Lexus UX 300h
Mehr Charakter
Die Änderungen für das Modelljahr 2024 wurden von der Europäischen Union veranlasst, die neue Anforderungen an Autos stellt. Lexus hat aber die Gelegenheit genutzt, den UX ("Urban X-over") in allen Belangen zu verfeinern.
Und davon ist äußerlich absolut nichts zu sehen! Allerdings gibt es eine neue Farbe (leider nicht für diesen Test verfügbar, daher nicht gezeigt) und eine zweite "Bi-tone"-Option. Bisher umfasste diese Bi-Tone-Option nur das Dach in Schwarz. Ab sofort können auch die B-Säule (Leiste zwischen den vorderen Fenstern) und die C-Säule (Leiste zwischen den hinteren Seitenfenstern und der Heckklappe) in Schwarz ausgeführt werden, wie beim Testwagen zu sehen. Das verleiht dem UX das Aussehen eines SUV-Coupés, und das ist für ein Premiumprodukt angemessen.
Raum
Wie "hochwertig" der Innenraum wirkt, hängt stark von der gewählten Ausstattung ab. Die Sitze sind wahlweise mit Stoff, veganem Leder oder Tierleder bezogen. Der Testwagen hat jedoch eine schwarz-graue Innenausstattung. So schön die Materialien (japanisches "Washi"-Papier auf dem Armaturenbrett) und so schön die Verarbeitung auch ist, der Look ist dann doch etwas nüchtern. Entscheiden Sie sich also für eine der neuen Versionen mit beigefarbenem Interieur (auch hier gilt: für den Test nicht verfügbar, daher nicht abgebildet).
Wie es sich für einen SUV gehört, ist der Einstieg einfach und die Sitze sind hoch. Der UX hat jedoch eine aktive Sitzposition, wie in einem Sportwagen, um das Auto optimal zu kontrollieren. Der UX bietet sogar das sichere Gefühl eines Sportwagens. Der Platz vorne ist gut, aber je nach Statur des Fahrers kann die Mittelkonsole gegen die Knie drücken. Der Platz im Fond ist für Erwachsene gerade noch ausreichend.
Ausstattung
Wie bereits erwähnt, schreibt die Europäische Union vor, dass alle Neuwagen ab 2024 mit einer umfassenden Sicherheitsausstattung versehen sein müssen. Deshalb ist der UX mit Kameras und Sensoren ausgestattet, die den Fahrer begleiten und vor Fehlern oder Unachtsamkeiten warnen. Dabei setzt Lexus auf leise Töne, was den Drang, die Systeme abzuschalten, verringert und sie damit effektiver macht. Uns ist aufgefallen, dass die Kamera, die die Augen des Fahrers überwacht, sehr streng ist. Schaut sich der Fahrer auch nur einen Moment um, ertönt ein Warnton.
Ein neues Sicherheitsmerkmal ist der"Proactive Drive Assist", der versucht, das Verhalten von Fußgängern und Radfahrern vorherzusehen und warnt, wenn sie die Straße überqueren wollen. Der sichere Ausstiegsassistent verhindert, dass sich die Türen öffnen, wenn sich ein Fahrzeug (also kein Fußgänger!) von hinten nähert.
Das Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem erhält ein neues Display mit einer Größe von 12,3 Zoll. Dank dieser großzügigen Größe ist es leicht zu lesen. Darüber hinaus verfügt der UX über die neueste Software von Lexus, einschließlich des sprachgesteuerten Assistenten. Dieser verfügt jedoch weder über künstliche Intelligenz noch über eine Internetverbindung. Die Funktionalität ist daher auf die Steuerung der Klimaanlage und des Navigationssystems beschränkt. Ein Favorit bleibt das Mark Levinson-Audiosystem, das mit seinem kraftvollen und klaren Klang für viele Stunden Hörvergnügen sorgt. Dank mehr und besserer Schalldämmung ist der UX auch leiser geworden, so dass man die Musik noch mehr genießen kann.
Elektroauto: UX 300e
Für das Modelljahr 2024 erhält der elektrisch angetriebene UX 300e eine verbesserte Batterie, die 15 kg leichter ist und schneller aufgeladen werden kann. Der japanische ChaDeMo-Stecker ist jedoch geblieben. Der Platz für den größeren CCS-Stecker reicht nicht aus, und auch hinter der Karosserie ist kein Platz für die Trägerstruktur eines schwereren europäischen Steckers. Der Wechselrichter konnte die größere Leistung eines europäischen Ladegeräts nicht nutzen. All dies bedeutet, dass der UX 300e nicht mit den meisten Schnellladegeräten in Europa kompatibel ist. Dies wird nicht durch einen wettbewerbsfähigen Preis wettgemacht, so dass der Hybrid die logische Wahl ist.
Hybrid: UX 300h
Dieser Hybrid ist ganz neu. Der UX wurde durch die fünfte Generation des Hybridantriebs von Lexus ersetzt. Er liefert mehr Leistung (199 statt 184 PS), weshalb der Name von "250h" in "300h" geändert wurde. Von nun an ist der Anteil des Elektromotors größer, und das macht sich von Anfang an bemerkbar, denn der UX 300h kommt sanft und entschlossen vom Fleck. Wenn man ihn provoziert, ist die Leistung in Ordnung, mit einem angemessen tiefen Motorgeräusch, das kurz zu hören ist.
Für diejenigen, die noch mehr wollen, ist eine Version mit Allradantrieb ("e-Four") erhältlich, die dank eines zweiten Elektromotors spürbar reaktionsschneller ist. Doch Vorsicht: Die Standardversion bietet mehr als genug Leistung, und wer einmal in den Genuss des Allradantriebs gekommen ist, wird sich zu einer mehr als sportlichen Fahrweise verleiten lassen.
Eine Testfahrt auf einer Strecke mit viel innerstädtischem Verkehr ergab einen Verbrauch von 5,2 Litern auf 100 km. Durch häufiges Anfahren und Anhalten kam hier die Hybridtechnik voll zur Geltung. Eine Fahrt mit überwiegend Autobahnverkehr (wenig Gelegenheit zum Aufladen der Batterie, also kein freier Strom für den Elektromotor) kostete dagegen 6,2 Liter pro 100 km.
Fahrverhalten
Von nun an gibt es zwei sportliche Versionen: den "F-Sport Design" und den "F-Sport Line". Die erste hat nur eine sportliche Verkleidung. Die zweite hat ein modifiziertes Fahrwerk, um tatsächlich einen sportlicheren Charakter zu erreichen. Doch die Unterschiede liegen im Detail. Nur bei ausgesprochen "dynamischer" Fahrweise oder auf sehr schlechten Fahrbahnbelägen kommt die variable Federung der F-Sport Line zum Tragen. In der Regel bietet bereits das Serienfahrwerk mehr als genug Komfort und Dynamik.
Dabei ist der UX ein echter Lexus: Das Geheimnis liegt nicht in der harten oder weichen Federung, sondern im präzisen Handling und der guten Kommunikation mit dem Fahrer. Es ist also nicht notwendig, schnell zu fahren, um die Technik des UX zu genießen. Dank seines hohen Niveaus an Raffinesse ist immer spürbar, dass der UX viel mehr ist als ein durchschnittliches Produkt.
Fazit
Der Lexus UX ist für das Modelljahr 2024 aktualisiert worden. Beim UX dreht sich alles um Raffinesse, weshalb das Auto vor allem unter der Haut modifiziert wurde. Neben den obligatorischen neuen Sicherheitsmerkmalen erhält der UX eine moderne Ausstattung. Als wertvollste Verbesserung wurde die verbesserte Schalldämmung empfunden.
Außerdem ist der neue Hybrid-Antriebsstrang ein echter Gewinn. Er liefert eine bessere Leistung bei geringerem Verbrauch. Darüber hinaus bietet der Hybrid dank eines größeren Anteils des Elektromotors mehr Komfort als bisher.
Die oben genannten Dinge findet man aber auch in einem normalen Toyota, der Muttergesellschaft von Lexus. Der große Unterschied liegt im Niveau der Verfeinerung und in seinem ausgeprägten Charakter. Ein durchschnittliches Produkt sollte ein möglichst breites Publikum ansprechen. Der Lexus UX zeichnet sich durch einen japanischen Charakter aus, der organische Formen und raffinierte Technik verbindet. Alle technischen und optischen Änderungen lassen sich daher in zwei Worten zusammenfassen: mehr Charakter.
- Herausragende Fahreigenschaften
- Leistungsstarker, leiser und sparsamer Hybrid
- Einzigartige Kombination aus organischen Formen und moderner Technik
- 300ste Chance durch ChaDeMo-Verbindung
- Mittelkonsole kann gegen das Knie drücken
- Hartplastik an vorderen und hinteren Türverkleidungen