Datum der Veröffentlichung: 18 Februar 2008
Hyundai i10 (2008 - 2013)
Autotest

Hyundai i10 (2008 - 2013)

In 10 Schritten zum Erfolg

Autotest - Wie baue ich ein gutes Auto? Es ist zwecklos, ein neues Modell einzuführen, das dasselbe bietet wie existierende Autos. Auf diese Weise kann ein Hersteller höchstens ein wenig mitprofitieren. Ein echter Erfolg ist nur durch das Setzen neuer Standards zu erzielen. Für den i10 hat Hyundai alle Spielregeln genau verfolgt. Autozine erklärt in 10 Schritten, weswegen der Hyundai i10 alles hat, um ein Erfolg zu werden.

Schritt 1: Ziel

Fange mit einem klaren Ziel an. Ein kleines Auto muss trotzdem ein vollwertiges Auto sein. Der verfügbare Raum muss maximal genutzt werden. Deswegen sind die Räder auf die äußersten Ecken platziert und relativ klein. Die Radkästen nehmen dadurch so wenig wie möglich Platz weg.

Der Raum vorne ist dank dieses Entwurfs hervorragend. Vor allem im Vergleich mit seinem Vorgänger, dem Atos, ist der i10 bedeutend breiter geworden. Die Insassen sitzen nicht länger Schulter an Schulter, sondern haben den benötigten Bewegungsraum. Der i10 hat einen etwas höheren Sitz als ein durchschnittliches Personenauto, was den Einstieg einfacher macht.

Auch der Platz auf dem Rücksitz wurde nicht vergessen. Sogar sehr große Erwachsene sitzen hier gut. Der Beinraum hinten im i10 ist sogar besser als der mancher größerer Autos!

Hyundai i10 (2008 - 2013)

Schritt 2: Gepäckraum

Vergiss den Gepäckraum nicht. Leider hat Hyundai genau das getan. Mit 225 Liter ist der Laderaum nur durchschnittlich groß. Mit umgeklapptem Rücksitz kommt er auf bis zu 889 Liter, ebenfalls ein durchschnittlicher Wert. Leider hat der i10 eine große Hebeschwelle, was das Ein- und Ausladen erschwert. Die Hutablage hat kein Scharnier zur Heckklappe. Das ist vor allem dann unbequem, wenn man die Hände voller Einkaufstaschen oder Koffer hat.

Schritt 3: Vorteilhaft beim Kauf

Mach das Auto vorteilhaft. Hyundai ist stark im Bauen von Autos mit einem günstigen Preis-/Leistungsverhältnis. Das fängt mit praktischen Dingen an, die das Auto kaum teurer machen, wohl aber geschickter. Der i10 ist großzügig mit Behältern und Fächern ausgestattet. Die Skala am Tachometer ist in weiß ausgeführt, während die anderen Anzeigen (Drehzahlmesser, Benzinmesser) einen schwarzen Hintergrund haben. Das liest sich einfacher ab und macht das Auto kaum teurer.

Hyundai i10 (2008 - 2013)
Hyundai i10 (2008 - 2013)

Ab Basisausführung hat der i10 Servolenkung und einen Radio/CD-Spieler. Letzterer kann auch CDs mit MP3-Daten abspielen. Sogar ein Anschluss für einen externen MP3-Spieler ist vorgesehen! Die teuren Versionen des i10 sind mit zentraler Türverriegelung mit Fernbedienung, elektrisch bedienbaren Seitenfenstern vorn und hinten, Klimaanlage und elektrisch verstellbarem Außenspiegel ausgestattet. Die hier gezeigte Hitversion ist mit einem Dachspoiler, Leichtmetallfelgen und Fernstrahlern ausgestattet.

Schritt 4: Vorteilhaft im Gebrauch

Mach das Auto nicht nur vorteilhaft beim Kauf, sondern auch im Gebrauch. Deswegen wurde der i10 einen 1.1 Liter Vierzylinder Motor versehen. Der leistet etwas weniger als die der Konkurrenz, aber dafür ist der i10 besonders sparsam.

In der Stadt und auf ländlichen Straßen kommt der 66 PS starke i10 problemlos im Verkehr mit. Um sich auf der Autobahn flott einzufädeln, muss der i10 schwer arbeiten. 120 km/h sind eine nette Reisegeschwindigkeit, aber darüber ist kaum Reserve verfügbar. Hyundai verspricht eine Höchstgeschwindigkeit von 151 km/h, aber 140 km/h ist in der Praxis schon nur noch mit Mühe machbar.

Der i10 ist auch mit einem Vierstufenautomaten lieferbar. Dieser wirkt gebührend, aber dabei bleibt es auch. Die Elektronik fühlt sich für den Fahrer nicht gut an und schaltet gefühlsmäßig im falschen Moment. Außerdem ist der i10 mit Automat bedeutend träger als die handgeschaltete Variante. Kurz gesagt: Wenn es sein muss, reicht der Automat, aber der i10 kommt mit dem handgeschalteten Getriebe besser zurecht.

Schritt 5: Komfort

Sorge für genügend Schallisolierung. Der Motor ist bei stationärer Drehzahl so ruhig, dass die Scheibenwischer noch besser zu hören sind! Auch die Geräusche von Reifen oder Seitenwind sind sehr kultiviert für ein Auto dieser Klasse. Leider erzeugt der Testwagen das übliche Klappern auf schlechten Straßendecken, aber ein Sprecher von Hyundai erklärte, dass das beispielhaft sei.

Der i10 ist kräftig gefedert, und dadurch sind Unebenheiten in der Straßendecke nachdrücklich spürbar. Das schadet dem Komfort, aber Hyundai hat hier im Hinblick auf Punkt 6 und 7 zu Recht einen anderen Schwerpunkt gewählt:

Hyundai i10 (2008 - 2013)

Schritt 6: Fahrvergnügen

Wähle ein kräftiges Fahrgestell, das eine gute Straßenlage garantiert. Kleine, vorteilhafte Autos haben in der Regel auch ein "vorteilhaftes" Fahrgestell, wodurch die Straßenlage zu wünschen übrig lässt. Der i10 lässt sich ohne Probleme mit hoher Geschwindigkeit durch die Kurven lenken, ohne die Bodenhaftung zu verlieren. Er bringt deswegen mehr Fahrvergnügen und Vertrauen als die meisten Konkurrenten.

Der i10 ist sehr wendig (Wendekreis 9,5 Meter) und fühlt sich vor allem in der Stadt wie zu Hause. Während der Testfahrt wurden schmale Straßen befahren, die sogar mit dem Fahrrad ein Herausforderung wären, aber der i10 ließ sich ohne Probleme durch die engsten Gassen lenken. Dabei ist der i10 sehr übersichtlich, was das Manövrieren noch einfacher macht.

Hyundai i10 (2008 - 2013)

Schritt 7: Sicherheit

Die gute Straßenlage vermeidet Unfälle (aktive Sicherheit), aber vergiss die passive Sicherheit nicht. Leider hat der i10 in der Basisausführung nur einen Airbag. Für einen bescheidenen Mehrpreis ist er zum Glück auf zwei oder sogar vier Airbags erweiterbar.

Bremsen mit ABS, wodurch das Auto während einer Notbremsung lenkbar bleibt, sind Standard. Außerdem hat der i10 rundherum Scheibenbremsen (Trommelbremsen hinten sind üblicher), wodurch das Auto ausgezeichnet bremst.

Schritt 8: Interieur

Der Fahrer sieht vor allem das Interieur des Wagens, also sorge gerade hier für eine verlockende Formgebung. Das Armaturenbrett des i10 ist aus spielerischen runden Formen gestaltet. Alle Knöpfe und Hebel sind auf "Inseln" untergebracht, von welchen jede eine eigene Funktion hat.

Hyundai i10 (2008 - 2013)
Hyundai i10 (2008 - 2013)

Abhängig von der Ausführung ist das Interieur mit farbigen Akzenten versehen. Die Sitze können mit frechen Drucken verkleidet werden.

Schritt 9: Exterieur

Auch ein kleines Auto darf gut aussehen. Deswegen hat Hyundai dem i10 fließende Formen gegeben. Die Front mit den hochgezogenen Scheinwerfern gibt dem i10 einen tapferen und selbstbewussten Blick. Die schwarzen Akzente geben diesem stattlichen Racker eine robuste Ausstrahlung. Der i10 ist ganz klar ein Hyundai der neuen Generation, genau wie der i30.

Hyundai i10 (2008 - 2013)

Schritt 10: Bonus

Als Sahnehäubchen: Lasse das Auto von Autozine auf einem großen Platz mitten in der Innenstadt von Palermo (Sizilien, Italien) fotografieren. Setze eine nette Dame hinters Lenkrad, um die Bilder aufzuheitern.

Folge diesen zehn Schritten, und der Hyundai i10 wird bestimmt ein Erfolg!

Fazit

Der Hyundai ist ein Auto wie aus dem Buch. Minuspunkte sind deswegen kaum zu finden: Der Gepäckraum hat eine große Hebeschwelle, und die Hutablage hat kein Scharnier zur Heckklappe. Das Automatikgetriebe funktioniert nur angemessen, aber dabei bleibt es dann auch.

Der Hyundai i10 bietet vollauf Innenraum, sowohl vorne als auch hinten. Ausgehend von der Ausrüstung und dem Komfort ist das Verhältnis zwischen Preis und Qualität sehr gut. Dank des sparsamen Motors ist der i10 auch im Gebrauch vorteilhaft. Das Benehmen auf der Straße (Straßenlage, Lenkung, Bremsen) ist überdurchschnittlich gut, was den i10 auch sehr sicher macht. Schließlich sieht das Auto gut aus. Kurz gesagt: Der Hyundai i10 hat alles Nötige in sich vereint, um ein großer Erfolg zu werden!

plus
  • Sehr sparsam
  • Viel Raum, auch hinten
  • Ausgezeichnete Straßenlage, sehr wendig
minus
  • Mäßig arbeitende Automatik
  • Testauto nicht klapperfrei
  • Hohe Hebeschwelle beim Gepäckraum