Mazda CX-60
Rezension
Da sich die Kritik auf den Antriebsstrang und das Fahrwerk bezog, wurde das Äußere für das Modelljahr 2025 kaum verändert. Der CX-60 bleibt ein großer SUV mit dem unverwechselbaren Mazda-Design, das organische Formen und moderne Technik vereint (das so genannte "Kodo"-Design).

Im Innenraum wurden neue Farben und Texturen verwendet, und der Testwagen in der Takumi-Ausstattung sieht daher sehr schön aus. Mazda will mehr bieten als eine Durchschnittsmarke, bezeichnet sich aber noch nicht als "Premium"-Marke. Der CX-60 ist der Beweis dafür: Das Design, die Auswahl der Materialien und die Verarbeitungsqualität sind überdurchschnittlich, aber nicht opulent oder verschwenderisch. Das Platzangebot vorne ist gut, das im Fond ist für ein Auto dieser Größe mäßig.
Ausstattung
Wie in diesem Segment üblich, sind die Anzeigen sowohl hinter dem Lenkrad als auch zentral auf dem Armaturenbrett zu finden. Mazda hat jedoch seine eigene Meinung zu deren Bedienung. Mazda argumentiert, dass das Berühren eines Bildschirms in einem fahrenden Auto nicht sicher ist. Deshalb müssen viele Funktionen über einen Dreh-Drück-Knopf gesteuert werden, der nach Ansicht von Autozine so umständlich ist, dass er mehr ablenkt als eine kurze Berührung des Bildschirms.
Das Infotainment-System ist geradezu konservativ gestaltet, mit einem Minimum an Online-Funktionen. Das ist gut für die Privatsphäre, bedeutet aber auch, dass zum Beispiel keine aktuellen Verkehrsinformationen verfügbar sind. In der Praxis ist daher das eigene Handy mit Apple CarPlay / Android Auto immer noch vorzuziehen. Der Klang des sogenannten "Premium-Audiosystems" von Bose ist schwammig und zeigt deutlich, wie die Töne auf mehrere Lautsprecher verteilt werden (Höhen von oben, Tiefen und Mitten aus den Türen), was dem Stereobild nicht zuträglich ist.
Aufgrund der vielen Naturkatastrophen in Japan (Erdbeben, Vulkanausbrüche) sind die Japaner natürlich auf Sicherheit bedacht. Das spiegelt sich nicht nur in den Bedienelementen des CX-60 wider, sondern auch in seinen aktiven Sicherheitsfunktionen. Tonsignale warnen den Fahrer vor jedem Fehler und jeder Unachtsamkeit, und bei jedem erkannten Verkehrszeichen ertönt sogar ein Gong. Das Ausschalten der gut gemeinten Assistenten ist umständlich, und selbst dann warnen einige Funktionen immer weiter.
Eine Funktion, die sehr geschätzt wird, ist die automatische Sitzverstellung. Der Fahrer gibt einfach die Körpergröße an, und der CX-60 stellt die Sitze und das Lenkrad automatisch auf die ideale Position für eine Person mit dieser Körpergröße ein. Auch hier setzt Mazda auf Sicherheit, denn der Abstand zum Lenkrad ist groß, damit die Airbags optimal funktionieren. Der CX-60 kann den Fahrer am Gesicht erkennen, so dass die Sitze nach einem Fahrerwechsel automatisch in die richtige Position gebracht werden. Sehr bequem!

Fahrverhalten
Hinter dem Lenkrad sitzend, fühlt sich der CX-60 groß an, und zwar dank des hohen Sitzes, des Blicks auf die große Motorhaube, des breiten Mitteltunnels und des großen Raums im Innenraum. Auch die Reaktion auf das Lenkrad, das immer einen gewissen Widerstand erfordert, um überwunden zu werden, trägt zu dem großen Gefühl bei.
Anfangs wurde kritisiert, dass der CX-60 nach Bodenwellen und auf unebenen Straßen schwankt. Deshalb hat Mazda die Vorderradaufhängung neu abgestimmt und die Hinterradaufhängung komplett ausgetauscht. Der Unterschied ist offensichtlich, denn die Federung ist deutlich straffer geworden, mit dem zusätzlichen Vorteil einer verbesserten Kommunikation zwischen Fahrer und Mechanik. Nach einer Kurve oder Schwelle ist die Karosserie daher schnell wieder im Gleichgewicht, aber Mazda ist hier fast ins andere Extrem gegangen.

Plug-in-Hybrid
Mazda liefert den CX-60 mit einem Plug-in-Hybrid-Motor (PHEV für Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug) und auch dieser ist anders als alles andere. Viele Marken entscheiden sich bei dieser Art von Auto für einen Benzinmotor an den Vorderrädern und einen Elektromotor an den Hinterrädern. Dies ermöglicht einen Allradantrieb und macht kostspielige Kupplungen und eine Antriebswelle zwischen Vorder- und Hinterrädern überflüssig. Mazda setzt stattdessen auf einen Benzin- und einen Elektromotor unter der Motorhaube, gefolgt von einem Getriebe (ohne Drehmomentwandler) und schließlich auf Achsen für alle vier Räder. Auf diese Weise glauben die Konstrukteure, mehr Kontrolle über den Antriebsstrang zu haben.
Die Energie für den Elektromotor kommt künftig aus einer Batterie mit einer Kapazität von 17,8 kWh, die eine theoretische Reichweite von 64 km im reinen Elektrobetrieb ermöglicht. Dies ermöglicht häufigeres und längeres elektrisches Fahren für mehr Komfort und geringeren Verbrauch. Bei der Testfahrt auf einem einfachen Parcours unter widrigen Wetterbedingungen betrug die elektrische Reichweite 45 km.
Für das Modelljahr 2025 wurde die Software zur Steuerung der Motoren und des Getriebes überarbeitet. Im Elektromodus ist es immer noch spürbar, wann geschaltet wird und welcher Motor für den Vortrieb sorgt. Allerdings ist das Zusammenspiel nun flüssiger.

Die beiden Motoren kommen zusammen auf eine Leistung von 327 PS / 500 Nm, aber der japanische Hersteller setzt alles daran, den Fahrer so weit wie möglich vor sich selbst zu schützen. Deshalb wird die Leistung sehr allmählich aufgebaut, und der CX-60 ist in der Stadt und auf Landstraßen immer noch ein ruhiges Auto. Auf der Autobahn, wo der Motor bereits hochgedreht ist, steht dagegen bei Bedarf viel zusätzliche Kraft zur Verfügung, und die Sprintleistung ist beeindruckend. Bei hohen Drehzahlen ist der Benzinmotor deutlich zu hören. Dagegen sind die Geräusche der Reifen und des Fahrtwindes minimal. Es ist also ein angenehmes Reisen mit dem CX-60.
Beim Loslassen des Gaspedals gewinnt der CX-60 kaum Energie zurück, weil der japanische Hersteller wieder einmal bestimmt, was gut für den Kunden ist. Ein starkes Abbremsen des Motors (um Energie zurückzugewinnen) wäre in der Tat unangenehm. Deshalb gewinnt der CX-60 beim Bremsen viel Energie zurück, beim Ausrollen aber kaum. Trotz dieser begrenzten Energierückgewinnung verzeichnete der Testwagen einen Verbrauch von nur 4,4 Litern pro 100 km bei fast leerer Batterie (der Elektromotor konnte nur unterstützen, aber nicht den Antrieb übernehmen).
Der CX-60 ist als echter SUV gedacht und verfügt daher auch über einen "Offroad"-Modus. Damit kam der Testwagen beim Fotoshooting in leichtem, aber sehr sumpfigem Gelände gut zurecht.

Fazit
Der Mazda CX-60 ist für das Modelljahr 2025 überarbeitet worden. In der Neuauflage ist das Handling dynamischer geworden und das Gefühl zwischen Fahrer und Mechanik hat sich verbessert.
Der Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang funktioniert gut, aber die Konkurrenz schafft es immer noch, eine bessere Leistung, mehr Raffinesse und sogar einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch aus dieser Technologie herauszuholen. Das liegt zum Teil an den Entscheidungen, die Mazda trifft, denn der japanische Hersteller gibt sich große Mühe, den Fahrer vor sich selbst zu schützen. Es scheint, als ob Mazda zwar 327 PS / 500 Nm anbieten will, aber lieber nicht möchte, dass der Fahrer sie tatsächlich nutzt. Der CX-60 Plug-in-Hybrid kommt daher auf innerstädtischen Straßen weniger gut zur Geltung, dafür aber umso besser auf Langstrecken. Außerdem verfügt der CX-60 PHEV über einen echten und effektiven Offroad-Modus.
Was den CX-60 einzigartig macht, ist sein Konzept. Größer als ein mittelgroßer SUV und kleiner als ein großer SUV, bedient der CX-60 eine ganz bestimmte Zielgruppe. Dabei sind Technik und Ausstattung die einer Volumenmarke, aber die Verarbeitungsqualität ist tatsächlich von Premiumqualität.
- Sehr sparsam
- Lobenswertes Fahrverhalten
- Cleveres Konzept zwischen Volumenmarke und Premiumprodukt
- Unruhiger Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang
- Gönnerhafte Sicherheitsfunktionen (schwer abschaltbar)
- Schwammig und unübersichtlich klingendes Bose-Audiosystem