Datum der Veröffentlichung: 5 April 2014
Kia Soul (2014 - 2018)
Autotest

Kia Soul (2014 - 2018)

Mit Herz und Seele

Autotest - Ein Kia ist eine rationale Wahl. Kia bietet durchdachte Technik, gutes Design, praktische Möglichkeiten und besiegelt dies mit einer siebenjährigen Garantie. Ein Traumauto ist ein Kia nicht. Der "Soul" ist die Ausnahme von dieser Regel. Der Soul hat ein so extravagantes Design, dass sich viele nur aus diesem Grunde für dieses Modell entscheiden. Ist der neue Kia Soul aber auch ein sinnvolles Auto?

Eins ist sicher: Der Fotograf ist mit dem neuen Kia Soul überglücklich! Der Soul hat eine originelle Formgebung mit der Robustheit eines Geländewagens, aber die Wendigkeit eines Stadtautos. Mit schwarzen Kontrasten werden die Linien verstärkt, als ob der Soul aus einem Comic gefahren käme. Details wie die Scheinwerfer und Nebelschlussleuchten, die sehr ähnlich gestaltet sind, verraten, dass die Designer von Kia viel Spaß bei ihrer Arbeit hatten.

Interieur

Das ist nicht nur auf das Äußere beschränkt; auch der Innenraum wurde sehr originell gestaltet. Das Dashboard unterscheidet sich mit verspielten Kurven, unverwechselbaren gelben Nähten und prominenten Lautsprechern auf dem Armaturenbrett positiv von anderen Kia-Modellen.

Kia Soul (2014 - 2018)
Kia Soul (2014 - 2018)

Darüber hinaus ist dank moderner Elektronik klar, dass der Soul zu der neuesten Generation von Kia gehört. Das Audio-, Navigations- und Kommunikationssystem ist sowohl über den Bildschirm als auch mit Tasten am Lenkrad zu bedienen. Anweisungen aus dem System werden über zwei Displays verteilt. Details erscheinen zwischen Tacho und Drehzahlmesser, während der große Bildschirm, mitten auf dem Armaturenbrett, eine Zusammenfassung zeigt.

Auch sehr modern: Mit Hilfe des "Fernlichtassistenten" kann in der Dunkelheit immer mit Fernlicht gefahren werden, da die Elektronik automatisch die Lichter dimmt, wenn das notwendig wird, um den Gegenverkehr nicht zu blenden. Sollte der Fahrer versehentlich von den Linien auf der Straße abkommen, ist eine Warnung zu hören.

Kia Soul (2014 - 2018)

Schwarz überwiegt im Testwagen, sogar das Dach ist dunkel. Das vermittelt unerwartet ein sicheres Gefühl. Der Raum vorne ist durchschnittlich für ein Auto dieser Größe. Aufgrund der quadratischen Form des Soul ist der Raum im Fond überdurchschnittlich gut. Zusätzlich zu der herkömmlichen Sitzheizung ist der Soul auch mit Sitzheizung im Fond erhältlich. Vier große Erwachsene sitzen so im Soul geräumig und komfortabel.

Der Gepäckraum bietet 354 Liter und ist auf bis zu 1.367 Liter erweiterbar. Darüber hinaus gibt es einen "doppelten Boden", um empfindliche Gegenstände vom restlichen Gepäck getrennt aufzubewahren. Damit ist der Soul mindestens so praktisch wie der viel bravere Kia Venga.

Straßenlage

Das extravagante Aussehen legt nahe, dass der Soul viel Fahrspaß bringt. Die Praxis beweist das Gegenteil. Der Soul fährt nicht besser oder schlechter als die anderen Modelle von Kia. Das heißt, dass das Fahrgestell nicht ausgesprochen hart oder weich ist, sondern ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit gefunden wurde.

Kia Soul (2014 - 2018)

Aber es liegt am Fahrer, herauszufinden, wie sich der Soul lenkt. Mit einem Knopfdruck kann ein komfortabler, normaler oder sportlicher Charakter ausgewählt werden. Im Sportmodus ist das Gefühl im Lenkrad gut, aber weil das Chassis gleich bleibt, ist der Soul auch dann kein Kurvenfresser. Auch schade: In der Stadt ist der Wendekreis unpraktisch groß.

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Motoren

Derzeit ist der Soul mit nur einem Benziner und einem Dieselmotor lieferbar. Während andere Marken alles tun, um ihre Autos so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, bietet Kia beim brandneuen Soul die gleichen Motoren, die auch in den anderen Modellen verwendet werden. Jedoch erscheint der von uns gefahrene "1,6 GDI" ein völlig anderer Motor zu sein, weil die Leistungen ehrlich gesagt enttäuschend sind. Dies hat einerseits mit dem vielversprechendem Aussehen zu tun, wobei der Fahrer automatisch beeindruckende Leistungen erwartet. Auf der anderen Seite wird der Soul durch das hohe Gewicht und die ungünstige Strommlinienführung behindert.

In der Stadt reagiert der Motor indirekt auf Befehle des Fahrers, man gewöhnt sich aber schnell daran, und dann fällt es nicht mehr auf. Auf der Landstraße zieht der Soul ohne Probleme mit dem Verkehr mit, aber es muss zurückgeschaltet werden, um in der Lage zu sein, reibungslos zu überholen. In bergigen Gebieten sind die 132 PS / 161 Nm nicht kräftig genug; da muss er sehr hart arbeiten, um steile Hänge zu erklimmen.

Kia Soul (2014 - 2018)

Laut Kia verbraucht der "Soul 1.6 GDI" im Durchschnitt 6,5 Liter pro 100 km. Weil das Auto so schwer ist, ist dies in der Praxis jedoch schwierig zu realisieren (Testverbrauch: 7,8 Liter pro 100 km). Außerdem ist Teil dieses hohen Verbrauchs eine CO2-Emission von 151 Gramm pro Kilometer. Jedoch ist dies sicherlich kein "Fehler" von Kia. Der Soul ist vor allem auf den amerikanischen Markt fokussiert, und da sind ein großer Hubraum und viel PS wichtiger als Emissionen.

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Zukunft

Auf Nachfrage erfahren wir aber, dass der Hersteller hinter den Kulissen an der Entwicklung eines kleinen Turbomotors arbeitet. Damit würde der Soul die Leistung bringen, die zu seinem Aussehen passen würde, während die CO2-Emissionen genau so niedrig sein würden wie bei ähnlichen Modellen anderer Marken.

Während Kia über das tatsächliche Erscheinen eines Turbomotors keine Aussagen machen kann, wird jedoch eine elektrische Version des Soul angekündigt. Bei der Konstruktion des neuen Soul ist von der ersten Skizze an eine elektrische Variante berücksichtigt worden, so dass Platz für die Batterien ist, ohne das dies auf Kosten des Innenraums gehen würde. Der "Soul EV" soll in der Lage sein, circa 200 km mit einem voll aufgeladenen Akku zu fahren, und wird Ende 2014 erwartet.

Fazit

Kia bringt die zweite Generation des Soul. Die Designer bekamen wieder freie Hand und haben die kreative Gestaltung der ersten Generation neu interpretiert. Das Auto sieht daher noch besser aus, wobei der Innenraum auch noch weiter erhöht wurde. Die reichhaltige Ausstattung und moderne Elektronik beweisen darüber hinaus, dass der Soul zu der neuesten Generation von Kia gehört.

Dem vielversprechenden Aussehen stehen sehr durchschnittliche Fahreigenschaften gegenüber. Der Soul fährt auf jeden Fall nicht schlecht, aber der Antrieb ist nicht halb so spannend wie das Auto vermuten lässt. Zusätzlich passen die Motoren nicht zum Auto. Der Verbrauch ist höher als durchschnittlich, während die Leistung mittelmäßig ist. Gerade deswegen wird es noch den kleinen Turbomotor und eine Elektroversion geben.

plus
  • Moderne Technik
  • Gelungenes Design
  • Geräumig und praktisch
minus
  • Hoher Verbrauch
  • Mäßige Leistung
  • Unpraktisch großer Wendekreis