Datum der Veröffentlichung: 27 April 2007
Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)
Autotest

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Ausweg

Autotest - Es sieht so aus als hätten die Autofabrikanten den Weg verloren. Der Luxus-Geländewagen ("SUV") wurde aller Off-Road-Kapazitäten entledigt und so weit reduziert, bis nicht mehr als ein benzinschlürfendes Lifestyle-Mobil übrig blieb. Aber Mitsubishi verspricht Besserung! Der neue Outlander soll sich im Gelände und auf der Autobahn wohlfühlen. Dazu verspricht Mitsubishi einen niedrigen Verbrauch. Bietet der Outlander einen Ausweg?

Die vorherige Generation Outlander gibt es weiterhin unter dem Namen "Outlander Sport" am Markt. Und mit Recht. Der neue Outlander und der Outlander Sport unterscheiden sich wie Tag und Nacht. Der Outlander Sport ist ein großer Kombi mit den äußerlichen Kennzeichen eines SUV. Der neue Outlander ist ein SUV, wie es einst gemeint war: ein Geländewagen für tägliche Nutzung.

Dass der Outlander als Geländewagen gedacht ist, zeigt das Aussehen. Die Räder sind an die äußersten Ecken platziert, damit der überhang minimal ist. Die Stoßstangen sind schräg, damit an steilen Hängen oder abfallenden Straßen mehr Freiheit hat (der Anlaufwinkel ist 22 Grad, Ablaufwinkel 21 Grad). Der Boden wird von kräftigen Platten geschützt, die bis zur Stoßstange gehen.

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Raum

Ganz geschickt ist das zweiteilige Heck. Es macht das Be- und Entladen einfacher, und den unteren Teil des Hecks kann man als Sitz benutzen (max. 200 kg). Der obere Teil öffnet leider nicht weit genug, da gehen lange Menschen das Risiko ein, sich den Kopf stoßen.

Der Kofferraum ist enorm, und deswegen hat Mitsubishi sich dazu entschieden, den Outlander als Fahrzeug für 7 Personen auszuführen. Aber da hat der Hersteller sich überschätzt. Weil die erste Rückbank auf Schienen steht, gibt es hier genügend Platz für die Beine. Der Kopfraum ist jedoch massiv unzureichend.

Mit einer einfachen Bewegung kann man eine zweite Rückbank aus dem Boden des Kofferraums hervorzaubern. Diese beiden zusätzlichen Sitzchen sind nur schwer zu erreichen, und sowohl der Kopf- als auch der Beinraum sind nur für (kleine) Kinder genügend. Betrachten Sie den Outlander also eher als einen 5-Personen Wagen und nicht als ein vollwertiges 7-Personen-Auto.

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Das Interieur

Zum Glück bietet der Wagen vorne vollen Platz. Die Vordersitze bieten außerdem viel Bequemlichkeit. Das Interieur ist modern und starr, aber nach einer abenteuerlichen Fahrt auch einfach zu reinigen.

Das Armaturenbrett kann man als "aufgeräumt" bezeichnen. Fast alle Funktionen (und das sind viele!) werden mit Knöpfen an oder um das Lenkrad herum bedient. Am Armaturenbrett sind nur Drehknöpfe für die Klimaanlage zu finden. Die großen Knöpfe sehen robust aus, sind aber ziemlich wackelig und schaden der Vollendung. Auch die Fensterränder der Vordertüre sind verbesserungswürdig: Hier zieht bei hoher Geschindigkeit der Wind herein.

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)
Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Das kombinierte Audio-, Navigations- und Kommunikationssystem der hier gefahrenen Top-Ausführung wird mittels einem Sensorbildschirm bedient. Vor allem das Audiosystem verdient eine ehrenvolle Erwähnung. In Zusammenarbeit mit dem Spezialisten Rockford Fosgate hat Mitsubishi derzeit eines der besten Car-Audiosysteme im Haus! Es könnte sogar noch mehr, aber dann kostet es doppelt (Volvo) oder fünfmal soviel (Lexus).

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Fahren

Zum Testzeitpunkt war für den Outlander nur ein Motor verfügbar: ein 2-Liter-Vierzylinder Turbodiesel. Dieser zeichnet sich als typischen Geländewagen-Motor aus. Der Outlander reagiert auf Gasgeben wie ein großer, gütiger Koloss. Ein Sprint an der Ampel fordert viel Geduld.

In der Stadt ist und bleibt der Outlander ein großes SUV. Das Auto reagiert mit einer gewissen Trägheit auf Steuerungskommandos, aber die Straßenlage ist gut. Der Outlander erfordert keinen angepassten Fahrstil, und hat genau so ein sicheres Verhalten wie ein normaler Personenwagen.

Auf der Autobahn zeigt der Outlander seine Kraft. Hier werden hohe Reisegeschwindigkeiten einfach behalten. Auch Beschleunigen aus einer hohen zu einer noch höheren Geschwindigkeit ist überhaupt kein Problem.

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Verbrauch

Richtig schnell ist der Outlander nie, aber seine Leistungen reichen. Außerdem steht dem mäßigen Leistungsdrang ein mäßiger Verbrauch gegenüber. Mitsubishi verspricht einen äußerst bescheidenen Durst von nur 6,9 l/100 km. In der Praxis ist das ganz einfach möglich, und mit einen ruhigen Fahrstil ist das Auto sogar noch etwas sparsamer.

Der niedrige Verbrauch wird unter anderem mit dem zuschaltbaren Zweiradantrieb erklärt, womit auf freier Strecke nicht mehr Mechanik angetrieben wird als notwendig.

Off Road

Abseits normaler Straßen wird mittels einem einfachen Drehknopf zwischen den Vordersitzen der Allradantrieb aktiviert. Durch die träge Reaktion auf das Gaspedal (ohne Turboloch) ist der Outlander im Gelände sehr gefügig. Spezielle Getriebe für den Gebrauch im Gelände ("low gearing") fehlen leider. Durch den allmählichen Aufbau der Motorleistungen und die gut gewählten Getriebeverhältnisse ist der Outlander fürs Gelände trotzdem gut geeignet.

Wenn auch der Allradantrieb nicht ausreicht, kann mit dem selben Knopf zwischen den Vordersitzen das Zwischenausgleichsgetriebe blockiert werden. Dann kommt der Outlander auch zum Beispiel in dichtem Schlamm oder lockerem Sand gut weg. Kurz gesagt: endlich wieder ein SUV, wie es sich gehört!

Mitsubishi Outlander (2007 - 2012)

Fazit

Die SUV sind in falsche Fahrwasser gekommen, aber Mitsubishi bietet mit dem neuen Outlander einen Ausweg. Viel gehörte Nachteile der SUV sind die mäßige Straßenlage, der hohe Verbrauch und das Fehlen von echten Off-Road-Kapazitäten. Der neue Mitsubishi Outlander bietet eine gute Straßenlage, hat einen sparsamen Dieselmotor und verfügt über echte Off-Road-Kapazitäten.

Das Auto ist aber nicht perfekt; Der Raum hinten enttäuscht und die Vollendung lässt im Detail zu wünschen übrig. Abgesehen von diesen Schönheitsfehlern hat Mitsubishi den Weg gefunden, da wo manche Hersteller ihn komplett verloren haben. Der Outlander ist ein SUV, wie ein SUV gemeint ist.

plus
  • Sparsamer Dieselmotor
  • Ausgezeichnetes Audiosystem
  • Gut im Gelände, zuhause auf der Autobahn
minus
  • Wenig Raum hinten
  • Heck öffnet zu träge
  • Im Detail mäßige Vollendung