Datum der Veröffentlichung: 13 Februar 2008
Opel Agila
Autotest

Opel Agila

Raum für Spaß

Autotest - Da ist er nun: der neue Opel Agila. Ein Auto zum fröhlich werden! Opels Mini-MPV ist nicht nur geräumiger geworden, sondern vor allem spaßiger. Die Formgebung folgt der selben "Designsprache" wie die des Corsa; damit hat das Auto eine sportliche und sympathische Ausstrahlung. Außerdem verspricht Opel, dass die Fahreigenschaften stark verbessert sind. Kurz gesagt: Zeit für einen Test des neuen Opel Agila.

Beim vorherigen Opel Agila war der Raum das wichtigste. Aus minimaler Außengröße zauberte Opel maximalen Innenraum. Die Fahreigenschaften und die Formgebung waren gut, kamen aber auf den zweiten Platz. Jetzt wurden die Rollen vertauscht: Das Fahrvergnügen steht vorne. Weil der Agila kräftig gewachsen ist (20 cm länger, 6 cm breiter), bietet der fröhlich aussehende Agila deutlich mehr Raum als sein Vorgänger.

Wie beim vorigen Agila hat Opel mit Suzuki zusammengearbeitet. Suzuki verkauft das gleiche Auto unter dem Namen "Splash". Suzuki entwickelte die Motoren und das Fahrgestell beider Autos. Opel gibt dem Agila ein eigenes Gesicht dank abweichenden Front, Heckklappe und Felgen. Vor allem die großen, keck blickenden Scheinwerfer sind gut für ein spontanes Lächeln bei der ersten Bekanntschaft mit dem Agila.

Opel Agila
Opel Agila

Auch die Ausstrahlung unterscheidet sich ein wenig vom Suzuki Splash. Der Opel Agila hat auch höhenverstellbare Vordersitze, einen ausschaltbaren Passagierairbag, Seitenairbags und Beleuchtung hinten. Opel kleidet den Agila in frische Kleidung, in welche die Buchstaben "A G I L A" subtil verarbeitet sind. Im Gegensatz zum Suzuki behindern die Kopfstützen vom Rücksitz nicht die Sicht im Innenspiegel. Auch die knallorange Ausführung des Armaturenbretts steht dem schneeweißen Testwagen gut.

Raumwunder

Dank der hohen Dachlinie bietet der kompakte Agila einen hohen Einstieg und vollauf Raum. Sogar große Fahrer haben mehr als genügend Kopfraum! Die Windschutzscheibe ist sehr weit vorn platziert, um das Gefühl von Geräumigkeit noch zu verstärken. Das Interieur hat alle üblichen Behälter, Fächer, Schubfächer, jedoch nicht mehr als durchschnittlich.

Hinten ist der Kopfraum wieder überwältigend, aber der Beinraum ist nicht mehr als genügend. Außerdem sind rund um den Rücksitz herum überhaupt keine Ladefläche zu finden; einen verpasste Chance.

Opel Agila

Trotzdem ist der Rücksitz die "geheime Waffe" des Agila. Opel inseriert mit dem Slogan "Flex in the City", um zu sagen, dass der Agila blitzschnell vom Vierpersonen- zum Familienauto oder zum Zweipersonen-Lieferwagen transformierbar ist. Der Rücksitz ist buchstäblich in einen Handumdrehen aufklappbar, wobei der Gepäckraum von groß auf gigantisch (1.050 Liter) wächst. Die Kopfstütze zu entfernen oder Sitze hochzuklappen ist überflüssig, sogar mancher Kombi macht mehr Arbeit, um den Rücksitz umzuklappen!

Der Gepäckraum ist gut vollendet und hat keine Hebeschwelle. Er hat einen flachen Ladeboden und ist dank der breiten Heckklappe gut erreichbar. Unter dem Ladeboden ist noch ein großes Extra-Schubfach zu finden, das empfindliches Gepäck sicher von großem Gepäck trennt. Leider fehlt Opels berühmter integriertes Fahrradträger "Flex-Fix", und das ist wirklich eine verpasste Chance für ein Auto wie dieses.

Opel Agila

Schnell

Der neue Agila ist größer als ein "Micro-MPV" (vorheriger Agila), aber etwas kleiner als ein Midi-MPV (Opel Meriva). Deswegen genügen dem Agila auch etwas kleinere Motoren. Das macht das Auto bedeutend vorteilhafter in Kauf und Gebrauch!

Opel Agila

Der ökonomischste Motor ist 1.0 Liter und hat nur drei Zylinder. Das ist ein Zylinder weniger als üblich, und gerade das macht diesen Einstiegsmotor besonders sparsam. Opel verspricht einen durchschnittlichen Verbrauch von 1 auf 20. Ein Test mit vielen Autobahnkilometern zeigte 19,7. In der Stadt verbraucht dieses Sicherheitswunder in der Praxis nette 1 Liter Super plus pro 16,4 Kilometer.

Leider liefert diese Kraftquelle bei niedrigen Drehzahlen wenig Leistung, und das Auto fühlt sich zunächst langsam an. Erst wenn das Gaspedal tiefer eingetreten wird, kommen die versprochenen 65 Pferdestärke zum Leben und sind die Leistungen ganz ordentlich.

Opel Agila

Der 1.2 Liter Vierzylinder-Motor liefert 21 PS mehr. Das ist in der Stadt oder Umgebung nicht sofort spürbar. Auch dieser Motor muss nachdrücklich angetrieben werden. Nur auf der Autobahn und während überholmanövern ist der 1.2 Liter spürbar stärker als der Basismotor. Auch im Hügelgelände leistet der 1.2 Liter bedeutend mehr. Dabei hat dieser Motor einen etwas raffinierten Lauf, und das gibt den Auto ein erwachseneres Gefühl.

Fahr einfach!

Wie gesagt steht für diese neue Generation Agila das Fahrvergnügen auf dem ersten Platz. Das Auto ist länger und breiter geworden, aber nicht höher (-10 cm) und liegt deswegen spürbar stabiler und ruhiger auf der Straße. Das Auto hat eine so gute Schallisolierung, dass man den Motor, die Räder oder Außengeräusche kaum noch hört. Der Agila ist nicht länger eine "kluge Kiste", es ist ein komfortables, vollwertiges Auto.

Damit genügend Fahrvergnügen garantiert ist, hat der Agila einen sportlichen Unterton. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung ist nicht gefühllos leicht, aber etwas schwerer und direkter als üblich in diesem Segment. Das erfordert einige Gewöhnung, denn ein hohes Auto wie dieses hängt einfach über und gibt dadurch erstmal ein unsicheres Gefühl.

Je länger die Testfahrt dauert, desto mehr Vertrauen gibt der Agila. Dank der kompakten Außenmaße ist der Agila äußerst praktisch in der Stadt. Einfädeln ist ein Kinderspiel, parken kann man auf den Quadratzentimeter genau. Schließlich lässt der Agila sich schnell und bequem durch die Stadt fahren; er heißt ja "agil".

Opel Agila

Fazit

Ein himmelweiter Unterschied! Der vorherige Agila war ein kluges Raumwunder, wobei praktische Möglichkeiten vorne standen. Das äußere und die Fahreigenschaften kamen auf den zweiten Platz. Jetzt wurden die Plätze getauscht.

Der neue Agila ist dank des kräftigen Wachstumsschubes mindestens so geräumig wie sein Vorgänger, fährt sich aber bedeutend besser. Das Auto ist stabiler, ruhiger und erwachsener geworden. Die neuen Motoren leisten genügend, sind ruhig und vor allem sehr sparsam. Was bleibt, ist ein äußerst durchdachtes, handliches Raumauto, das ein Lächeln auf das Gesicht jedes Fahrers zaubert!

plus
  • Sehr viel Raum
  • Gelungene Formgebung
  • Flotte, sparsame Motoren
minus
  • Kein FlexFix Fahrradträger lieferbar
  • Blechernes Geräusch beim Schließen der Türen