Datum der Veröffentlichung: 21 Juni 2007
Lexus LS600h
Autotest

Lexus LS600h

Perfekt?

Autotest - "Nach Perfektion streben" ist das Motto von Lexus. Der LS ist das Topmodell von Lexus. Der neue 600h ist die Top-Ausführung des LS. Hierin hat Lexus alle Technik und Kenntnis verarbeitet, die man im Hause hat. Dann bleibt nur noch eine Schlussfolgerung: Das muss das perfekte Auto sein...

Ab der ersten Annäherung überzeugt der LS600h als exklusives Auto, für welches keine Mühe zu viel ist und nur das Beste gut genug war. Der Türgriff fühlt sich schon gut an. Alle verwendeten Materialien, die makellose Vollendung und das raffinierte Styling machen deutlich, dass dies das Feinste ist, was Lexus zu bieten hat.

Lexus LS600h
Lexus LS600h

Palast

Das Interieur ist ein luxuriöser Palast aus Leder und Holz. Die geräumigen Sitze sind in jeder möglichen Art elektrisch verstellbar. Das große Lenkrad und die Sicht über die Motorhaube geben das Gefühl, ein mächtiges, fast fürstliches Auto zu fahren.

Die Ausrüstung ist mehr als komplett. Nach langem Suchen fehlen nur ein paar Kleinigkeiten. Es reicht nicht, den Hebel vom Blinker nur einmal zu berühren, damit dreimal geblinkt wird. Das Navigationssystem passt die Lautstärke des Radios bei gesprochenen Anweisung nicht an, die manchmal wegen der Musik nicht gehört werden. Auch fehlen einige Sicherheitsvorkehrungen, weil sie schon von anderen Marken patentiert wurden.

Dank eines Radars hält der LS600h automatisch Abstand, eine Kamera sorgt dafür, dass das Auto in seiner Fahrspur bleibt, bei Dunkelheit gehen die Scheinwerfer von alleine an, das Navigationssystem weiß in ganz Europa, wohin gefahren werden muss. Ein Fahrer ist fast überflüssig, aber jemand muss alle Schönheit genießen.

In Ruhe genießen

Wie es sich bei ein Auto wie diesem gehört, setzt sich der LS600h geräuschlos in Bewegung. Das ist nicht so fremd, denn mit dem "h" im LS600h ist hybride gemeint. Mit anderen Worten: Unter der Motorhaube sind sowohl ein Benzinmotor (5,0 Liter, V8, 394 PS) als auch ein Elektromotor (200 PS) zu finden.

Damit kombiniert Lexus das beste aus zwei Welten. Ein Benzinmotor ist am besten für längere Strecken mit hoher, gleichmäßiger Geschwindigkeit geeignet. Ein Elektromotor ist besonders auf kurzen Strecken mit niedrigen Geschwindigkeiten gut. Der LS600h braucht keine Steckdose. Beim Bremsen oder Ausrollen wird die Energie, die dabei normalerweise verloren geht, in Strom für den Elektromotor umgesetzt.

Abhängig von der Situation wählt der Computer selber die beste Kraftquelle, oder auch eine Kombination aus beiden. Ein übergang ist nie bemerkbar, aber auf Wunsch auf einem der Displays sichtbar.

Die Leistungen von diesem doppelt motorisierten Lexus sind in einem Wort phänomenal. Vor allem wenn beide Motoren zur gleichen Zeit arbeiten, ist die Sprintkraft enorm. Ein großer Vorteil des Elektromotors ist, dass dieser nicht auf Drehmomente kommen muss, um Kraft zu haben, sondern direkt die volle Kraft bereit hat.

Das ist ein Luxus-Reiseauto, der größte Vorteil des Elektromotors ist die Geräuschlosigkeit. Trotz des hohen Komfortgefühls weiß auch der LS600h das Gefühl zu geben, dass es schnell geht. Damit bietet dieses äußerst komfortable Reiseauto auch das benötigte Fahrvergnügen. Aus dem Stillstand heraus stehen nach 6,3 Sekunden die 100 km/h auf den Tacho. Der V8 gibt dann einen Brüller von sich, wonach es keine Ruhe mehr gibt. Unter normalen Umständen herrscht friedliche Stille im Interieur.

Politisch korrekt

Dank des Hybrid-Antriebs sind die Leistungen des LS600h mit denen von 12-Zylinder-Motoren der Konkurrenz vergleichbar. Zugleich ist der Verbrauch vergleichbar mit denen eines Sechszylinders. Wenn der Fahrer wirklich will, ist es möglich, 8,7 Liter pro 100 km zu verbrauchen. Nach einer Kombinationsfahrt, wobei alle Kraft regelmäßig benutzt wurde, kam es durchschnittlich auf einen bewundernswerten Verbrauch von 10,9 Liter Super plus pro 100 km.

Ein Dieselmotor ist mindestens genau so sparsam, bietet aber nicht dieselben Leistungen und die selbe Raffinesse. Benzinmotoren die genau so gute Leistungen haben, haben bedeutend mehr Durst. Hybrid-Antrieb ist also nicht nur besser für die Umwelt, sondern bietet kurz gesagt auch mehr Komfort.

Lexus LS600h

Straßenlage

Die beide Motoren treiben, wie kann das auch anders beim ultimativen Lexus sein, alle vier Räder an. Dadurch ist die Straßenlage ausgezeichnet. Sogar bei extremen Geschwindigkeiten (200 km/h und mehr) bleibt der LS600h bemerkenswert stabil und ruhig. Auch dank der fortgeschrittenen Sicherheitssysteme ist die Griffigkeit auf nassen Straßen ausgezeichnet.

Es fällt auf, dass das benötigte Gefühl in der Lenkung fehlt, aber das ist einfach eine Entscheidung, weil Lexus den Luxus betont. Wer sich nicht fahren lässt, sondern selber gerne fährt, wählt den GS450h.

Hinten

Wieviel Spaß der Fahrer auch hat, der LS600h ist für Würdenträger gedacht, die sich fahren lassen. Der Raum hinten ist gigantisch. Der rechte Vordersitz kann elektrisch fast direkt ans Armaturenbrett platziert werden, wonach der Herr oder die Dame mit gestreckten Beine sitzen kann.

Ist auch das nicht gut genug, dann ist auch eine Version mit längerem Radstand (+ 12 cm) verfügbar. Das bietet außerdem ein Entertainmentsystem, ein eigenes Klimakontrollsystem und eine Massagefunktion hinten. Mit soviel Luxus bleibt nur wenig zu Wünschen übrig, der Komfort ist perfekt.

Lexus LS600h
Lexus LS600h

Fazit

Ist der Lexus LS600h perfekt? Technisch gesehen bietet das Auto das feinste, was Lexus bieten kann. Der LS600h kombiniert alles Wissen über Komfort, Sicherheit und Luxus, das man im Hause hat. Vor allem der Hybrid-Antrieb sorgt für ausgezeichnete Leistungen bei niedrigem Verbrauch.

Ob das das Auto auch perfekt macht, ist Geschmacksache. Wer an Tradition oder nobler Herkunft hängt, wird sich beim Lexus nicht wie zu Hause fühlen. Wer die fortschrittliche Technik in Kombination mit sublimem Komfort bevorzugt, kann kein besseres Auto finden als den Lexus LS600h.

plus
  • Reichlich Platz hinten
  • Fortschrittliche Technik
  • Absolut schnell, relativ sparsam
minus
  • Beschränkter Gepäckraum
  • Navigationssystem passt Volume Aussprechen der Anweisungen nicht an