Hyundai Sonata
Wenn ich einmal Reich wär'...
Das ein Teil des Versprechens von Hyundai auf jeden Fall stimmt, ist bereits in einem Test der 4-Zylinder Ausführung des Sonata bewiesen worden. Die Probefahrt hat schon bewiesen, daß der Sonata sehr geräumig und luxuriös ist, aber trotzdem nur einen Bruchteil von einem vergleichbaren, europäischen Modell kostet. Dabei sieht dieser Koreaner nicht nur modern und europäisch aus, sondern das Fahrzeug fährt auch so. Dank seines großen Motorinhalts, überzeugte der 4-Zylinder im bereits getesteten Sonata auch super. Warum dann doch noch einen 6-Zylinder?

Der Unterschied zwischen dem 4 und 6-Zylinder Motor wird schnell deutlich. Der 4-Zylinder ist schnell, aber der 6-Zylinder ist schneller. Das ist schön, aber kaum sinnvoll im Alltagsverkehr. Der wirkliche Charme des V6 liegt nicht in seiner Leistung sondern, auf die Art und Weise wie diese umgesetzt wird. Einmal auf Geschwindigkeit, liegt die Nadel des Drehzahlmessern faul im unteren Teil der Skala und der Motor ist fast nicht zu hören. Der Sonata arbeitet dank seines V6 mit Leichtigkeit und Ruhe, was das gesamte Auto aufwertet.
Ein kleiner Stups auf das Gaspedal reicht schon für eine satte Beschleunigung aus. Wenn wirklich Leistung gebraucht wird, ist der V6 lebhaft und schnell bei der Sache. Dann ist das Motorengeräusch etwas weniger tief als beim durchschnittlichen V6, aber noch rauh genug. Es sind leider die Kleinigkeiten, wo Hyundai seine Herkunft immer noch erkennen läßt.
Dies gilt nicht für einen Nachteil, der beim ersten Sonata - Test gefunden wurde: die Straßenlage in extremen Situationen. Da der Wagen schwerer geworden ist, ist dieser jetzt auch viel ruhiger. In Grenzsituationen ist das Fahrzeug besser zu kontrollieren und vorhersagbarer geworden. Die Lenkung ist nicht zu leicht, so daß noch ausreichend Gefühl zum Auto bleibt. Ein Gedanke schießt dabei in den Vordergrund; dies wäre eine brillante "Rennsemmel" wenn Hyundai den Sonata V6 mit Hinterradantrieb ausgerüstet hätte.
Ausstattung
Die Standard "H-matic" 5-Stufen Automatik verstärkt dieses Gefühl. Diese Automatik kommt mein Fahrer sehr gut an, aber läßt sich wenn gewünscht auch sequentiell schalten. Im Gegensatz zu den meisten modernen Automatikgetrieben kann man mit diesem Exemplar effektiv mit dem Motor bremsen und der Effekt wird nicht durch einen aufdringlichen Computer korrigiert.

Es bleiben leider doch noch Punkte offen, bei denen Hyundai merklich gespart hat (siehe auch den vorherigen Test). So ist zwar eine Klimaautomatik Standard, diese kann aber nicht getrennt zwischen Fahrer und Beifahrer reguliert werden. Für den V6 sind Ledersitze mit Sitzheizung Standard. Leider ist nur der Fahrersitz elektrisch verstellbar. Alles in allem ist diese Ausstattung eine gute Wahl, es spart viel Geld, mindert aber nicht den Komfort.
Fazit
Hyundai läßt wissen, daß der Sonata V6 das Resultat von vielen Jahren Forschung und Entwicklung auf dem europäischen Markt ist. Das Resultat sieht auch ganz danach aus, denn der koreanische Hersteller scheint den europäischen Kunden besser denn je begriffen zu haben. Auch bei der Straßenlage muß sich der Sonata nicht hinter seinen europäischen Konkurrenten verstecken. Das Platzangebot - auch hinten- ist prima und auch die Designer haben die Botschaft verstanden.
Alles in allem bleibt der Preis der stärkste Punkt von Hyundai. Für 33.000,- Euro liefert manch andere Marke nur einen 4-Zylinder oder in jedem Fall einen bedeutend schwächeren 6-Zylinder. Man sollte immer im Hinterkopf behalten, daß dieser Motor Standard mit einem Automatikgetriebe ausgeliefert wird. Dabei ist der Sonata V6 auch noch extra luxuriös ausgestattet; ein reiches Gefühl.
- Netter Preis
- Prima Leistung
- Viel Platz hinten
- Eingeschränkte Kopffreiheit
- Billige Ausstrahlung des Armaturenbretts