Datum der Veröffentlichung: 14 April 2022
Skoda Karoq
Autotest

Skoda Karoq

Der Skoda unter den SUVs

Autotest - Der Karoq ist der Skoda unter den SUVs. Das macht Sinn, denn es ist ein Skoda. Aber es gibt noch mehr! Denn auch der Karoq hat einen Charakter, der typisch für Skoda ist. Schließlich geht es bei diesem mittelgroßen Sports Utility Vehicle (SUV) nicht um Prestige oder Überfluss, sondern um Funktionalität. Und weil der Karoq nun schon seit fünf Jahren auf dem Markt ist, hat Skoda ihn für das Modelljahr 2022 überarbeitet.

Diese Verjüngung beginnt mit dem Aussehen. Und da liegt der Fokus direkt auf der versprochenen Funktionalität. Dank einiger kleinerer Änderungen wurde die Stromlinienform verbessert, wodurch der Karoq leiser und sparsamer geworden ist. Von nun an öffnet und schließt sich das Gitter je nach dem Bedarf an Kühlung. Der untere Schutz und die Verkleidungen unter den breitstrahlenden Scheinwerfern sorgen für einen gleichmäßigeren Luftstrom. Auch die Felgen haben weniger Luftwiderstand. Dank all dieser Änderungen wird der CW-Wert um 10 % reduziert und 5 Gramm CO2 pro Kilometer eingespart.

Skoda Karoq

Neben diesen nützlichen Änderungen wurde auch das Äußere leicht verändert, um es besser an den neuen Stil von Skoda anzupassen. Damit sieht der Karoq so modern aus wie seine neueren Modelle.

Weltraum

Wer hinter dem Lenkrad Platz nimmt, merkt sofort, dass der Karoq ein echter SUV ist. Trotz der Tatsache, dass es sich um einen mittelgroßen SUV handelt, ist der Sitz hoch und der Fahrer hat das Gefühl, eine große, leistungsstarke Maschine zu fahren. Selbst wenn der Sitz in der niedrigsten Position steht, ist er deutlich höher als der Durchschnitt. Die Kopffreiheit ist dennoch großzügig.

Skoda Karoq
Skoda Karoq

Auch im Fond bietet der Karoq für ein Auto dieser Größe bemerkenswert viel Kopf- und Beinfreiheit. Mit 521 Litern (1.630 Liter bei umgeklappten Rücksitzen) ist der Kofferraum außergewöhnlich geräumig und sogar geräumiger als bei SUVs mit größeren Außenmaßen!

Um den Karoq noch umweltfreundlicher zu machen, sind Sitzbezüge aus recycelten PET-Flaschen erhältlich. Dieser Stoff sieht schön aus und fühlt sich genauso robust an wie herkömmliches Material.

Die Ausstattung reicht je nach gewählter Ausstattung vom Nötigsten bis hin zu modern und fast schon verschwenderisch. Dazu gehören elektrisch verstellbare und mit Leder bezogene Sitze, eine elektrisch betätigte Heckklappe und ein hochwertiges Audiosystem von Spezialist Canton. Letztere hat einen klaren und funkelnden Klang, tut sich aber mit anspruchsvoller Musik mit extremer Dynamik schwer. Völlig neu ist die Möglichkeit, den technischen Zustand des Fahrzeugs über eine App auf dem Mobiltelefon abzulesen.

Was die Sicherheit betrifft, so wurden nur langsam Fortschritte erzielt. Die bestehenden Systeme wurden lediglich verbessert. So ist beispielsweise die Verkehrszeichenerkennung genauer geworden, und der Fahrspurassistent erkennt auch Fahrbahnmarkierungen während Baustellen. Damit schneidet der Karoq bei der Sicherheit gut genug ab, ist aber kein Spitzenreiter.

Skoda Karoq

Motoren

Für das Modelljahr 2022 sind keine neuen Motoren verfügbar, so dass der Elektroantrieb dem Skoda Enyaq iV vorbehalten bleibt. Auch (milde) Hybride sind nicht zu erwarten. Allerdings wurde die innere Reibung der bestehenden Motoren verringert, so dass sie etwas sparsamer sind (-11 Gramm CO2 pro Kilometer).

Zunächst wurde der 1.5 TSI gefahren, der sich durch seine Laufruhe auszeichnet. Die Skoda-Ingenieure haben in erster Linie Ruhe und Effizienz über Leistung gestellt. Folglich fühlt sich der Karoq groß und stark an, aber wenn man tatsächlich nach mehr Leistung fragt, wird sie nicht geliefert. Nur auf hartnäckiges Drängen gibt der 150 PS/250 Nm starke Vierzylinder seine Leistung ab, aber auch dann nur widerwillig. Dies gilt sowohl für die Version mit Schaltgetriebe als auch für die Siebengang-Automatik.

Zum Vergleich wurde auch der leichteste Motor der Preisliste gefahren: der 110 PS / 200 Nm starke 1.0 TSI. Bei ruhiger Fahrt im fließenden Verkehr ist der Unterschied zum stärkeren Motor minimal. Der 1.0 TSI ist ebenfalls leise, stark, aber nicht sehr entschlossen. Nur in den Bergen oder bei plötzlichen Überholvorgängen muss man früher herunterschalten und der 1.0 TSI beißt schließlich noch stärker zu.

Skoda Karoq

Alle drei Testfahrzeuge (1,0 TSI, 1,5 TSI manuell, 1,5 TSI automatisch) wurden auf der gleichen Strecke getestet, die aus Landstraßen mit Höhenunterschieden, Stadtverkehr und Autobahn bestand. Mit dem leichtesten Motor lag der Testverbrauch bei 7,0 Liter pro 100 km, mit der stärksten und schnellsten Version bei 7,4 Liter pro 100 km. Trotz aller guten Absichten von Skoda ist das wirklich zu viel, denn Konkurrenten mit moderneren Antrieben kosten in der Anschaffung das Gleiche und im Gebrauch deutlich weniger.

Straßenlage

Der Karoq ist ein echter SUV und sein Fahrwerk ist daher sowohl für den Einsatz auf der Straße als auch im Gelände abgestimmt. Dabei ist der Karoq mit Zwei- und Allradantrieb erhältlich. Die letztgenannte Version hat auch eine etwas größere Bodenfreiheit (168 mm statt 164 mm) und einen etwas größeren Ein- und Ausstiegswinkel.

Skoda Karoq

Die Entwicklung eines Fahrgestells, das sowohl für glatten Asphalt als auch für raue Oberflächen geeignet ist, ist eine ziemliche Herausforderung, vor allem, wenn auch der Innenraum berücksichtigt werden muss (kleinere Mechanik, geringere Freiheit bei der Positionierung). Um das Ganze noch komplizierter zu machen, ist der Karoq jetzt auch mit "Dynamic Chassis Control" erhältlich, so dass der Charakter von komfortabel bis extra sportlich variiert werden kann.

In der Praxis ist die Auswirkung der dynamischen Fahrwerksregelung gering, und das serienmäßige Fahrwerk lässt wenig zu wünschen übrig. Schon in der einfachsten Version verfügt der Karoq über ein deutlich verfeinertes Handling. Der Karoq ist komfortabel, aber auch dynamisch. Außerdem ist die Kommunikation zwischen Fahrer und Mechanikern sehr gut, was ein vertrauenserweckendes Gefühl vermittelt.

Skoda Karoq

Fazit

Der Karoq, der Skoda unter den SUVs, hat für das Modelljahr 2022 ein Facelift erhalten. Das ist eine gute Nachricht für alle, die ein echtes Sport Utility Vehicle suchen, bei dem Vielseitigkeit und Funktionalität im Vordergrund stehen. Die Ausrüstung ist dank der vielen Änderungen wieder auf dem neuesten Stand. Das Platzangebot war und ist für ein Auto dieser Größe hervorragend.

Das neue Äußere verleiht dem Karoq ein moderneres Aussehen und sorgt für eine bessere Stromlinienform (geringerer Kraftstoffverbrauch, weniger Fahrgeräusche). Trotz der effizienteren Motoren kann der überarbeitete Karoq nicht mit moderneren Autos mit (halb-)elektrischem Antrieb mithalten. Diese sind billiger in der Anschaffung und Verwendung. Andererseits: Genau das sind in der Regel "Bluff-SUVs", die nur auf öffentlichen Straßen tauglich sind. Der Karoq hingegen ist ein echter SUV, der auch im Gelände zu Hause ist.

plus
  • Sehr geräumig
  • Hervorragende Handhabung
  • Gut durchdachte Ergonomie
minus
  • Kein Elektro- oder Hybridantrieb