Ford Mondeo Turnier (2007 - 2014)
Neue Inspiration
Bis vor kurzem wurden die Fords entsprechend dem "New Edge"-Design entworfen. Für die neue Generation hat Ford den Ausdruck "Kinetic Design" ins Leben gerufen. Die Designer hatten eine klare Inspiration, denn der neue Mondeo ist moderner, hat schärfere Linien und hat einfach mehr Charakter als manch anderes Auto seiner Klasse. Deswegen zieht das Auto die Aufmerksamkeit auf sich. Von der Tankstelle bis zum Fotostop: Interessierte haben regelmäßig wegen des neuen Mondeo ein Gespräch angefangen. Jeder fand ihn schön, einzelne fanden aber den aggressiven Kühlergrill nicht so gut.
Die Kreativität der Designer hört nicht beim Exterieur auf, auch von innen ist der Mondeo neu und anders. Abhängig von der Ausführung ist die Atmosphäre klassisch mit Holz und Chrom (Ausrüstungsniveau "Ghia") oder gerade modern mit tollen Farben und metallischen Zierleisten (wie beim hier gezeigten "Titanium"). Die glänzenden Zierstreifen reichen bis zum Lenkrad, können aber gerade da bei voller Sonneneinstrahlung störend reflektieren.
Bildschirme
Die Ausrüstung ist fortschrittlich und modern mit MP3, Bluetooth, DVD und allem, was ein Auto im Jahre 2007 an Bord haben sollte. Anders als üblich befindet sich das große Display zwischen dem Drehzahlmesser und dem Tacho. Darauf können die Ausgaben des Bordcomputers, des Navigationssystems, des Telefons und des Audiosystems abgelesen werden. Mit Knöpfen auf dem Lenkrad kann man einfach zwischen den verschiedenen Informationen blättern.
Eine schematische Wiedergabe des Autos zeigt, ob die Türen geschlossen sind und ob zum Beispiel das Licht brennt. Leider wird dieses übersichtsbild nicht vom Parkassistenten verwendet. Dieser beschränkt sich auf akustische Signale.
Eher traditionell ist der zweite Bildschirm in der Mittelkonsole. Genau wie der erste zeigt er Grafiken, die so schön sind, dass mancher Computer davon lernen kann. Die Schärfe beider Bildschirme kann zwar eingestellt werden, aber ganz schwarz ist nicht möglich. Der Menüpunkt "ausschalten" bringt nur ein Testbild mit Uhr. Bei einer Fahrt im Dunkeln sind die beiden abgeblendeten Bildschirme äußerst ermüdend für die Augen.
Ein anderes Problem ist die für links und rechts getrennte Klimaanlage, die ungeachtet der eingestellten Temperatur immer eine Unterströmung mit kalter Luft von der Klimaanlage in das Auto hineinbläst. Die Klimaanlage kann man ausschalten, aber dann ist die Luft wieder zu warm.
Raum
Das Interieur ist sehr geräumig gehalten. Vorne ist ordentlich Platz, und die Sitze passen vorzüglich. Auch hinten bietet der Mondeo mehr Raum als in diesem Segment üblich.
Der hier gefahrene Wagon ist als echtes Lasttier gedacht, nicht als Lifestyle-Auto mit Kombi-Optik. Der Gepäckraum ist deshalb enorm, sogar wenn der Rücksitz nicht weggeklappt ist.
Was aber bei einem fortschrittlichen Auto wie diesem wirklich auffällt, ist, dass Ford beim Gepäckraum keine Zaubertricks genutzt hat. So fehlen der doppelte Boden, ein System, um den Raum flexibel einzuteilen, versteckte Fächer oder sonstige kluge Einrichtungen. Das Herunterklappen der Rückbank ist für heutige Begriffe ein umständliches Verfahren, aber es bietet einen gigantisch großen (1.745 Liter) Laderaum mit einem perfekt flachen Ladeboden.
Motoren
Der Mondeo ist mit drei Benzin- und drei Dieselmotoren lieferbar. Bei den Benzinmotoren fällt auf, dass der Verbrauch bedeutend niedriger ist als bisher üblich bei Ford. Auch die Techniker hatten Inspiration!
Trotzdem wurde für den Testwagen der schwerste Dieselmotor gewählt; laut Erwartung der Favorit bei Leasing-Fahrern. Der 2.0 TDCi (mit Rußfilter) ist gut für 140 PS / 320 Nm und damit leichter als in dieser Klasse üblich. Nach einem Druck auf den Startknopf läuft der Selbstentzünder besonders schön rund, auch nach kaltem Start.
In der Stadt ist der Mondeo 2.0 TDCi flott, und es ist immer genügend Reserve zum flotten Beschleunigen oder, wenn nötig, brutalen einordnen im Hause. Die kleinen Außenspiegel und das kleine Seitenfenster hinten machen den Wagen wenig übersichtlich. Das erzeugt sicher in den ersten Tagen ein unsicheres Gefühl.
Auf der Autobahn hat der 2.0 TDCi wiederum mehr als genügend Leistung parat, um flott mitzukommen. Bei richtiger Eile macht die Kraftquelle aber nicht mehr mit. Ein Sprint von zum Beispiel 120 nach 150 macht relativ viel Mühe. Das ist auch dem niedrigen sechsten Gang zuzuschreiben, der das Drehmoment niedrig hält. Demgegenüber steht, dass der Mondeo bei Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h schnell, bemerkenswert ruhig und außerdem sehr sparsam ist.
Straßenlage
Die Straßenlage ist unter alle Umständen ausgezeichnet. Ford weiß wie kein anderer, eine perfekten Kombination aus Komfort und Sportlichkeit zu finden. Das Fahrgestell ist nicht zu hart und nicht zu sanft. Die Straßenlage ist ausgezeichnet, auch in extremen Fällen. Kurz gesagt: Der neue Mondeo fährt so gut wie er aussieht.
Fazit
Die Designer von Ford hatten frische Ideen und reichlich Inspiration. Das Resultat ist ein Auto, das in jeder Hinsicht einen enormen Sprung nach vorn macht; nicht nur in Bezug auf den vorherigen Mondeo, sondern auch im Vergleich mit vielen aus der Konkurrenz.
Es beginnt mit dem unterschiedlichen Aussehen und dem geräumigen, gut verarbeiteten Interieur. Der Laderaum des Wagon ist enorm, jedoch fehlen kluge Erfindungen, um den Raum auch optimal zu nutzen. Die Dieselmotoren sind schnell, sparsam und sehr ruhig. Genau wie alle andere Fords hat auch der Mondeo ein ausgezeichnetes Fahrverhalten.
Die Designer hatten deutlich neue Inspirationen und haben aus dem Mondeo ein erfrischendes Auto mit Charakter und vor allem ein vorzüglich fahrendes Auto gemacht.
- Moderne Technik
- Ausgezeichnete Fahreigenschaften
- Starker, sparsamer, ruhiger Dieselmotor
- Zu kleine Außenspiegel
- Mäßiger Empfang beim Radio
- Klimaanlage hält Temperatur nicht