Datum der Veröffentlichung: 23 Juni 2015
Mazda CX-3
Autotest

Mazda CX-3

Der Musterknabe der Klasse

Autotest - Erinnern Sie sich noch den Musterknaben in Ihrer Klasse? Würden Sie ein Auto von ihm kaufen? Er macht immer alles genau nach Vorschrift, das Auto sollte demnach sicher und zuverlässig sein. Die große Frage ist aber: Würden Sie einen Geländewagen von ihm kaufen?

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem Geländewagen und einem normalen Auto. Wer sich einen SUV kauft, möchte sich von der Masse abheben und wählt deshalb nach seinem Gefühl. Ein SUV ist groß, hoch und vor allem: sehr cool.

Neben all den Bullenbeißern und Kraftmeiern in diesem Segment wirkt der CX-3 elegant und gestrafft. Der Mazda ist mit einer Länge von 4,28 Meter ebenso lang wie die Konkurrenz, aber mit einer Höhe von nur 1,54 Meter deutlich niedriger. Der CX-3 ist somit eher ein "Crossover" als ein reiner SUV. Von vorne betrachtet könnte dies jedes andere Modell von Mazda sein.

Mazda CX-3

Auch das Interieur ist typisch Mazda: Das heißt, aufgeräumt und durchdacht, es fehlt aber das Aufregende eines SUV. Trotz der geringen Höhe ist der Platz im Innenraum mindestens so groß wie bei den Wettbewerbern. Der für einen SUV charakteristische hohe Einstieg und die hohe Sitzposition fehlen aber (die Sitzhöhe ist gerade einmal 3 cm höher als in einem Mazda3).

Ausstattung

Als erster seiner Art bietet der CX-3 alles an Luxus und Sicherheitsvorkehrungen, die derzeit üblich sind. So ist der CX-3 zum Beispiel in der Lage, automatisch den Abstand zu halten (radargesteuerter Tempomat), automatisch vor Hindernissen zu bremsen, vor Objekten im toten Winkel sowie vor kreuzendem Verkehr beim Rückwärtsfahren zu warnen.

Mazda CX-3
Mazda CX-3

Auch das Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem ist sehr gepflegt. Besonders ist, dass es mit einem zentralen Druck-/Drehknopf, mit einem Touchscreen und mit Sprachsteuerung bedient werden kann. Der Benutzer hat die Wahl, und so sollte es auch sein!

Der CX-3 hat sogar On-Board-Technologie, über die Autos aus einem höheren Segment (noch) nicht verfügen! So ist der CX-3 mit "Head-up Display" lieferbar. Das ist eine Glasscheibe auf der Lenksäule, die wichtige Informationen für den Fahrer direkt in seinem/ihrem Sichtfeld anzeigt. Head-up-Display ist so viel bequemer als traditionelle Uhren, dass dies alleine schon ein Grund ist, einen Mazda zu wählen!

Right sizing

Mit "Down Sizing" ist gemeint, immer kleinere Motoren zu wählen, um Autos sparsamer zu machen. Fast alle Marken befolgen diese Strategie, vor allem, weil es auf dem Papier schöne Verbrauchszahlen ergibt. Mazda jedoch wählt einen anderen Ansatz. Mazda sagt, dass kleine Motoren, die schwer arbeiten müssen, weniger zuverlässig und darüber hinaus nur bei niedrigen Drehzahlen wirklich wirtschaftlicher sind.

Deshalb wählt Mazda "right sizing". Das steht für die Verfeinerung bestehender Techniken. Und anstatt nur den Motor zu überarbeiten, behält Mazda alle Bereiche im Auge, wenn es um den Verbrauch geht. Denken Sie dabei an die Stromlinie (auch die unter dem Auto!), die Verwendung und der Einsatz von Leichtbaukomponenten und die Verwendung (elektrischer) Komponenten, die weniger Energie verbrauchen.

Die Preisliste enthält nur einen Benzinmotor, der je nach Ausführung 120 oder 150 PS hat (aber immer 204 Nm). Dieser Motor hat den heutigen Standards nach den enormen Inhalt von 2,0 Litern. In der Praxis wird der Unterschied zu den kleinen Turbomotoren der Konkurrenz überdeutlich. Der Mazda-Motor ist im gesamten Drehzahlbereich leiser und gibt dem ganzen Fahrzeug ein erwachseneres Gefühl.

Die Leistung des 120-PS-Motors ist bereits mehr als ausreichend. Die 150-PS-Variante ist in erster Linie dafür gedacht, in Kombination mit Allradantrieb optimale Leistungen zu erbringen. Und für denjenigen, der es zu schätzen weiß: Bei einer hohen Drehzahl klingt der 2,0-Liter-Motor viel aufregender als die kleinen Motoren anderer Marken.

Bei ruhigem Fahrstil kam der Verbrauch im Test auf 5,6 Liter pro 100 km. Eine schwierige Strecke mit viel Verkehr und Bergstraßen kostet bis zu 8,1 Liter pro 100 km. Damit entspricht der Verbrauch im Alltag dem ähnlicher Autos mit kleineren Motoren.

Mazda CX-3

Diesel

Der CX-3 ist auch mit einem Dieselmotor lieferbar, und dabei hat sich Mazda für einen geringen Inhalt in Kombination mit einem Turbolader entschieden. Der "SkyActiv D" hat 105 PS und ein Drehmoment von 270 Nm. Insbesondere dieser kräftige Drehmoment sorgt dafür, dass der Motor bei niedrigen Drehzahlen leicht greift und einen nachsichtigeren Charakter hat. Der Testverbrauch mit dem CX-3 Diesel lag bei 5,4 Liter pro 100 km.

Straßenlage

Der niedrige Verbrauch ist teilweise auf das relativ niedrige Gewicht zurückzuführen. Und das geringe Gewicht in Kombination mit niedrigerer Höhe sorgt für ein ungewöhnlich wendiges und dynamisches Handling. Unter der Haut teilt der CX-3 viele Techniken mit dem kleineren Mazda2, aber dank ausgeklügelter Modifikationen am Fahrgestell ist der viel größere Aufbau gut ausgewogen.

Mazda CX-3

Der CX-3 hängt kaum über, und die Bodenhaftung ist in Ordnung. Wenn die Grenzen überschritten werden, kann der CX-3 auf allen vier Rädern wegrutschen. Dies wird aber im Voraus angekündigt und wird (natürlich) beispielhaft durch das elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) abgefangen.

Der CX-3 fährt deshalb genau so gut wie ein normales Auto. So gibt der CX-3 nicht das Gefühl, einen mächtigen SUV zu fahren, er ist in diesem Segment aber der Bravste und die vernünftigste Wahl.

Mazda CX-3

Fazit

Mazda bringt den CX-3. Und mit diesem neuen Kompakt-SUV folgt Mazda genau der gleichen Strategie wie bei den anderen Modellen. Das heißt, dass Mazda auf die obere Grenze des Segments zielt. Im Vergleich zu anderen kompakten SUV und Crossovers bietet der CX-3 mehr Komfort, mehr Technik, mehr Qualität und mehr Sicherheit.

Auch typisch für Mazda ist "right sizing". Mazda nimmt keine winzigen Turbomotoren, die dann (zu) hart arbeiten müssen, um angemessene Leistungen zu bringen. Stattdessen entscheidet sich Mazda dafür, vorhandene Technologien zu verfeinern. Das gilt nicht nur für die Motoren, sondern betrifft auch eine Gewichtseinsparung und eine Verbesserung der Stromlinie. Diese Arbeitsweise hat einen weiteren Vorteil: Sie trägt zu einem agileren Handling bei.

Letztendlich hat der CX-3 nur einen wirklichen Nachteil: Dieses Auto ist so brav und so vernünftig, dass das Gefühl, etwas Besonderes zu fahren, fehlt. Der Mazda CX-3 ist damit in jeder Hinsicht ein Musterknabe.

plus
  • Leichtfüßig und wendig
  • Flotte, sparsame Motoren
  • Moderne, nützliche Technik
minus
  • Etwas langweilig
  • Nerviges Geräusch des Dieselmotors