Hyundai Matrix
Die Kleinkarierheit
Hyundai erklärt den Namen Matrix wie folgt: In der Mathematik ist es das Wort für ein geordnetes System von Werten, ein geometrisches und systematisches Muster. Hyundai hat es auf junge Fahrer abgesehen. Menschen, die einen aktiven Lebensstil lieben und dabei auch viel Platz für einen genauso dynamischen Lebensstil benötigen. Um dies durchzusetzen, hat Hyundai den Designer Pininfarina gebeten, sich um das Design des Autos zu kümmern, und, was noch wichtiger ist, sein Markenzeichen auf der Seite des Autos anzubringen.
Das Fenster wurde plötzlich zu einem auffallenden Stilelement, weil die unterste Linie der Fenster nicht durchläuft. Die Fenster in den Türen laufen richtig sehr tief durch. So entsteht ein großzügiges Raum- und Freiheitsgefühl. Und wie es sich bei einem MPV (Multi Purpose Vehicle) gehört, braucht man sich über den Platz nicht zu beschweren.
Platz
Für das Design des Innenraums hat Hyundai die anderen Hersteller gut beobachtet. Ein ganz eigener Beitrag kombiniert den Platz mit einer guten Ergonomie und einer netten Ausstattung. So befinden sich die Instrumente mitten auf dem Armaturenbrett. Der Tacho befindet sich zentral und hat eine schöne Skala in drei Grautönen. Ein kleiner Drehzahlmesser und ein LCD-Display für den Tripcomputer befinden sich drum herum. Letzterer darf nicht mit einem Bordcomputer verwechselt werden, weil der Tripcomputer auf Informationen über die durchfahrenen Strecken und den Aktionsradius im Verhältnis zum Fahrstil begrenzt ist. Es fehlt jedoch eine Funktion, die den aktuellen und durchschnittlichen Verbrauch anzeigen würde.
Der Rest des Armaturenbrettes ist in zwei Kunststoffsorten ausgeführt, jeder mit eigener Textur und Farbe. Zentral auf der Mittelkonsole befinden sich drei Knöpfe für die Temperaturregelung. Alle Ausführungen vom Matrix nach dem Einstiegsmodell sind serienmäßig mit Klimaanlage ausgestattet. Die Mittelkonsole läuft durch nach unten, wo der Schaltknüppel nicht auf dem Fußboden, sondern mitten auf der Mittelkonsole platziert ist. Der Schaltknüppel liegt perfekt in Reichweite, ohne dass man sich je vergreift. Die Handbremse befindet sich jedoch auf dem Fußboden und scheint – auch durch die hohen Sitze - besonders tief eingebaut zu sein.
Man hat die Ergonomie des Matrix gut durchdacht, aber mindestens ebenso wichtig ist der Stauraum für einen MPV, deswegen hat man auch die Rücksitzbank auf Schienen gesetzt. Dadurch kann man die Rücksitzbank 20 cm nach vorne oder nach hinten schieben, um entweder mehr Beinfreiheit oder einen größeren Kofferraum zu schaffen. Eine Besonderheit des Matrix ist, dass man die Rücksitzbank nicht nur in zwei Teilen (60:40) hochklappen, sondern auch in zwei Teilen verschieben kann! Außerdem ist es auch möglich, die zwei Teile der Rückenlehne unabhängig voneinander zu verstellen, so dass die Passagiere hinten wahlweise mehr aufrecht oder mit ausgestreckten Beinen sitzen können. Der Kofferraum misst standard 354 Liter und kann bis zu maximal auf 1284 Liter vergrößert werden.
Punkte
Mit solchen Schritten kann man schnell Punkte sammeln, aber man hat auch an die Details gedacht. Hinten befinden sich 12 Volt Steckdosen für den Laptop oder den Spielcomputer. Auch vorne im Auto befindet sich außer dem Zigarettenanzünder eine zusätzliche Steckdose. Der Innenraum ist weiter mit einer Vielfalt von Fächern und Ablagen ausgerüstet, u.a. ein Becherhalter vor dem Beifahrer in der Mittelkonsole, zwei Becherhaltern zwischen den Sitzen, ein praktischer Griff unter dem Handschuhfach, Seitenablagen im Kofferraum, praktische Klapptische in der Rückenlehne der Vordersitze und ein längliches Fach unter dem Radio fürs Mobiltelefon.
Und was das Radio betrifft: genauso wie bei anderen Modellen, scheint Hyundai einen Designer mit zusätzlichem Interesse fürs Audio im Hause zu haben. Die Platzierung der Lautsprecher bewirkt, dass der Ton in diesem Matrix sogar mit dem preiswertesten Radio optimal zur Geltung kommt. Für manche kann es nur ein Detail sein, aber wer viel Zeit im Auto verbringt, wird diesem unbekannten Designer aus dem Hyundai-Team dankbar sein.
Motoren
Der Matrix ist mit einem 1.6-Liter oder einem 1.8-Liter Benzinmotor lieferbar. Später kommt noch ein spezieller 1.5-Liter 3-Zylinder Diesel dazu, der einen spektakulär niedrigen Verbrauch mit guten Leistungen kombinieren muss. Dieses Testauto ist jedoch mit dem flottesten Benzinmotor ausgestattet und erzielt damit sehr akzeptable Leistungen. Da ein MPV ein hohes und großes Auto bleibt, kann man keine Wunder erwarten. Die 123 PS, die der 4-Zylinder liefert, enttäuschen den Fahrer im täglichen Verkehr nie und sorgen dafür, dass der Matrix problemlos mit dem restlichen Verkehr mitkommt. In der Stadt ist der Motor bei niedriger Umdrehungszahl angenehm stark. Das ist z.B. im Stau sehr gut, weil man kaum aufs Gas treten muss, um mit dem weiterkriechenden Berufsverkehr mitzurollen. Wenn der Motor hart arbeiten muss, ist das gut hörbar.
Fazit
Die Koreaner haben das Konzept "Midi-MPV" gut verstanden und beweisen das mit dem Hyundai Matrix. Das Auto repräsentiert alle starken Punkte der direkten Konkurrenz. Die schlaue Konstruktion der Rücksitzbank, der geräumige Innenraum, die gute Verarbeitung und die durchdachten ergonomischen Details machen aus dem Matrix einen gelungenen Midi-MPV. Dazu kommen sehr gute Fahreigenschaften und ein angenehmer Motor. Als Krönung des Ganzen, verlangt Hyundai einen bescheidenen Preis für den Matrix.
- Ein hübsches Design
- Komplet und durchdacht
- Ein sehr freundlicher Preis
- Nicht der leiseste Motor
- Eine mäßig funktionierende Klimaanlage
- Die Heckklappe öffnet nicht hoch genug