Skoda Yeti
Der Schreckliche ...
Schauen Sie dem Yeti genau in die Augen: Sehen Sie das Lächeln? Möchten Sie auch so ein Lächeln im Gesicht haben? Dann steigen Sie bitte ein zu einer Testfahrt. Viele wählen einen SUV wegen der Geräumigkeit, und davon hat der Yeti überraschend viel.
Raum
Obwohl der Yeti kompakt aussieht, steht das Auto eigentlich auf dem Fahrgestell eines Octavia und bietet deshalb von innen genau so viel Raum. Der große Unterschied ist, dass der Yeti ein hohes Auto ist, was das Einsteigen einfacher macht und einen guten Überblick über den Verkehr bietet. Weil der Fahrer relativ niedrig sitzt, gibt der Yeti dem Fahrer nicht das SUV-typische Gefühl, eine starke Maschine zu bedienen.
Das Armaturenbrett des Yeti scheint direkt von der Muttergesellschaft Volkswagen zu kommen. Für ein Auto, das von außen so original wirkt, nimmt man sich doch ein Interieur, das mindestens genauso original ist. Da macht der Yeti einen Fehler.
Sogar wenn die Vordersitze weit nach hinten gestellt wurden, bleibt auf dem Rücksitz für Erwachsene genügend Kopf- und Beinraum. Der Rücksitz ist eigentlich kein Rücksitz, sondern besteht aus drei einzelnen Sitzen, die über eine Schiene geschoben werden ("VarioFlex" nennt man das bei Skoda). Abhängig von der Situation kann so mehr oder weniger Beinraum hinten oder alternativ mehr oder weniger Gepäckraum gewählt werden.
Der Gepäckraum dürfte wegen der hohen Hebeschwelle etwas schwierig zu erreichen sein, aber das wird durch den großen Stauraum wieder gutgemacht. Außerdem wurde der Gepäckraum mit klugen Hilfsmitteln versehen, wodurch der verfügbare Raum flexibel eingeteilt werden kann.

Motoren
Während andere SUVs mit ihrem Umfang und den dazu gehörenden schweren Motoren protzen, entschied sich Skoda für etwas anderes. Der Yeti ist nicht gebaut worden, um Eindruck zu schinden, sondern zum Genießen. Das wird vor allem mit dem "1.2 TSI"-Motor klar. Das ist der leichteste Motor, mit welchem der Yeti geliefert werden kann, und gleichzeitig auch der feinste. Es ist kluger Technik zu verdanken, dass aus so einem unüblich kleinen Motor doch vollauf Leistung geholt werden kann (105 PS / 175 Nm), während der Verbrauch bescheiden bleibt.
Damit der Spaß komplett ist, wurde der Testwagen mit einem so genannten "DSG"-Getriebe ausgestattet. Das ist ein Automat, der es möglich macht, selber zu schalten. Außerdem ist der Yeti mit diesem Automaten sparsamer und schneller als die mit der Hand zu schaltende Version!
Diese letzte Generation des DSG hat sieben Stufen, wodurch in jeder Situation ein ideales Verhältnis verfügbar ist und die Motorleistung optimal genutzt werden kann. In der Stadt ist der "Yeti 1.2 TSI DSG" deswegen lebendig und begierig und auf der Autobahn schön ruhig und leise. Ab 130 km/h wird spürbar, dass das der Basismotor ist, oberhalb dieser Geschwindigkeit ist die Sprintleistung minimal.

Fahrverhalten
Durch die kompakte Bauweise ist der Yeti ausgesprochen dynamisch für einen SUV. Mit dem leichtgewichtigen 1.2-l-Motor unter der Haube wird das Gefühl verstärkt. Durch die Größe hängt der Yeti in der Kurve etwas über, aber das Fahrgestell sorgt dafür, dass der Fahrer deutlich spürt, wo die Grenze sind. Außerdem hat der Yeti einen herausfordernden Charakter, wodurch dieser SUV ungeahnt viel Fahrvergnügen bietet. Dieser Yeti ist nicht abschreckend, sondern ein fein gebauter Athlet!

Allradantrieb
Wenn man dem Yeti stärkere Motoren gibt, ist das Auto bedeutend schneller. Weil diese Motoren ihre Leistung leichter erbringen, geben sie dem Yeti ein erwachseneres, dafür aber weniger spielerisches Gefühl. Allerdings können die schweren Motoren mit einem Allradantrieb kombiniert werden, und dann zeigt der Yeti noch ein Talent.
Obwohl der Yeti nicht gemeint ist als zähes Geländewagen um durch die Wüste zu fahren oder den Dschungel zu erzwingen, bietet dieser Skoda viel mehr als nur ein robustes Äußere. Der "Yeti 4x4" ist ausgestattet mit ständiger Allradantrieb und verschiedene elektronischer Hilfsmittel um das Geländefahren einfacher zu machen.

Off-road
Dieser Modus wird durch einen Druck auf den "Off road"-Knopf aktiviert. Die Reaktion des Gaspedals ist dann weniger direkt, damit die Leistung gut dosiert werden kann.
Die Bergabfahrhilfe macht es möglich, sicher von steilen Steigungen hinunter zu fahren, ohne spezielle (sprich: teure) Getriebe mit so genanntem "niedrigen Gearing" wie bei traditionellen Geländewagen. Eine elektronische Bergabfahrhilfe ist zwar nicht einzigartig, aber die von Skoda ist besonders klug. Der Yeti fährt in der Einstellung Neutral abwärts, doch wenn das Gaspedal getreten wird, fährt er doch schneller (durch weniger bremsen).
Damit die Fahrt bergauf einfacher wird, aktiviert der Yeti die Bremsen zwei Sekunden lang, um ein Herunterrollen zu verhindern. Der Computer beschränkt die Drehzahl in Neutral auf 2.500 Drehmomente pro Minute, damit es kein Risiko gibt, die Kupplungsscheiben zu verbrennen.

So wie es sich bei einem Geländewagen gehört, wurden die Räder auf die äußersten Ecken platziert und ist der Überhang vorne und hinten minimal. Außerdem kennt der Yeti eine große Bodenfreiheit (18 cm). Das Fahrgestell ist, genau wie auf der offenen Straße, einfach spürbar, und deswegen weiß der Fahrer auch im Gelände, was das Auto kann. Und das ist so viel, dass dieser Skoda im Gelände sogar teure SUV hinter sich lässt. Das macht Spaß: Sie lächeln jetzt genau so wie das Auto selber!
Fazit
Autozine hat den ersten Yeti in den Wäldern von Slowenien gefangen, und es war eine aufschlussreiche Erfahrung. Die Untersuchung hat bewiesen, dass der Yeti, im Gegensatz zu dem, was der Name vermuten lässt, kein Wüstling ist. Zwischen all den zu großen und Sprit verschlingenden SUV, die vor allem dazu gebaut wurden, um anderen zu imponieren, ist der Yeti eine Erleichterung.
Laut Tradition des Herstellers ist dieser Skoda in vieler Hinsicht klüger als die anderen. Namentlich der "1.2 TSI"-Motor macht aus dem Yeti ein prächtig leistendes Auto, das trotzdem sparsam mit dem Brennstoff umgeht. Dem kompakten Bau ist zu verdanken, dass es ein dynamisches Auto ist, das vollauf Fahrvergnügen bietet. In der Stadt ist dieser kompakte SUV handlicher als die mancher Konkurrenz, im Gelände lässt der Yeti Fahrzeuge hinter sich, die ein Vielfaches mehr kosten!
Kurz gesagt: der Yeti ist kein schrecklicher Schneemann, sondern ein schrecklich schönes Auto!
- Gelungene Formgebung
- Flott und sparsam On-Road
- Sehr gut geeignet fürs Off-Road-Fahren
- Testwagen nicht ohne rumpeln
- Hohe Hebeschwelle beim Gepäckraum
- Schlichtes phantasieloses Interieur