Datum der Veröffentlichung: 22 Februar 2022
Opel Astra
Autotest

Opel Astra

Freunde finden

Autotest - Freunde zu finden ist schwierig. In der Tat muss ein Jedermann-Freund ganz besondere Eigenschaften haben. Er oder sie muss etwas haben, das alle anziehend finden, und dann auch noch ein breites Interesse an seinen Begleitern zeigen. Ein Auto für alle zu bauen ist mindestens genauso schwierig. Doch genau das ist das Ziel des neuen Opel Astra: möglichst viele Freunde zu finden.

Jede erste Begegnung ist eine Begegnung mit seinem Aussehen. Deshalb haben sich die Designer bei der Gestaltung der sechsten Generation des Opel Astra besonders viel Mühe gegeben. Charakteristisch für die letzte Opel-Generation ist der so genannte "Opel Vizor": Ein schwarzes Band quer über die Nase verbindet Scheinwerfer, Kühlergrill und Markenlogo optisch miteinander. Das verleiht dem Astra ein modernes, selbstbewusstes und zugleich sympathisches Aussehen.

Opel Astra

Raum und Ausstattung

Opel hat sich für ein Armaturenbrett entschieden, das sich vor den Insassen befindet und nicht auf ihnen liegt, was ein weniger geräumiges, aber sichereres Gefühl vermittelt. Das Platzangebot vorne und hinten ist durchschnittlich, aber der Sitzkomfort ist überdurchschnittlich gut. Dafür sorgen die so genannten AGR"-Sitze, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Rückengesundheit entwickelt wurden (in allen Versionen außer der Basisversion).

Opel Astra
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Im Inneren definiert ein weiteres schwarzes Band das Bild, denn das Display hinter dem Lenkrad und ein Display in der Mitte des Armaturenbretts sind optisch durch ein schwarzes Gehäuse verbunden. Das sieht schon standardmäßig gut aus, aber wenn man sich für das "Pure Panel Pro" entscheidet, sind die Displays größer und die Verarbeitung ist deutlich besser. In beiden Fällen kann der Benutzer entscheiden, wie die Informationen auf den Bildschirmen (und dem möglichen "Head-up"-Display) angezeigt werden, und so nutzt Opel die Möglichkeiten dieser Technologie optimal aus. Gut zu wissen: Trotz der Tatsache, dass die Displays nicht unter einer Umrandung angebracht sind, ist die Reflexion in der Windschutzscheibe oder durch einfallendes Sonnenlicht minimal.

Mit "Hey Opel" kann ein sprachgesteuerter Assistent gerufen werden, der aber in der Praxis schlecht zuhört und wenig versteht. Vielleicht ist das der Grund, warum ein langer Druck auf die Sprechtaste am Lenkrad den intelligenten Assistenten auf einem verbundenen Smartphone aufruft. Optional kann der Astra mit einem brandneuen HiFi-System ausgestattet werden, das eine vereinfachte Version des Focal-Systems der Schwestermarke Peugeot ist. Und genau so klingt es auch: voll und klar, aber nicht so kraftvoll und detailliert wie das Original.

„Obwohl die Verbrennungsmotoren genau das tun, was von ihnen erwartet wird, wirkt der Plug-in-Hybrid schon nach wenigen Metern Fahrt wie eine hoffnungslos veraltete Technologie“

Je nach gewählter Ausstattungsvariante bietet der Astra alle üblichen Luxus- und Sicherheitssysteme, die man von einem Auto dieser Preisklasse erwarten kann. Eine besondere Erwähnung verdienen die cleveren IntelliLux Pixel LED"-Scheinwerfer. Diese variieren die Länge und Breite des Lichtstrahls je nach Situation, ohne den Gegenverkehr zu blenden. Durch die Verwendung von 84 Lichtelementen pro Scheinwerfer hat der Computer noch mehr Kontrolle über den Lichtkegel, und diese Beleuchtung ist sogar noch fortschrittlicher als die des Opel-Topmodells Insignia. Auf gut beleuchteten Straßen ist der Effekt minimal, aber auf dunklen Innenstraßen ist Pixel LED ein echter Gewinn.

Benzin

Um möglichst viele Menschen anzusprechen, ist der Astra mit Benzin-, Diesel-, Hybrid- und vollelektrischen Motoren erhältlich. Opel entscheidet sich daher nicht für ein eigenständiges Elektromodell. Sogar das Aussehen ist fast dasselbe, unabhängig von der darunter liegenden Technologie.

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Für diesen Test wurde zunächst ein herkömmlicher Benzinmotor gefahren. Dieser Dreizylindermotor leistet 130 PS / 230 Nm. Bei der Wahl des manuellen Getriebes wurden die Übersetzungen so gewählt, dass der Astra in der Stadt ruhig und gleichmäßig läuft. Bei höheren Geschwindigkeiten verschwindet die Lebendigkeit im fünften und sechsten Gang, aber das Auto ist sparsam und leise. Letzteres ist auch der Schalldämmung der Windschutzscheibe und der vorderen Seitenscheiben zu verdanken (nur bei den luxuriöseren Versionen). Bei einer anspruchsvollen Testfahrt mit Abkürzungen, Stadtverkehr und Höhenunterschieden lag der Verbrauch bei 5,6 Litern pro 100 km.

Diesel

Neben einem traditionellen Benzinmotor steht auch ein Dieselmotor auf der Preisliste. Dieser gibt seine Kraft bei niedrigen Drehzahlen ab und die Übersetzungen der 8-Gang-Automatik passen nahezu perfekt zum Charakter des Diesels. Daher ist der Astra Diesel sehr leicht zu fahren und benötigt auf der gleichen Strecke wie der Benziner nur 4,5 Liter auf 100 km.

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Hybride

Obwohl die Verbrennungsmotoren genau das tun, was von ihnen erwartet wird, wirkt der Plug-in-Hybrid schon nach wenigen Metern Fahrt wie eine hoffnungslos veraltete Technologie. Das PHEV (Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug) bewegt sich viel leichter und bietet bei höheren Geschwindigkeiten viel mehr Flexibilität. Außerdem ist der Hybrid sogar noch leiser und es gibt keinerlei Vibrationen vom Motor. Wenn man beide Motoren fragt, kombinieren sie ihre Stärken und dann ist dieser Hybrid mit seinen 180 PS / 360 Nm bösartig schnell.

Das Aufladen kann zu Hause oder an einer öffentlichen Ladestation erfolgen. Bitte beachten Sie, dass der Astra serienmäßig mit 3,6 kW lädt. Ein schnelleres 7,4-kW-Bordladegerät ist nur als Option erhältlich. Nach Angaben von Vauxhall können 60 km rein elektrisch gefahren werden. Bei dieser Testfahrt waren es 48 km. Danach zeigt der Batteriezähler "0 %" an, aber es ist immer noch genug Energie vorhanden, um den Benzinmotor zu unterstützen. Dank dieser Kombination ist der Hybrid auch den Motoren ohne elektrische Unterstützung überlegen. Bei einer Aufladung etwa alle 50 km ist ein Nullverbrauch möglich. Ohne Nachladen liegt der Kraftstoffverbrauch bei etwa 6 Litern pro 100 km (dieselbe anspruchsvolle Strecke wie bei den anderen Motoren) und ist damit höher als bei anderen Hybriden.

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Handhabung

Dass der Astra ein echter Menschenfreund ist, zeigt sich in seinem Fahrverhalten. Der Astra hat ein "lineares" Fahrverhalten, was bedeutet, dass das Auto unter verschiedenen Umständen gleich reagiert. Es spielt keine Rolle, für welchen Motor man sich entscheidet, denn Opel hat das Fahrwerk für jeden Motor angepasst, um den gleichen Charakter zu erreichen.

Bei ruhiger Fahrt nimmt sich der Astra fast selbst nicht wahr. Dann ist der Astra hauptsächlich untergeordnet. Im Vergleich zum Peugeot 308, der die gleiche Technik unter der Haube hat, ist der Astra straffer gefedert. Die längeren Federwege machen das aber wieder wett. Im Sportmodus zeigt der Astra ein wenig mehr Charakter. Dann sorgt das moderne Fahrwerk für viel Grip und Stabilität und der Astra passt sich perfekt den Wünschen des Fahrers an. Ein wahrer Freund für alle!

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Schlussfolgerung

Vauxhall führt die sechste Generation des Astra ein. Von nun an bietet der Astra die modernste verfügbare Technologie in Sachen Luxus, Sicherheit und Antrieb. Opel nutzt dies nicht, um das Auto interessanter oder interessanter zu machen. Der Astra stellt seine fortschrittliche Technologie nicht so zur Schau wie andere Marken. Schließlich ist der Astra kein Auto für Enthusiasten, sondern ein Auto für die breite Öffentlichkeit.

Opel hat sich so weit wie möglich für eine einfache Handhabung und einen vertrauten Charakter entschieden. Obwohl der (halb-)elektrische Antrieb den bekannteren Verbrennungsmotoren absolut überlegen ist, lässt sich der Astra stets leicht und entspannt fahren. Das gibt dem Auto vielleicht einen weniger starken Charakter, aber es wird niemanden stören, und das ist der Weg, um Freunde zu finden!

plus
  • Gute Handhabung
  • Große Auswahl an Motoren
minus
  • Relativ hoher Verbrauch, wenn der Hybrid nicht aufgeladen wird
  • Sprachgesteuerter Assistent reagiert schlecht und versteht wenig