Mazda2 Hybrid
Zwei in einem
Wenn das oben Gesagte nicht schon genug Verwirrung stiftet, dann tun es die Bilder. Der Mazda2 Hybrid sieht nämlich überhaupt nicht aus wie der Mazda2, der 2014 auf den Markt kam. In der Tat ist der Hybrid ein völlig anderes Auto!
Die Sache ist die: Mazda hatte bereits konventionelle Verbrennungsmotoren, Mild-Hybride und Plug-in-Hybride. Die einzige Form, die noch fehlte, war der sogenannte "Vollhybrid". Natürlich hätte Mazda einen solchen Motor selbst entwickeln können, aber stattdessen ging man eine Partnerschaft mit Toyota ein. Der Toyota Yaris Hybrid bildet daher die Grundlage für den Mazda2 Hybrid.
Eigenes Gesicht
Mazda gibt dem Auto ein eigenes Gesicht und verändert die Heckpartie. Ansonsten ist der Mazda2 Hybrid identisch mit dem Toyota Yaris Hybrid. Für das Modelljahr 2024 wurden die Modifikationen verstärkt. Der Kühlergrill folgt jetzt der für Mazda charakteristischen fünfzackigen Form. Daher haben auch die breitstrahlenden Scheinwerfer ihre eigene Form.
Am Heck zeichnet sich der Mazda durch separate Rückleuchten aus, während die des Toyota verbunden sind. Der Mazda-Designer hätte gerne noch viel mehr verändert, aber um den Preis wettbewerbsfähig zu halten, entschied man sich, nur die imageprägenden Elemente mit einfachen Mitteln zu verändern.
Raum und Ausstattung
Weil der Hybrid ein ganz anderes Auto ist als die anderen Versionen des Mazda2, ist auch der Innenraum anders. Der normale Mazda2 zeichnet sich durch Bescheidenheit und Eleganz aus, während der Hybrid mit sichtbarer Technik und organischen Formen kontrastiert. Das Platzangebot vorne im Hybrid ist gut, und dank der großen Sitze fühlt sich das Auto sogar etwas geräumiger an, als es tatsächlich ist. Die großen Sitze haben allerdings zur Folge, dass die Beinfreiheit im Fond stark von der Nachsicht von Fahrer und Beifahrer abhängt.
Der Mazda2 ist seit 2014 auf dem Markt. Der Toyota Yaris ist jedoch von 2020, weshalb der Hybrid moderner ist als die anderen Versionen des Mazda2. Das zeigt sich in dem großen Bildschirm und dem modernen Infotainmentsystem, aber auch in den vielen Sicherheitsfunktionen (die leider nur schwer zu deaktivieren sind). Obwohl er unter der Haube ein Toyota ist, kommuniziert der Mazda2 Hybrid auch mit der Standard-Mazda-App.
Es ist zu beachten, dass es große Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen gibt. Die Luxusversion "Homura" muss ohne Navigationssystem auskommen, verfügt aber über ein zentrales Display mit Schnittstelle für Apple CarPlay und Android Auto. Der "Homura Plus" hat einen größeren Bildschirm, ein eingebautes Navigationssystem und volldigitale Uhren hinter dem Lenkrad. Und genau hier liegt der Mehrwert: Die Ausstattung der verschiedenen Versionen unterscheidet sich von Toyota und so kann das eine Auto besser zu den Vorlieben des Käufers passen als das andere.
Hybrid
Wie bereits erwähnt, baut Mazda bereits Mild-Hybride und Plug-in-Hybride. Was noch fehlte, war der "Vollhybrid". Alle drei Hybride bestehen aus einem Benzinmotor und einem Elektromotor. Beim Bremsen oder Ausrollen wird die kinetische Energie in Strom umgewandelt. Wenn der Benzinmotor hart arbeiten muss, nutzt der Elektromotor diesen freien Strom für einen geringeren Verbrauch, bessere Leistung und mehr Komfort. Der Unterschied liegt im Grad der Unterstützung durch den Elektromotor und in der entsprechenden Batteriekapazität.
Der Mildhybrid hat die kleinste Batterie und kann daher den Benzinmotor am wenigsten unterstützen. Der Mildhybrid ist am wenigsten effektiv, aber am günstigsten in der Anschaffung. Wie der Name schon sagt, kann ein Plug-in-Hybrid auch mit einem Stecker (Steckdose zu Hause oder öffentliche Ladestation) aufgeladen werden. Außerdem verfügt er über eine so große Batteriekapazität, dass sogar mehrere Dutzend Kilometer rein elektrisch zurückgelegt werden können. Der Verbrauch ist also am niedrigsten, aber der Anschaffungspreis am höchsten. Unter anderem aus diesem Grund ist der Mazda2 nicht als Plug-in-Hybrid erhältlich.
Ein "Full-Hybrid" liegt zwischen Mild-Hybrid und Plug-in-Hybrid und ist für einen Kompaktwagen genau richtig. Die beiden Motoren des Mazda2 Hybrid leisten zusammen 116 PS / 120 Nm, aber in der Praxis sieht das nach viel mehr aus! Da der Elektromotor bereits bei niedrigen Drehzahlen einsetzt, bietet der Hybrid viel mehr Agilität als ein herkömmlicher Benzinmotor, und das Auto wird als stärker empfunden.
Wenn das Gaspedal fest durchgetreten wird, ist ein deutliches Dreizylinder-Rumpeln zu hören, das aber nicht als störend empfunden wird. Auch das Umschalten vom Benzin- auf den Elektromotor wird nicht als störend empfunden, denn Toyota / Mazda hat dies im Laufe der Jahre perfektioniert. Um die Kraft von zwei Motoren reibungslos auf eine Welle zu übertragen, ist ein Automatikgetriebe erforderlich, das in jedem Mazda2 Hybrid serienmäßig eingebaut ist.
Verbrauch
Mazda und Toyota geben an, dass 80% elektrisch gefahren werden können, aber das ist irreführend. Bestenfalls kann der Benzinmotor zu 80 % der Zeit ausgeschaltet werden. Das bedeutet aber nicht, dass dann auch elektrisch gefahren wird!
Wie effektiv ein Hybrid tatsächlich ist, hängt sehr stark von der zu fahrenden Strecke ab. Bei Langstreckenfahrten auf der Autobahn gibt es kaum Möglichkeiten zum Nachladen oder zur Unterstützung. Dann ist mit einem Verbrauch von etwa 6 Litern pro 100 km zu rechnen. Sobald die Geschwindigkeit im Stadtverkehr oder auf innerstädtischen Straßen langsamer wird, kommt der Hybridantrieb zum Tragen. Nach einem Tag Fahrt in und um Barcelona zeigte der Verbrauchsmesser sogar spektakulär niedrige 3,7 Liter pro 100 km an!
Fahrverhalten
Da der Mazda2 Hybrid auf einer anderen Plattform steht als die anderen Versionen, unterscheidet sich das Fahrverhalten stark. Der serienmäßige Mazda2 setzt auf Laufruhe und Raffinesse. Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um Vibrationen und Fahrgeräusche zu reduzieren. Der Hybrid hingegen ist auf Dynamik und Kommunikation mit dem Fahrer getrimmt. Vom ersten Moment an ist daher spürbar, dass das Auto leicht und agil ist, was zu einem etwas herausfordernden Charakter führt. Die Straßenlage ist hervorragend und bietet Fahrspaß und viel Sicherheit.
Fazit
Warum ist der "Mazda2 Hybrid" zwei in einem? Weil er gleichzeitig ein Mazda und ein Toyota ist. Und weil er einen Benzin- und einen Elektromotor unter der Haube hat. Zunächst einmal ist der Hybrid ein völlig anderes Auto als die anderen Versionen des Mazda2. Unter der Haube ist der Mazda2 Hybrid ein Toyota Yaris Hybrid. Durch Änderungen an der Front und am Heck erhält der Mazda jedoch sein eigenes Aussehen.
Mazda2 ist diese Partnerschaft mit Toyota eingegangen, weil ein "Vollhybrid" eine wertvolle Ergänzung des bestehenden Angebots ist. Ein Mild-Hybrid ist zwar günstig in der Anschaffung, bietet aber auch nur begrenzte Vorteile. Ein Plug-in-Hybrid wäre für einen Kleinwagen wie diesen zu kostspielig. Der "Vollhybrid" bietet einen großen Beitrag zum Komfort, verbessert die Leistung und senkt den Verbrauch. Zugleich ist der Preis günstig.
Ein Nachteil der Partnerschaft ist, dass der komfortable, kultivierte und beruhigende Charakter des normalen Mazda2 verloren geht. Andererseits ist das "Spendermodell" viel jünger und der Mazda2 Hybrid hat daher eine modernere Ausstattung als der normale Mazda2. Zwei in einem bietet also viele Vorteile!
- Laufruhig, spritzig und sparsam
- Hervorragende Fahreigenschaften
- Modernere Ausstattung als der normale Mazda2
- Geringerer Unterschied zum Toyota Yaris
- Weniger kultiviert als der normale Mazda2
- Umständliche Prozedur zur Deaktivierung des Geschwindigkeitswarners