Datum der Veröffentlichung: 10 Februar 2003

Seat Cordoba

Könnte es ein bisschen mehr sein?

Autotest - Nach der neulichen Einführung des neuen Seat Ibiza, konnte der neue Cordoba nicht lange ausbleiben. "Cordoba" ist immer eine schicke Bezeichnung für den "Ibiza Sedan ". Genauso wie der ganz neu entworfene Ibiza einen Schritt nach vorne gesetzt hat, sieht auch der Cordoba ein bisschen besser als der Vorgänger aus. Im Vergleich mit dem Ibiza bietet Cordoba selbstverständlich doch ein bisschen mehr.

Die Ähnlichkeit mit dem vorherigen Cordoba ist sofort klar. Die Nase hat noch immer eine sprechende Form mit großem Seat-Logo. Abhängig von dem Lichteinfall findet man jetzt entweder zwei oder vier Linien in der Motorhaube, die dem Auto eine viel modernere und windschnittigere Ansicht verleihen. Außerdem sind dunkle Scheinwerfer hinter hellem Glas angebracht worden, die mit einem tapferen Blick die Welt anschauen. Es wundert deswegen nicht, dass die Passanten, die das Auto ruhig während diversen Foto-Stops angeschaut haben, gaben dann nur Komplimente. Eine oft gehörte Frage war: ist das ein italienisches Auto? ". Die Antwort ist: "fast". Seat ist noch immer Spanisch, obwohl seit einiger Zeit Seat einen italienischen Designer in Dienst hat. Der Designer hat die Rückleuchte innen in getrennte, runde Units geteilt Jeder von denen hat ein heller Rand. Das dritte Bremslicht ist in Form einer Linie in der Kofferklappe angebracht worden sind. Mitten auf der Heckklappe ist wieder ein großes Seat-Logo zu finden. Wie bei jedem Modell des Seats, dienst das Logo auch als ein Griff. Der Kofferraum ist groß (485 Liter) und dank eines gut durchgedachten Scharnierungssystems auch optimal zugänglich, so dass der Platz tatsächlich effektiv benutzt werden kann.

Seat Cordoba

Innenraum

Das Design und die Verarbeitung des Innenraums sind auf einem höheren Niveau als früher. Es scheint, als ob dieser Cordoba genauso gemacht worden ist, wie es die Designer beim ersten Auto tatsächlich beabsichtigt haben. Von den Hintertüren bis zum Handschuhfach(jetzt geschickt in Fächer geteilte Klappe) ist das Auto ein Fest der Wiedererkennung für gegenwärtigen Cordoba-Fahrer. Das echte "Fest" besteht selbstverständlich aus den vielen Verbesserungen. Das Armaturenbrett ist straff und modern entworfen, mit einem großen Bogen über das Armaturenbrett, der in der Mitte die Instrumente von dem Rest mit dem zweifarbigen Kunststoff trennt. Zentral auf dem Armaturenbrett gibt es zwei runde Lüftungsroste, die an der Geschwindigkeitsanzeige eines traditionellen Sportwagens erinnern. Das restliche Design verrät direkt die Verbindung mit dem Mutterkonzern Volkswagen. Das wird, zum Beispiel, deutlich durch die vielen "Gleichteilen", die gleichen Bestandteile, die alle Autos der Volkswagen-Gruppe teilen.

Seat Cordoba Seat Cordoba

Der große Unterschied zwischen Volkswagen und Seat ist laut des Produzenten, dass der Seat den sportlichen Zweig der Familie formt. Sportlich bedeutet in diesem Fall auch, dass der Hersteller großzügig mit dem Standardausstattung ist. Die hier gefahrene "Signo"-Ausführung (ein Mittelmodel) ist standard mit unter anderem einer Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Bordcomputer, Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern, vorne und hinten, einem Tempomat versehen. Diese letzte Anlage wird mit dem gleichen Hebel, wie in jedem Volkswagen, was einen unhandlichen tuimelschakelaartje auf dem stuurhendel der Blinker bedeutet. Deswegen ist es fast unmöglich Tempomat an oder aus zu schalten, ohne Richtung anzugeben. Jedoch sehr handlich ist die Anklopffunktion der Blinker: ein kleines bisschen ist ausreichend, um dreimal zu blinken. Wer hiermit einmal gefahren ist, vermisst es dann in einem anderen Auto.

Technik

Der Cordoba ist mit einem 1.4-Liter Benzinmotor, nach Wahl entweder mit 55 KW oder 74 KW lieferbar. Die Dieselfahrer können zwischen 1.9-Liter TDi (74 oder 96 KW) oder SDi (47 KW) wählen. Das Testauto ist mit dem bescheidensten Benzinmotor ausgestattet, aber arbeitet trotzdem, als ob es minimum einen 1.6-Liter Motor betreffen würde. Der 4-Zylinder hat wenig Power bei niedrigen Drehungszahl, aber sobald der Anzeiger über 3000 U/min geht, sind die Leistungen sehr gehörig. Dieser bescheidenst motorisierte Cordoba ist nie herausfordernd schnell, sondern kommt gut mit dem Verkehr mit und ist imstande sich flott einzufädeln oder zu überholen. Außerdem hat das Triebwerk eine nette Überraschung beim Zwischensprint von 100 auf 120 Km/h. Bei rund 4.000 U/min kommt plötzlich so ein sportlicher Klang, dass der Testfahrer dachte, er wäre durch einen Sportwagen überholt! Selbstverständlich den bescheidenen Leistungen gegenüber steht auch der bescheidene Verbrauch. Seat hat einen durchschnittlichen Verbrauch von 6,4 L/100 Km. Der durchschnittliche Verbrauch während der Testfahrt - mit proportional viel Autobahn, Nebenstrassen und Stadtverkehr – stimmte dort bis zu zwei Plätzen hinter dem Komma überein.

Der Schaltknüppel bekommt ein Kompliment für besonders leichtes Schalten, ohne dass das Gefühl mit dem Motor verloren geht. Die Lenkung ist auch besonders leicht, vor allem auf niedrigen Geschwindigkeiten so leicht, dass die Kommunikation jedoch unter leidet. Das bringt zum Beispiel das Risiko mit, dass der Fahrer die Räder dreht, ohne zu fahren, mit hoher Reifenabnutzung als Folge. Die Straßenlage und die Bremsen stimmen sehr gut mit den anderen Kapazitäten des Autos überein. Hohe Kurvengeschwindigkeiten sind möglich, aber wieder lässt sich das Auto nicht herausfordern. Es ist jedoch gut zu wissen, dass die Extrakapazität die dort ist, könnte je nötig sein. Präzise, genauso wie der Rest des Autos.

Fazit

Seat kennt die Zielgruppe des Cordoba gut und bringt mit diesem kompakten Sedan deswegen einen sehr guten Allrounder. Das Auto ist zwar nie sensationell, aber bekommt in allen Punkten ein gutes "ausreichend". Im Vergleich mit einem Volkswagen bietet Seat mehr Luxus für weniger Geld; im Vergleich mit dem Seat Ibiza bietet der Cordoba etwas mehr Kofferraum. Also, wenn es ein bisschen mehr Seat sein muss, dann wird es Cordoba sein.

plus
  • Netter Preis
  • Sehr guter Allrounder
minus
  • Zu leichte Lenkung
  • Wenig Beinfreiheit hinten
  • Störnede Reflektion Armaturenbrett in der Frontscheibe