings wird der Smart ForFour als ein Luxus-Auto unter den Kleinwagen präsentiert. Ein Automat passt zu dieser Philosophie, denn eine gute Automatik schaltet unmerklich und macht das Leben angenehmer.

Twinamic: Theorie

Aber was ist eine gute Automatik? Smart hatte die Wahl aus vielen Techniken. Ein traditionelles Automatikgetriebe verfügt über einen "Drehmomentwandler", um geschmeidig zu schalten, aber dieser erhöht auch den Verbrauch. Dann gibt es das automatisierte Schaltgetriebe, das zwar sparsam ist, aber manchmal etwas holprig schaltet. Ein "kontinuierlich stufenloses Getriebe" schaltet überhaupt nicht, sondern kann stufenlos die Übersetzungsverhältnisse variieren und ist somit sowohl wirtschaftlich als auch komfortabel.

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Und dennoch entschied sich Smart für eine andere Lösung: die in der Regel teuere Automatik mit "Doppelkupplung". Das ist nämlich die Technologie, die die Mutterfirma Mercedes-Benz in den großen Autos verwendet; damit waren alle erforderlichen Kenntnisse in diesem Bereich bereits vorhanden.

Diese Automatik kennt man bei Mercedes-Benz als DCT ("Doppelkupplungsgetriebe"). Das deutet auf zwei Schaltgetriebe: eins für die geraden und eines für die ungeraden Gänge. Während das eine Getriebe die Kraft effektiv überträgt, wählt das andere bereits einen höheren oder niedrigeren Gang (abhängig von der Fahrweise). Da der Gang bereits eingelegt wurde, muss nur noch das Schaltgetriebe gewechselt werden. Damit diese Technik etwas zugänglicher wird, nennt Smart sie "Twinamic".

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Twinamic: die Praxis

Zusammen mit der neuen Automatik kam der bereits zuvor versprochene extra starke Motor mit 90 PS / 132 Nm (Standard-Motor: 71 PS / 91 Nm). Zusammen mit dem Twinamic-Automatikgetriebe macht das den Smart ForFour zu einem völlig anderen Auto!

Der 90 PS-Turbomotor liefert seine Leistung mit viel mehr Leichtigkeit als der Standardmotor. Aus dem Stillstand kommt der ForFour dadurch leicht weg. Zwischenbeschleunigungen sind agressiver, zumindest wenn die Automatik einmal begriffen hat, was von ihr verlangt wird. Auch bei ruckartigem Vollgas dauert es mindestens eine volle Sekunde, bevor der Twinamic einen niedrigeren Gang einlegt und den Motor zu einer besseren Leistung anspornt. Dies gilt nicht nur im Energiesparmodus, sondern auch, wenn der "Sport"-Modus gewählt wurde.

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Wenn er einmal auf Touren ist, fällt auf, dass die Übersetzungsverhältnisse des (Sechsgang-)Twinamic besser zu diesem Motor passen als die des (Fünfgang-)Handschaltgetriebes. Der Motor läuft deshalb auf Landstraßen leiser und geschmeidiger. Die Automatik sollte laut Angaben den ForFour ewas sparsamer machen, aber in der Praxis erreicht man die versprochenen 4,2 Liter pro 100 km nicht einmal annähernd.

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Komfort

Der Mehrwert der Automatik liegt daher vor allem im verbesserten Komfort. Darüber hinaus hält der ForFour auch auf vielen anderen Punkten das Versprechen vom "Premium"-Auto oder "life style"-Auto unter den Kleinen. So sind die Linien verspielt, aber die hohe Motorhaube verleiht dem Auto noch immer ein robustes Aussehen. Auch in einem gelben Ton sieht das Auto nicht kindisch, sondern eher selbstbewusst aus.

Das Interieur des Testwagens ist in einem nüchternen Schwarz ausgeführt, aber hier können auch lebendige Farben gewählt werden. Bei einigen Details sind die verwendeten Materialien von überdurchschnittlicher Qualität. So ist beispielsweise die Mittelkonsole aus einem wesentlich einfacheren "Kunststoff" gemacht als die anderen Kunststoffteile. Das macht einen etwas unordentlichen Eindruck! Auch seltsam: Auf der Taste zur Bedienung des optionalen Schiebedaches ist ein Bild von einem Smart ForTwo abgebildet ...

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Mit den richtigen Extras kann der ForFour sehr reich ausgestattet werden. Stellen Sie sich dabei ein vollwertiges Audio-, Navigations- und Kommunikationssystem, ein DAB + Tuner, LED-Tagfahrlicht, einen Spurassistenten (Warnung vor unbeabsichtigtem Überfahren der Linien auf der Straße), einen umfangreichen Board-Computer, eine Vollklimaanlage und sogar eine Rückfahrkamera vor. Besonderheiten im Bereich der Sicherheit sind die Knie-Airbags und der Seitenwindassistent (der Lenkkorrekturen bei Seitenwind überflüssig macht).

Der Raum vorne lässt wenig zu wünschen übrig; auch große Erwachsene sitzen hier prima. Die Beinfreiheit im Fond ist mäßig (und bitte beachten Sie, dass die hinteren Seitenscheiben nicht vollständig geöffnet werden können ("blow"-Fenster)). Der Gepäckraum ist dazu mit 185 Litern nur durchschnittlich für dieses Segment.

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Fahreigenschaften

Aber: Der ForFour gehört zu den kleinsten seiner Art, und das hat den Vorteil, dass der Smart agiler ist. Weil der Motor nicht vorne, sondern auf der Rückseite platziert wurde, können die Vorderräder weiter einlenken, und der Wendekreis ist daher kleiner (8,65 Meter). Das mag trivial klingen, aber in der Stadt und beim Parken wirkt das oftmals wie ein Geschenk des Himmels!

Ein weiterer Vorteil: Da der Motor die Hinterräder antreibt, hat man das Gefühl, dass die Lenkung nicht durch die Antriebskraft des Motors gestört wird. Der ForFour fühlt sich auch in dieser Hinsicht wie mehr als nur ein kleines Auto an.

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Fazit

Smart stellt den ForFour als "Premium-Modell" unter den Kleinwagen vor. Das spiegele sich bereits im Design, der Verkleidung und der Ausstattung wider. Und von nun an ist auch ein automatisches Getriebe als Option verfügbar.

Bei der Entwicklung hat Smart die Lehren aus der Vergangenheit nicht vergessen. Dank eines Doppelkupplungsschalters ist die neue Automatik schnell und reibungslos. Jedoch aufgrund des kleinen Motors gibt es manchmal doch noch ein paar Fehlschaltungen. Der Automat schaltet zur falschen Zeit, und der Motor bringt dann zu wenig Leistung oder macht einen kleinen Sprung vorwärts.

Ebenfalls neu ist der 90-PS-Benziner, der dank der extra Kapazität mit mehr Leichtigkeit als der Standard-Motor seine Leistung bringt. Es ist die Kombination aus dem starken Motor und dem Automatikgetriebe, die dem ForFour einen reiferen Charakter verleiht.

plus
  • Sehr agil
  • Premium-Gefühl
  • Prima Leistungen mit 90-PS-Motor
minus
  • Saftiger Preis
  • Nicht so sparsam wie versprochen
  • Fenster hinten nicht vollständig zu öffnen