DS 9
Schnell und luxuriös
Die 9 ist das Flaggschiff der DS und das Modell strahlt das auch aus! Es handelt sich nämlich nicht um einen abenteuerlichen SUV oder ein verkapptes Familienauto, sondern um eine gediegene, traditionelle Limousine. Damit wird auch klar, welchen Zweck DS mit der 9. Dieses Auto ist dafür gedacht, sehr lange Strecken mit maximalem Komfort zurückzulegen. Dank seines sehr langen Radstandes kann der DS 9 sogar als Chauffeurfahrzeug eingesetzt werden.
Stil
Der große Unterschied zu den aktuellen Angeboten liegt im Stil. Die DS 9 ist durch und durch französisch, und das zeigt sich vor allem in ihrem Design. Die meisten Luxuslimousinen haben klare Linien und ein sachliches, selbstbewusstes Aussehen. Auch der 9er hat ein selbstbewusstes Auftreten, aber der große Franzose verdankt es eleganten Linien und Raffinesse. Darüber hinaus wird die Familiengeschichte gebührend berücksichtigt, da Details des Citroen DS (1956 - 1975) in dieser Inkarnation wiederkehren. Das beste Beispiel sind die hinteren Blinker in der Fenstersäule hoch oben neben der Heckscheibe.
Innen ist die DS 9 ein wahrer Kokon aus französischem Charme. In einigen Versionen könnte der extravagante französische "o la la"-Anteil zu hoch sein. Die leicht gedämpfte "Performace Line" wird daher vor allem den
durchschnittlichen europäischen Käufer ansprechen. Aber selbst dann ist die DS 9 anders als alles andere. Wo immer es möglich war, wurden Dreiecksmuster, besondere Materialien, Farben oder Verarbeitungen verwendet. Die für die Nähte verwendete Technik stammt beispielsweise aus der Modebranche, um einen einzigartigen Akzent zu setzen.
Dank des bereits erwähnten langen Radstandes (289 cm) ist das Platzangebot im Fond großzügig. Um Ihnen den Aufenthalt im Fond so angenehm wie möglich zu machen, gibt es hier ein eigenes Klimasystem. Die Rücksitze sind mit Sitzheizung und Massagefunktionen ausgestattet. Aufgrund der Beliebtheit von Tablets und Mobiltelefonen hat DS keine Bildschirme im hinteren Teil der Optionsliste; sie wären 2022 veraltet. Auf besonderen Wunsch kann ein französischer Spezialist jedoch einen Kühlschrank oder eine Bar im hinteren Bereich liefern. Die Vordersitze sind groß und gut verstellbar, so dass der Fahrer auch auf langen Strecken bequem sitzen kann.
Ausrüstung
Die ganze Aufmerksamkeit für das Design geht manchmal auf Kosten der Logik. Bei der ersten Begegnung dauert es daher eine Weile, bis man die notwendigen Bedienelemente findet. So werden zum Beispiel die Fensterheber mit Tasten auf der Mittelkonsole bedient, die Einstellung der Außenspiegel befindet sich fast unter dem Lenkrad und der Knopf zum Anlassen des Motors ist in der Mitte oben auf dem Armaturenbrett. Sowohl das Display hinter dem Lenkrad als auch das des Infotainmentsystems setzen den Stil der Dreiecke fort. Alles sieht also schön aus, funktioniert aber nicht immer logisch. Außerdem sind all die Animationen und Überlagerungen zwar schön, aber auch zeitaufwändig.
Die Ausrüstung ist vollständig und modern, wobei die Nachtsichtkamera und das Focal-Audiosystem besonders hervorzuheben sind. Die verschiedenen Fahrerassistenten wurden dagegen weniger positiv wahrgenommen. Neben einer beängstigend lauten Glocke erschien während der Testfahrt mehrmals eine "Vorsicht"-Meldung. Die Elektronik zeigte jedoch nie an, was los war. Ein Gegenstand auf der Fahrbahn? Geschwindigkeitskontrolle? Reifenpanne?
E-Tense 360 4x4
Der Grund dafür, dass der DS 9 kurz nach seiner ersten Einführung erneut auf die Straße kommt, ist die Einführung einer sportlicheren Version. Das Team "DS Performace", das sich bisher nur mit den Motorsportaktivitäten von DS befasst hat, hat das Handling modifiziert. So wurde das Fahrwerk tiefer gelegt, die Spurweite verbreitert und die Stoßdämpfer und Dämpfer straffer gemacht. Das elektronische Stabilitätssystem bietet mehr Spielraum (im Sportmodus) und die vorderen Bremsen sind stärker geworden.
Die größte Änderung betrifft den Antriebsstrang. Wie alle anderen DS 9 ist auch der "E-Tense 360 4x4" ein Plug-in-Hybrid (PHEV), der von einem Benzin- und einem Elektromotor angetrieben wird. Für diese sportliche Version wird ein zweiter Elektromotor für mehr Leistung (360 PS / 520 Nm) und Allradantrieb eingebaut. Letzteres ist bei einer so hohen Leistung sinnvoll, um die Leistung unter verschiedenen Bedingungen tatsächlich nutzen zu können.
Das Ergebnis all dieser Änderungen ist offensichtlich. Im Sportmodus fühlt sich diese stattliche Limousine agiler und leichter an, als ihr Aussehen oder ihre technischen Daten vermuten lassen. Trotz des Gewichts (1,9 Tonnen) ist die Straßenlage ausgezeichnet und dank der präzisen Lenkung spürt der Fahrer ganz natürlich, wo die Grenzen liegen. Wenn das Trio von Motoren zusammenarbeitet, wird die Leistung mit Eifer geliefert. Der 1,6-Liter-Benzinmotor spielt dann die Hauptrolle und die Elektromotoren dienen als "Booster". Dennoch ist die DS 9 nie wild oder verspielt. Mit diesem großen Auto kommt auch große Leistung, und deshalb wird immer eine gewisse Würde gewahrt.
Nur beim Bremsen verrät der DS 9, dass er immer noch ein luxuriöser Reisewagen und kein Sportwagen ist. Die Bremsen sind stark genug, um alle Räder spontan zu blockieren, aber das bedeutet nicht, dass diese schwere Limousine dann sofort zum Stehen kommt.
E-Tense 250
Zu Vergleichszwecken wurde auch der "E-Tense 250" gefahren, der den zuvor eingeführten "E-Tense 225" ersetzt. Von dem Leistungsunterschied (250 PS statt 225 PS) ist in der Praxis wenig oder nichts zu spüren. Der Unterschied zur 360-PS-Version ist groß, aber auch die "einfachste" DS 9 ist gut. Da der serienmäßige DS 9 zu einem ruhigen und gleichmäßigen Fahrstil einlädt, können 64 km rein elektrisch zurückgelegt werden. Danach fällt der 9er wieder auf den Benzinmotor zurück, und das ist deutlich spürbar. Von vibrationsfrei wird der Antriebsstrang zu vibrationsarm und von leise zu leise wird der Geräuschpegel im Innenraum.
Sowohl mit der "E-Tense 250" als auch mit der "E-Tense 360 4x4" wurde die gleiche Strecke mit dem gleichen Fahrstil und mit einer vollen Batterie am Start gefahren. Abgesehen vom Unterschied in der elektrischen Reichweite war auch der Unterschied im Verbrauch groß. Für die +/- 150 km lange Strecke wurden mit der schnellen Version 6,6 Liter pro 100 km verbraucht. Der "250" benötigte dafür 5,6 Liter pro 100 km. Bei konsequenter Aufladung kann der Verbrauch jedoch auf Null reduziert werden.
Schlussfolgerung
Den DS 9 gibt es jetzt auch in einer besonders sportlichen Version mit 360 PS starkem Plug-in-Hybrid-Antrieb und Allradantrieb. Die Basisversion leistet jetzt 250 statt 225 PS. Wenn man beide Autos direkt hintereinander fährt, wird der Unterschied zwischen dem 360 und dem 250 überdeutlich. Mit dem "E-Tense 360 4x4" hat DS nun ein Auto, das nicht nur durch sein Design, sondern sicherlich auch durch seine Fahreigenschaften auffällt. Dieser Plug-in-Hybrid ist sehr schnell, wenn alle drei (!) Motoren zusammenarbeiten, aber er ist auch eines der komfortabelsten Autos seiner Art, wenn er rein elektrisch fährt. Dank umfangreicher Anpassungen an der Aufhängung kommuniziert der "360" besser mit dem Fahrer, was das Erlebnis noch intensiver macht.
Beim "E-Tense 250" liegt der Schwerpunkt ganz auf dem Komfort. Hier wird die Fahrwerkstechnik eingesetzt, um den Abstand zwischen dem Luxuskokon und der Außenwelt zu maximieren. Der Hybridantrieb sorgt für mehr Ruhe und Geschmeidigkeit als ein vergleichbares Auto mit reinem Verbrennungsmotor bieten kann.
- Unverwechselbares Design
- Komfortabel, aber auch sportlich
- Moderne, reichhaltige Ausstattung
- Plötzliche, unklare Warnungen vor Gefahren
- (noch) nicht als 100%iges Elektroauto erhältlich