Mazda 6e
Innovation trifft Tradition
Indem wir zusammenarbeiten! Der Mazda6e wurde in Zusammenarbeit mit einem chinesischen Partner entwickelt. Beide Marken geben dem Auto ihr eigenes Gesicht, und deshalb sieht der 6e nicht wie ein weiteres anonymes chinesisches Auto aus. Zu Recht hält Mazda an dem "Kodo" genannten Stil fest, bei dem Einfachheit und Technologie spannende Kontraste bilden. Im Vergleich zum vorherigen Mazda6 ist der 6. leicht gewachsen, wobei die größere Länge ein noch eleganteres Aussehen schafft.
Raum
Der "6" ist nicht nur gewachsen, um mit der Zeit zu gehen. Der lange Radstand bietet nicht nur Platz für große Batterien, sondern auch für mehr Platz im Innenraum. Die Kabine ist um den Fahrer herum gebaut, so dass die Kopf- und Beinfreiheit vorne gut ist, aber der Bewegungsraum ist begrenzt. Außerdem ist die Sitzposition ungewöhnlich hoch. Wer klein ist, wird dies zu schätzen wissen und den Mazda6e für seine gute Rundumsicht loben. Diejenigen, die groß sind, werden das Gefühl haben, nicht im, sondern auf dem Auto zu sitzen, und deshalb vergeblich versuchen, den Sitz herunterzulassen. Die Beinfreiheit im Fond ist gut. Allerdings ist der Boden hoch, so dass die Füße der Fondpassagiere nur wenig Platz unter den Vordersitzen haben. Die Kopffreiheit im Fond ist mäßig. Der Kofferraum hingegen ist tief, breit und leicht zugänglich. Als ob das nicht schon gut genug wäre, bietet Mazda auch noch einen großen Stauraum unter der Motorhaube ("Frunk").
Bei der Gestaltung des Armaturenbretts hat sich Mazda an den innovativsten Marken der Gegenwart orientiert und sie dann auf seine Weise interpretiert. Um sich als modern zu präsentieren, wählen neue Marken ein minimalistisches Design und "kalte" Materialien. Auch im Mazda6e ist die Anzahl der Knöpfe und Hebel minimal, da alle Funktionen (einschließlich Scheibenwischer, Spiegeleinstellung und Fahrmodi) über ein zentrales Display gesteuert werden. Dennoch ist der Innenraum mit schicken Materialien in warmen Tönen und viel Dekoration ausgestattet. Die Innenraumatmosphäre ist daher warm und einladend, wie man es von einer japanischen Automarke erwarten kann.
Ausstattung
Die amerikanische und chinesische Konkurrenz verdankt ihren derzeitigen Vorsprung unter anderem ihrem intelligenten Design. Sie sind "softwaregesteuerte Autos", was bedeutet, dass viele Funktionen durch Software-Updates nachgerüstet werden können. So können sie schnell auf neue Entwicklungen reagieren und wettbewerbsfähig bleiben. Dank seiner chinesischen Freunde gilt das jetzt auch für Mazda. Die Hardware ist üppig (Qualcomm 8155 Prozessor, 12 GB Arbeitsspeicher, 128 GB Speicher) und Mazda stellt sein eigenes Betriebssystem zur Verfügung. Auf diese Weise ist das Auto zukunftssicher und Mazda ist nicht von externen Parteien abhängig. Das bedeutet auch, dass Verbesserungen und sogar neue Funktionen während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs hinzugefügt werden können.
Das Infotainment-System des Mazda6e bietet alle Funktionen, die man von einem modernen Auto erwarten kann. Gleichzeitig hat Mazda auch an die Privatsphäre gedacht. Es gibt einen sprachgesteuerten Assistenten, aber es handelt sich nicht um echte KI. So sind auch hier keine Externen erforderlich, und wer während der Fahrt dennoch komplexe wissenschaftliche oder philosophische Fragen beantwortet haben möchte, kann sich dafür jederzeit an seine eigene KI auf dem Smartphone wenden. Im Gegenteil, es macht sehr viel Sinn: Verschiedene Funktionen können durch Gesten bedient werden, was sich in der Praxis als sehr praktisch erweist. Ein Finger vor dem Mund bedeutet Stille und eine Faust schaltet Musik ein.
Auch in puncto Audio geht Mazda neue Wege. Der Partner Bose wurde durch Sony ersetzt, und das ist nach Ansicht von Autozine ein großer Schritt nach vorn. Der Klang des Sony-Audiosystems ist neutral, klar und sehr räumlich. Damit kann es mit Audiosystemen von Premiummarken mithalten!
Elektroauto
Die von dem japanisch-chinesischen Team entwickelte Plattform bietet Platz für Hybrid- und reine Elektroantriebe. Der "6" ist vorerst nur als reines Elektroauto erhältlich, sein chinesischer Partner liefert eine Hybridvariante. Es gibt zwei Kombinationen von Elektromotoren und Batterien, mit denen Mazda bestimmte Zielgruppen ansprechen will. Die 258-PS-Version mit 68-kWh-Batterie kann mit 165 kW schnellgeladen werden und ist für mittlere Reichweiten gedacht (Reichweite: 479 km). Daneben gibt es eine Version mit einer leistungsstärkeren Batterie (80 kW) und einem etwas weniger starken Elektromotor (245 PS) und einer geringeren Ladeleistung (90 kW). Diese Kombination sorgt für eine deutlich größere Reichweite von 552 km. Wer das Auto intensiv nutzt und regelmäßig lange Fahrten unternimmt, sollte sich für die Version mit der schnellsten Aufladung entscheiden. Die 245 PS / 80 kW-Version eignet sich für gelegentliches Aufladen, gefolgt von sehr langen Fahrten bis zum nächsten Ladestopp.
Weil so viel über das zentrale Display eingestellt werden kann, hängt der Charakter des Autos stark von den gewählten Einstellungen ab. Der 6e kann aggressiv auf das Gaspedal reagieren oder im Gegenteil wie ein Auto mit Verbrennungsmotor sehr gesprächig gefahren werden. Für diesen Test wurde die 258-PS-Variante gefahren, die sehr lebendig ist. Aber da hört es auf. Der Mazda6e kann nicht wirklich Leistung bringen und verrät stattdessen sein hohes Gewicht, wenn mehr verlangt wird. Nach einem Tag Fahrzeit lag der Testverbrauch bei 15 kWh pro 100 km, was für ein Auto dieser Größe durchschnittlich ist.
Fahreigenschaften
Mazda zeichnet sich durch seine Fahreigenschaften aus, bei denen Fahrer und Mechanik eine Einheit bilden sollen. Traditionelle Modelle werden dem gerecht, aber nicht dieser Computer auf Rädern. Es fällt auf, dass die Elektronik in jeden Aspekt der Bedienung involviert ist, so dass der Fahrer weniger mit dem Fahren und mehr mit dem Computer verhandelt. Diese Bevormundung ist zum Teil auf die vielen Sicherheitssysteme zurückzuführen, denn Mazda hat die europäischen Vorschriften für Fahrerassistenzsysteme sehr streng ausgelegt. Zum Glück können diese Systeme ausgeschaltet werden, dann wirkt der Mazda6e weniger künstlich.
Wegen der hohen Sitzposition ist auch das Fahrgefühl anders. Denn der 6er scheint sich mehr zu neigen als andere niedrige Autos. Daran muss man sich erst gewöhnen, und je länger die Testfahrt dauerte, desto sicherer fühlte sich das Auto an. Der Mazda6e eignet sich am besten für eine feste Hand und einen sportlichen Fahrstil. Auf langen Strecken besticht der elektrische Geschäftswagen durch Ruhe und Komfort.
Fazit
Mazda hat mit dem 6e einen Neuanfang gemacht. Er hat nicht nur die Konkurrenz unter die Lupe genommen, sondern arbeitet für den Nachfolger des Mazda6 sogar mit einem chinesischen Partner zusammen. Dabei hat Mazda immer genau hingeschaut, wo es technische Defizite hat und daher Hilfe gebrauchen könnte (Batterietechnologie, Infotainment) und wo es stark ist und weiterhin seine eigene Richtung verfolgen sollte (Design, Ergonomie, Verarbeitungsqualität, Fahreigenschaften).
So kann Mazda schnell und zu wettbewerbsfähigen Preisen einen neuen Mittelklassewagen anbieten. Die Zusammenarbeit bedeutet aber auch, dass Mazda Kompromisse eingehen musste. Die Fahreigenschaften entsprechen nicht denen eines traditionellen Mazda, sondern denen eines etwas klobigen Elektroautos. Auch die Elektronik und viele Sicherheitsfunktionen sind zu stark ausgeprägt und stören den Fahrspaß.
Dennoch ist das Endprodukt sehr durchdacht. Durch seine niedrige Bauweise bietet der Mazda6e viele Vorteile gegenüber einem SUV: geringerer Kraftstoffverbrauch, eleganteres Aussehen und bessere Dynamik. In Bezug auf (Gepäck-)Raum und Anhängelast steht der Mazda6e einem durchschnittlichen SUV in nichts nach. Kurzum: Der Mazda6e bietet die moderne Technologie der Konkurrenz, ergänzt durch die traditionelle Handwerkskunst von Mazda.
- Gelungenes Design
- Äußerst komfortabel
- Gut durchdachtes Konzept
- Unbequeme hohe Sitzposition
- Sicherheitsfeatures zu prominent
- Computer stört das Gefühl zwischen Fahrer und Mechanik

