Datum der Veröffentlichung: 5 Oktober 2007
Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)
Autotest

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Fachkenntnisse

Autotest - Was ist los mit der neuen C-Klasse von Mercedes-Benz? Laut einem früheren Test eher wenig. Der Fazit lautete, dass es die komfortabelste und modernste Limousine in ihrer Klasse ist. Trotzdem fehlt etwas: eine Variante mit größerem Gepäckraum. Diese gibt es jetzt auch: das T-Modell der C-Klasse.

Es ist nicht überraschend, dass das T-Modell der C-Klasse der Limousine sehr ähnelt. So wird das T-Modell der C-Klasse mit den selben Motoren, inklusive dem superschnellen C63 AMG (siehe dazu den Testbericht zu dieser ultimativen C-Klasse) angeboten.

Im Vergleich zur vorherigen Generation der C-Klasse sind alle Motoren stärker und trotzdem sparsamer geworden. Außerdem können leichtere Motoren schon relativ schwere Anhänger (1.800 kg) ziehen; bei einem praktischen Auto wie diesem sind das nette Begleitumstände.

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Geschäftsauto

Zu dieser Gelegenheit fuhren wir den Liebling des geschäftlichen Fahrers: den 320 CDI. Der Sechszylinder-Diesel ist so ruhig, dass nach einem Druck auf den Startknopf nur der Drehzahlmesser verrät, dass der Motor gestartet wurde. Verbunden mit einem siebengängigen Automatikgetriebe fährt der Testwagen äußerst komfortabel und ruckfrei durch den Verkehr. Dieser "kleine" Mercedes bietet die gesamte Ruhe und Raffinesse einer Limousine.

Der früher getestete 220 CDI bringt schon gute Leistungen, aber wenn die Situation es zulässt, setzt der 320 CDI da noch kräftig eins drauf. Auf Wunsch drückt dieser schicke Kombi die Insassen mit der Gewalt eines Sportwagens in die Sitze. Zugleich bleibt die Ruhe immer gewährleistet. Der Sprint aus dem Stillstand auf 100 km/h dauert 7,9 Sekunden, aber dieser kräftige Dieselmotor schafft das mit so viel Leichtigkeit, dass es wie eine Fingerübung aussieht.

Dadurch, dass schon ab geringen 1.600 Umdrehungen pro Minute die maximale Zugkraft von 150 Nm verfügbar ist, hat der Fahrer immer das angenehme Gefühl, dass er noch eine riesige Reserve zur Verfügung hat.

Ein gutes Geschäft machen

Unterwegs ist zwischen dem T-Modell der C-Klasse und der Limousine kaum ein Unterschied zu spüren. Trotz des zusätzlichen Aufbaus verteilt auch das T-Modell das Gewicht genau gleich über die Vorder- und Hinterräder, wodurch das Auto unter allen Umständen neutral bleibt. Nach bedarf überwacht das Fahrgestell die Fahrhöhe, unabhängig von Gewicht und Gepäckverteilung.

Wie bei Mercedes üblich, ist die C-Klasse mit Hinterradantrieb versehen, damit die Vorderräder nur lenken müssen. Das gibt beim Lenken ein besseres Gefühl und verbessert auch die Straßenlage. "Agility Control" passt unter allen Umständen den Charakter des Fahrgestells, die Lenkung und ggf. das Automatikgetriebe an, um die Sicherheit jederzeit zu erhöhen.

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Ein derart ausgeknobelter Entwurf wird in der Regel für Sportwagen benutzt, aber Mercedes hat das verfeinerte Fahrgestell eingesetzt, um maximalen Komfort zu bieten. Es ist damit vielleicht nicht das Auto mit der direktesten Lenkung in seinem Segment, aber es ist das komfortabelste. Dieses T-Modell eignet sich hervorragend für längere Strecken.

Ein Frischer Blick

Ein dritter Punkt, wodurch sich die C-Klasse von anderen unterscheidet, ist die moderne Ausstattung. Sie ist so modern und fortschrittlich, dass die C-Klasse teureren Modellen gegenüber kaum unterlegen ist. Die etwas älteren Modelle von Mercedes verfügen nicht über eine solche Elektronik wie die C-Klasse!

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Das so genannte "Comand APS" kombiniert Audio, Navigation und Kommunikation in einem System, das mit einem Dreh-/Druckknopf bedient wird. Außerdem lässt sich "Comand APS" mit gesprochenen Befehlen bedienen. Das funktioniert in der Praxis gut. Der Fahrer hat ein fast natürliches Gespräch mit seinem Auto, in welchem beispielsweise das Navigationssystem programmiert wird.

Das Kartenmaterial des Navigationssystems ist nicht nur auf CD oder DVD gespeichert, sondern auch auf einer Festplatte. Das ist nicht nur schnell, sondern bietet auch zusätzliche Möglichkeiten. So werden die CDs nach einmaligem Abspielen auf der Festplatte gespeichert; damit gehört der CD-Wechsler definitiv der Vergangenheit an. Der Klang des Audiosystems, das von den Spezialisten von Harman/Kardon entworfen wurde, ist ausgezeichnet.

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Leider gehört "Comand APS" nicht zur Standardausrüstung. Auch andere Dinge, die das Auto wirklich vollenden, sind optional, wobei sich der Preis des Fahrzeugs schnell um 10- bis 15.000 Euro erhöht, um eine wirklich vollendete C-Klasse zu haben.

Kleine Dinge

Vorn gleicht das T-Modell der C-Klasse der Limousine. Das bedeutet herrliche Sitze, genügend Raum für die Beine, aber beschränkter Kopfraum. Vor allem das (optionale) Schiebedach nimmt viel vom Kopfraum weg - große Fahrer seid gewarnt! Auch hinten ist der Kopfraum mäßig.

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)
Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Neu für das T-Modell sind die (optionalen) integrierten Kindersitze auf dem Rücksitz. Diese sind schneller und einfacher als lose Kindersitze zu benutzen, wodurch man nicht in die Versuchung kommt, auf kurzen Strecken zu mogeln.

Große Dinge

Standardmäßig passt in den Gepäckraum 458 Liter, und das ist mehr als genug für Beispielsweise das Gepäck von vier Personen. Große Gegenstände wie eine umfangreiche Sportausrüstung oder ein großer Kinderwagen passen ohne Probleme hinein.

Wenn noch mehr Raum benötigt wird, kann der Rücksitz buchstäblich im Handumdrehen umgeklappt werden. Es ist nicht nötig, erst den Sitz aufzuklappen oder die Kopfstützen zu entfernen.

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

In den vollständigen Gepäckraum passt 1.500 Liter, und damit ist das T-Modell der C-Klasse mehr als nur einer der "Lifestyle"-Kombiwagen, die lediglich wegen des äußeren gekauft werden. Der Inhalt ist aber kein Rekordwert, wie Mercedes uns glauben lassen möchte. Die direkten deutschen Konkurrenten (Audi A4 Avant, BMW 3-er-Serie Touring) bieten tatsächlich weniger Raum. Es gibt aber diverse Kombis, die mehr Raum bieten, sogar für bedeutend weniger Geld.

Notwendig?

Unter dem Ladeboden scheint eine ausgiebige Anzahl an Werkzeugen versteckt zu sein. Die nett aussehenden blinkenden Hilfsmittel sind aber nicht für eine Notreparatur gedacht und nicht einmal dafür geeignet ein Rad zu wechseln.

Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)
Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell (2007 - 2014)

Entlang des Ladebodens sind Schienen zu finden, an welchen man diese Hilfsmittel platzieren kann. So ist es möglich, eine Barriere zu bauen, um das Gepäck an ihrem Platz zu halten. Unter dem Gepäckraum sind auch ausklappbare Einkaufskisten und ein Gepäcknetz zu finden.

In der Praxis sind all diese Hilfsmittel schnell und einfach benutzbar. Das bringt echten Mehrwert und macht dieses T-Modell zu mehr als einem geräumigen Geschäftswagen.

Fazit

Genau wie die Mercedes C-Klasse-Limousine weiß auch das T-Modell sich von der Konkurrenz zu unterscheiden. Mercedes entschied sich ausdrücklich für Komfort und bequemen Gebrauch, obwohl das Fahrvergnügen sicher nicht vergessen wurde. Fortschrittliche Technik nimmt einem viel Arbeit aus der Hand und überwacht die Sicherheit. Der einzig echte Kritikpunkt ist, dass viele von diesen Vorkehrungen nicht standardmäßig enthalten sind. Die Motoren sind kräftig, ruhig und relativ sparsam.

Als T-Modell ist die C-Klasse absolut gelungen. Das Auto sieht mindestens so gut aus wie die Limousine und bietet jede Menge Laderaum. Außerdem ist der Laderaum dank "Easy Pack" optimal nutzbar. Mercedes-Benz hat eindeutig Fachkenntnisse, wenn es sich um Kombis handelt!

plus
  • Sehr komfortabel
  • Großer Gepäckraum
  • Moderne, brauchbare Technik
minus
  • Nur vollständig mit Extras
  • Beschränkter Kopfraum mit Sonnendach