Mitsubishi Colt (2004 - 2014)
Der Brückenbauer
Der Colt fällt sofort durch sein Design auf. Dank seiner kurzen Motorhaube und seines höheren Aufbaus, positioniert sich der Colt genau in der Mitte zwischen einem starr designten Hatchback und einem äußerst duften Mini-MPV. Auch Details, wie die dreieckigen Blinker (ein "Augenzwinkern" an das Mitsubishi-Logo), die Falte in der Motorhaube und die modernen Scheinwerfer machen aus dem Colt eine besondere Erscheinung.
Innenraum
Der Innenraum ist geräumig, modern und frisch. Das kommt unter anderem durch sein Design, wobei man geschickt unterschiedliche Kunststoffarten verwendet hat. Wieder die Details entscheiden über den gesamten Eindruck. So sind diverse Akzente in der gleichen Farbe wie der Lack des Autos ausgeführt worden und das verleiht ihm eine frische Ausstrahlung. Auch um das Lenkrad hat man sich gekümmert, es liegt jetzt genauso gut in der Hand, wie es aussieht.
Aber man kann mehr als nur über das Design des Arbeitsplatzes des Fahrers sagen. Das Armaturenbrett ist so plaziert, daß die Anzahl der Schalter, trotz der großzügigen Ausstattung, minimal ist. Mitten auf dem Armaturenbrett findet man das Radio mit dem (optionalen) Navigationssystem. Dieses Navigationssystem hat nur drei Tasten. Eine ziemlich grantig klingende Männerstimme führt den Fahrer -ohne Probleme- zu jedem Bestimmungsort.
Etwas tiefer, in dem oben erwähnten hellblauen Kunststoff, findet man die Steuerung der Klimaanlage. Das ist nicht nur so eine Klimaanlage, sondern eine vollwertige Klimaautomatik, bei der sich die Elektronik um die gewünschte Temperatureinstellung kümmert. Das Auto ist während einer Hitzewelle getestet worden und selbst dann schafft die Air-Conditioning eine angenehme Kühle im Innenraum.
Platz
Der Platz vorne ist großzügig, aber angesichts des Colt-Designs, war das auch zu erwarten. Die Sicht für große Fahrer ist, durch einen Graukeil in der Frontscheibe, eingeengt. Dieser ist zu weit nach unten geführt, mit dem Resultat, daß manche immer eine dunkelblau getönte Welt sehen, so als ob es jeden Moment regnen könnte. Die Motorhaube ist, genauso wie bei ähnlichen Autos, durch die stark geneigte Form des Fahrersitzes kaum zu sehen und das behindert in der richtigen Einschätzung der Nasenlänge.
Ganz der neuesten Mode entsprechend kann man die Rücksitzbank verschieben, um sich entweder für mehr Gepäckraum oder für mehr Beinfreiheit zu entscheiden. Die Rücksitzbank kann nicht nur hochgeklappt, sondern auch in zwei Teilen herausgenommen werden. Das bringt nicht nur zusätzlichen Laderaum, sondern auch einen perfekt flachen Ladeboden. Leider wird das Be- und Entladen von schweren Dingen durch die hohe Ladekante erschwert.
Fahren
In diesem Moment ist der Colt mit einem 1.1, 1.3 oder einem 1.5 Liter Benzinmotor lieferbar. Eine Dieselvariante ist im Anmarsch und kann außerdem mit Automatik bestellt werden. Das Testauto ist mit dieser "AllShift" Automatik (Aufpreis von € 800.-) und dem stärksten Benzinmotor versehen. Das Triebwerk ist, im Gegensatz zum ausgesprochen, temperamentvollen Charakter der vorherigen Colt-Generation, besonders leise und flexibel. Die Leistung ist sehr gut, aber dieser schnelle Colt ist alles andere als aggressiv oder aufdringlich. Der durchschnittliche Testverbrauch von 5,8 Liter/100 km ist vorbildlich für ein 109 PS Auto mit Automatik. Zusammen mit dem riesigen Tankvolumen ist der Aktionsradius überdurchschnittlich groß. Wer nicht gerne an der Zapfsäule steht, hat's gut mit dem Colt.
Die "AllShift" 6-Gang Automatik ist modern. Das heißt, daß der Fahrer entweder sequentiell schalten oder das Schalten völlig der Automatik überlassen kann. Im Automatikbetrieb funktioniert der "AllShift"-Mechanismus nicht so gut wie ähnliche Systeme von anderen Herstellern. Die Elektronik schaltet oft zu spät und das fühlt/hört man dann auch leicht. Wenn der Fahrer selbst schaltet, ist der Colt meistens flexibler und leiser. In beiden Fällen sind die Übersetzungen kurz und man muß viel schalten.
Wenn man sich für sequentielles Schalten entschieden hat und die Bremse getreten ist, wird automatisch der 1. Gang eingelegt. Ist das Bremspedal nicht getreten, dann wählt die Elektronik aus Sicherheitsgründen "Neutral" und der Fahrer muß selber den 1. Gang einlegen. Hier hat man an alles gedacht!
Straßenlage
Das Exterieur mag eine Zwischenform von Hatchback und kleinem MPV sein, die Fahrqualität ist deutlich die eines Hatchbacks. Der Fahrer und der Beifahrer sitzen merklich höher als im durchschnittlichen Auto und dadurch hat man einen ruhigen und angenehmen Überblick über den Verkehr. Normalerweise steht der hohen Sitzposition eine weniger günstige Straßenlage gegenüber, oder minimal ein heftig reagierendes Auto in schnellen Kurven. Der Colt fährt und steuert sich jedoch wie ein modernes, kompaktes Auto und bietet sich sehr gut für einige Späßchen an. Auch sehr brüske Ausweichmanöver werden glanzvoll durchstanden.
Fazit
Mit dem Colt hat Mitsubishi wieder eine gelungene Mischform aus zwei bestehenden Autos geschaffen. Der japanische Hersteller baut jetzt eine Brücke zwischen einem Mini-MPV und einem traditionellen Hatchback. Dadurch findet man von beiden Modellen nur die positiven Elemente im Colt: Die Fahreigenschaften des Hatchbacks und den Platz des MPV.
- Sehr sparsam
- Ergonomisch gut durchgedacht
- Schönes Design: Innenraum und Exterieur
- Hohe Ladekante
- Graukeil in der Frontscheibe lästig für große Fahrer