DS 3
Unbeschwertes Vergnügen
DS beginnt mit dem Namen. Das Einstiegsmodell der französischen Nobelmarke heißt künftig 3" und nicht mehr 3 Crossback". Dennoch bleibt dieses Modell höher als ein traditionelles Schrägheck, womit DS geschickt auf die hohe Nachfrage nach SUVs und Crossovern reagiert. Um das robuste Aussehen solcher Autos zu erreichen, wurde das Chrom durch schwarze Akzente ersetzt.
Obwohl alle Versionen von nun an mehr schwarze Elemente aufweisen, bleibt die Unterscheidung zwischen schicker und sportlicher Variante bestehen. Das hier gezeigte Modell ist ein "Performance Line" und wurde unter anderem wegen seiner zahmeren Innenausstattung ausgewählt. Das liegt daran, dass diese Einrichtung auf Stoffen und Stilen aus der französischen Modewelt basiert, was im übrigen Europa manchmal als Kitsch oder zu viel des Guten empfunden wird. Die Performance Line verfügt über einen wesentlich zahmeren Innenraum, während auch hier die extravaganten Formen des Exterieurs wiederkehren.
Die etwas höhere Bauweise ermöglicht es, die Sitze aufrechter zu positionieren und so mehr (Bein-)Freiheit aus einem Kompaktwagen herauszuholen. Obwohl das Platzangebot im Fond nicht überwältigend ist, bleibt mit einem entgegenkommenden Fahrer und/oder Beifahrer gerade genug Platz für Erwachsene im Fond. Das Platzangebot vorne ist in Ordnung und dort überzeugt der 3er als Premiumprodukt mit seinen großzügigen Sitzen. Es sind nicht nur hervorragende Sitze, auch die feine Polsterung fühlt sich angenehm an.
Ausrüstung
Bei DS kommt die Form immer vor der Funktion, weshalb es manchmal eine Weile dauert, bis man weiß, wie bestimmte Funktionen funktionieren. Von nun an müssen die Tasten auf der Mittelkonsole nicht mehr gedrückt werden, sondern es genügt, sie zu berühren. Da dies jedoch kein "Feedback" liefert, wurden die neuen Tasten nicht unbedingt als Verbesserung empfunden.
Deutlich besser ist jedoch das neue Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem "Iris". Diese wird auf einem schmalen, breiten Bildschirm angezeigt, wobei die Menüs und Dialoge wieder deutliche Formen aufweisen. Zusätzlich zum berührungsempfindlichen Bildschirm ist jetzt ein sprachgesteuerter Assistent verfügbar, der mit den Worten "Okay Iris" aktiviert wird. Dieser Assistent ist nicht nur auf Audio und Navigation beschränkt. Es kann auch über Wetter und Verkehr informieren und sogar einen Witz erzählen. Dabei verspricht DS, das System schrittweise durch "Over-the-Air-Updates" zu erweitern (kein Händlerbesuch erforderlich).
Ein Favorit der Redakteure ist das Audiosystem von Focal. Sein Klang ist klar und harmonisch (keine übermächtigen Töne), selbst bei hohen Lautstärken. Obwohl der Bass aufgrund der kleinen Lautsprecherboxen etwas zu kurz kommt, ist der Klang so fein, dass er das Prädikat "HiFi" verdient. Auch aus diesem Grund ist es sehr bedauerlich, dass Focal Audio nur für den DS 3 mit Benzinmotor und nicht für den DS 3 mit Elektroantrieb erhältlich ist. Letztere müssen sich mit einem markenlosen Audiosystem begnügen, das klingt, als ob die Lautsprecher hinter einem nassen Vorhang platziert wären. Der Klang ist bombastisch und wenig klar.
Benzinmotor: Puretech 130
Der DS 3 ist mit einem Benzin- und einem Elektromotor erhältlich. Der "Puretech 130"-Benzinmotor hat sich seit der Einführung des Modells im Jahr 2018 nicht verändert. Es handelt sich nach wie vor um einen 1,2-Liter-Dreizylinder. Diese Zylinderzahl verursacht ein deutlich hörbares Rumpeln, das den sorgfältig konstruierten "Premium"-Eindruck schmälert.
Die Leistung des 130 PS / 230 Nm starken Aggregats ist mehr als ausreichend, auch dank des vorbildlichen 8-Gang-Automatikgetriebes. Auf einer anspruchsvollen Strecke (Berge und Stadtverkehr) lag der Testverbrauch bei 6,5 Litern pro 100 km.
Elektromotor: e-Tense
Mit Elektromotor ist der DS 3 ein ganz anderes Auto, im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Das liegt daran, dass Stellantis, die Muttergesellschaft von DS (und Citroën, Peugeot, Fiat), einen völlig neuen Elektromotor und eine neue Batterie entwickelt hat. Da DS die prestigeträchtigste Marke von Stellantis ist, könnte die 3 die erste sein, die diese Technologie nutzt. Die Batterie hat die gleichen Abmessungen wie zuvor, aber dank einer anderen chemischen Zusammensetzung und einer intelligenteren Verteilung auf die Zellen ist die Kapazität größer (jetzt 54 kWh). Der DS 3 Crossback e-Tense hatte bisher eine Reichweite von 320 km, jetzt sind es 402 km. Diese größere Reichweite ist auch auf eine verbesserte Stromlinienform und Reifenwahl zurückzuführen.
Die Motorleistung ist von 136 auf 156 PS gestiegen, aber davon ist in der Praxis wenig zu spüren. Das liegt daran, dass der DS 3 auf Komfort ausgerichtet ist. Dabei versucht DS auch, Elektroautos den Charakter eines Verbrennungsmotors zu geben, um den Übergang so einfach wie möglich zu gestalten. Deshalb ist der DS 3 e-Tense kein auffällig schnelles Elektroauto, sondern vor allem ein sanftes und mühelos fahrendes Auto. Im Sportmodus zeigt der 3 etwas mehr Lebendigkeit, aber dabei bleibt es. Die 3 hat nie wirklich Biss und ist nie wirklich schnell. Die Leistung ist jedoch mehr als ausreichend. Im wirklichen Leben verursachen die Reifen eine Menge Fahrgeräusche, so dass dieses Elektroauto sicherlich nicht leise ist.
Dank des neuen Infotainmentsystems kann der DS 3 nun selbst Ladestopps entlang der Strecke planen, wenn die Batterieladung nicht ausreicht, um das Ziel zu erreichen. Das Aufladen kann mit der gleichen Geschwindigkeit wie bisher erfolgen: 11 kW an einer öffentlichen Ladestation und 100 kW an einem Schnellladegerät. Auf dem Weg dorthin kann die Batterie nicht vorgeheizt werden, um bei der Ankunft eine zusätzliche Schnellladung zu ermöglichen. Die Ladekurve wurde jedoch leicht verbessert, was bedeutet, dass das Laden mit hoher Geschwindigkeit etwas länger dauert als bisher.
Fahrverhalten
Das Fahrgestell wurde für das Modelljahr 2023 nicht aktualisiert. Dennoch zeichnet sich der DS 3 weiterhin durch sein Handling aus. Nach wie vor gibt es wenig Kommunikation zwischen Mechanik und Fahrer, während die Lenkung als sehr präzise empfunden wird. Dabei macht der DS 3 das Fahren besonders mühelos. Selbst auf schlechter Fahrbahn oder bei sportlicher Fahrweise wird alles leicht gemacht und das sorgt für ein überlegenes Gefühl.
Fazit
Der DS 3 wurde für das Modelljahr 2023 überarbeitet, und dazu gehört weit mehr als nur eine Modernisierung der Technik. Das Äußere passt nun besser zum Stil der neueren und größeren Modelle. Außerdem wurde das Chrom durch schwarze Akzente ersetzt, was dem Auto einen robusteren Look verleiht, der gut zu einem "Crossover" wie diesem passt. Im Innenraum finden sich zahlreiche Anspielungen auf die französische Modeindustrie, während die Ergonomie verbessert wurde. Das Infotainment-System wurde stark verbessert und das Focal-Audiosystem ist sogar das beste in diesem Segment.
Die Handhabung ist die gleiche geblieben. Der Schwerpunkt liegt auf dem Komfort: Eine präzise Lenkung und ein ausgefeiltes Fahrwerk sorgen für ein müheloses Fahren. Mit dem PureTech 130 Benzinmotor liefert der DS 3 ordentliche Leistungen bei moderatem Verbrauch. Das nachdrückliche Grollen des Dreizylinders schmälert das Premiumgefühl. Die elektrische e-Tense ist daher bei weitem die beste Wahl. Er bietet überlegene Leistung, Laufruhe und Geräuscharmut bei gleichzeitig niedrigeren Kilometerkosten. Dank einer völlig neuen Batterie und eines neuen Elektromotors ist die Reichweite großartig für luxuriöses und sorgloses Fahren.
- Verfeinerte Handhabung
- Unverwechselbares Design
- Leichtgängig, stark und sparsam (e-Tense)
- Solider Preis
- Viele Reifengeräusche
- Focal Audio nicht in e-Tense verfügbar