Dacia Spring
Die elektrische Essenz
Auf den ersten Blick ist so viel erneuert worden, dass er wie ein völlig neues Auto aussieht! Nahezu die gesamte Karosserie wurde im neuen Dacia-Stil gestaltet. Trotz seiner bescheidenen Abmessungen wirkt der Spring daher deutlich moderner und selbstbewusster als zuvor. Während die Linien schärfer geworden sind, finden sich auf der Preisliste frivole Farben. Außerdem kann das Auto mit einem originellen "Aufdruck" auf der vorderen und hinteren Stoßstange versehen werden, der für zusätzlichen Schutz und einen fröhlichen Look sorgt. Die hier gezeigte Farbe "Beige Safari" ist ebenfalls neu.

Platz
Auch im Innenraum ist fast alles anders. Fast der gesamte Innenraum wurde neu gestaltet, wobei der Hauptunterschied in der Verwendung hochwertigerer Materialien besteht. Der Innenraum hallt nicht mehr wie eine Metallkiste und die Fahrgeräusche sind (bei niedriger Geschwindigkeit) weniger hörbar. Der Spring fühlt sich daher viel weniger wie ein Billigauto an als früher.
Die Sitze haben einen neuen Bezug, der vegan und umweltfreundlicher ist als bisher. Das Platzangebot ist gleich geblieben. Vorne ist es immer noch deutlich spürbar, dass es sich um ein schmales Auto handelt, denn Fahrer und Beifahrer sitzen Schulter an Schulter. Die Beinfreiheit vorne ist ausreichend, die Kopffreiheit sogar gut. Bei den Verstellmöglichkeiten hat Dacia gespart: Das Lenkrad ist in der Höhe verstellbar, aber nicht in der Tiefe. Die Vordersitze sind nicht höhenverstellbar.
Der Platz im Fond ist nur dann ausreichend, wenn Fahrer und Beifahrer Platz machen. Der Stauraum im Innenraum ist jedoch verbessert worden. Es wurden mehr Ablagefächer geschaffen, und unter der Motorhaube kann optional ein "Frunk" angebracht werden. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 35 Litern, was zum Beispiel für eine kleine Tasche oder das Ladekabel ausreicht.
Wie andere neue Modelle von Dacia kann auch der Spring mit Zubehör ausgestattet werden, das mit einem so genannten "YouClip" befestigt wird. An Befestigungspunkten im Handschuhfach und auf dem Mitteltunnel können beispielsweise ein Becherhalter, ein Telefonhalter und ein Multihalter (Haken, Ablage und Taschenlampe) angebracht werden. Beachten Sie, dass der YouClip"-Stecker keinen elektrischen Anschluss enthält. Die versprochene Taschenlampe und das Induktionsladegerät für das Telefon müssen daher an eine der 2 USB-C-Buchsen am Armaturenbrett angeschlossen werden.
Dacia liefert kein Papierhandbuch mehr aus. Das spart Platz im Handschuhfach und spart Papier in der Produktion. Stattdessen stellt Dacia eine App für das Mobiltelefon zur Verfügung. Wenn man die Kamera auf einen Teil des Fahrzeugs richtet, erscheinen Erklärungen zu diesem Thema. Kurzum: besser für die Umwelt, bequemer in der Bedienung.
Ausstattung
Die Uhren hinter dem Lenkrad wurden durch ein Display ersetzt, mit dem der Fahrer selbst bestimmen kann, wie verschiedene Daten (Geschwindigkeit, Batterieladung usw.) angezeigt werden. Die Herstellung ist in der Regel teurer als bei analogen Uhren, aber da der Spring in China hergestellt wird, konnte dank einer Partnerschaft mit chinesischen Zulieferern ein sehr günstiger Preis ausgehandelt werden.

Ein zentraler Bildschirm steuert das Infotainmentsystem. Je nach gewählter Version benötigt dieses ein Smartphone als Gehirn oder der Spring ist mit einem eigenen Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem ausgestattet. Laut Dacia wird der Spring hauptsächlich für Kurzstrecken genutzt. Daher kann das Navigationssystem keine Ladestopps planen, wenn die verbleibende Reichweite nicht ausreicht, um das Ziel zu erreichen. Für Autozine ist dies eine logische Einsparung, die ganz der Philosophie von Dacia entspricht. Eine weitere Einsparung: Der Spring hat eine Klimaanlage (die kalte Luft liefert), aber kein Klimasystem (das die Temperatur automatisch auf dem gewünschten Niveau hält).
Das Facelifting dient nicht nur dazu, den Spring attraktiver zu machen, sondern auch dazu, die neue europäische Gesetzgebung zu erfüllen. Aus diesem Grund wurden die Sicherheitsfunktionen stark erweitert. So liest eine Kamera Verkehrsschilder und warnt den Fahrer sofort, wenn er zu schnell fährt. Der Spring warnt auch beim Überfahren der Linien auf der Fahrbahn, ohne die Richtung anzugeben. Die persönlichen Vorlieben des Fahrers können in einem Profil gespeichert werden, und dann genügt ein Tippen auf den Bildschirm, um die Sicherheitssysteme zu deaktivieren (sofern dies im Profil vorgesehen ist).
Elektroauto
Die Dacia-Philosophie des "Zurück zu den Grundlagen" spiegelt sich nicht nur in der Ausstattung, sondern auch in den Fahreigenschaften wider. Denn ein kleines und leichtes Auto braucht einen weniger starken Motor, der wiederum eine weniger starke Batterie erfordert. Für das Modelljahr 2024 war es daher nicht nötig, den Antriebsstrang zu verändern. Dennoch verfügt der Spring über eine Batterie mit einer Kapazität von 27 kWh und einen Elektromotor mit 45 PS oder 65 PS. Da ein Elektromotor kein Getriebe benötigt, kann der Spring wie ein Automatikfahrzeug betrieben werden. Um zu sparen, fehlt allerdings die "Park"-Funktion. Stattdessen muss der Fahrer beim Einparken den "Leerlauf" wählen und die Handbremse anziehen. Das ist ein bisschen umständlich, aber man gewöhnt sich daran.

Mit dem stärkeren Motor eignet sich der Spring auch für längere Strecken auf der Autobahn. In der Praxis ist der Spring sogar überraschend spritzig für ein Auto mit nur 65 PS. In der Stadt ist der Spring schnell, und auch auf der Autobahn ist oberhalb von 100 km noch etwas Sprintkraft vorhanden. Allerdings nehmen die Fahrgeräusche oberhalb von 100 km/h plötzlich stark zu, so dass der Spring nicht zu langen Strecken bei hohen Geschwindigkeiten einlädt.
Obwohl der Spring nur einen Modus für die Rekuperation (Energierückgewinnung durch Abbremsen des Motors) hat, ist dieser Modus äußerst effektiv. In vielen Fällen reicht es daher aus, das Gaspedal loszulassen, um zu bremsen, was eine Menge Energie spart. Zusammen mit seinem relativ geringen Gewicht ist der Spring daher nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Nutzung wirtschaftlich. Nach Angaben von Dacia verbraucht die hier gefahrene 65 PS starke"Extreme"-Version 13,2 kWh auf 100 km. Der Testverbrauch bei spielerischer Fahrweise, aber unter idealen Wetterbedingungen, ergab einen Verbrauch von 12,6 kWh pro 100 km.
Das ergibt eine Reichweite von über 200 km, trotz der begrenzten Batteriekapazität. Der Spring kann mit 3,7 kW an einer Haushaltssteckdose und mit 7 kW an einer öffentlichen Ladestation geladen werden. Je nach gewählter Version ist auch eine Schnellladung möglich. Dann erscheint die maximale Geschwindigkeit von 30 kW zwar gering, aber im Vergleich zur ebenso geringen Batteriekapazität ist sie mehr als ausreichend.

Neu für das Modelljahr 2024 ist "V2L". Das steht für"vehicle to load" und ermöglicht es, elektrische Geräte mit dem Spring zu laden (nur in der "Extreme"-Version). Ein in den Ladeanschluss eingestecktes Zubehörteil verfügt über eine 220-Volt-Steckdose, an die alle Arten von Haushaltsgeräten angeschlossen werden können.
Straßenlage
Nach Ansicht von Autozine war die Straßenlage schon immer der schwächste Punkt des Spring. Die schmale und hohe Karosserie neigt sich leicht, trotz des niedrigen Schwerpunkts der Batterie. Dacia hat diese Beschwerde ernst genommen und die Lenkung komplett überarbeitet. Außerdem wurden die Versionen mit 15-Zoll-Felgen mit neuen Reifen ausgestattet (gleiche Marke, aber andere chemische Zusammensetzung und anderes Profil).
Das Ergebnis ist sofort spürbar. Der Spring lenkt immer noch sehr leicht ein, aber vorher war die Lenkung auch gefühllos. Von nun an ist jede Unebenheit der Fahrbahn im Lenkrad zu spüren. Auch aus diesem Grund fällt auf, dass der Geradeauslauf schlecht ist. Der Fahrer muss daher ständig kleine Korrekturen vornehmen, was aber nach mehreren Stunden Fahrt kaum noch auffällt. Das Fahrverhalten hat sich geringfügig verbessert, mit etwas weniger Schräglage. In der Stadt ist der Spring sehr agil, und dort sorgt der lange Federweg für den nötigen Komfort.
Schließlich
Wie bereits erwähnt, wird der Dacia Spring in China in Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern hergestellt. Dies kann sich auf den Preis auswirken, da eine neue Einfuhrsteuer auf Autos aus China erhoben wird. Derzeit bestimmt die Europäische Union, wie hoch der Anteil der chinesischen Regierung an der Produktion ist, und legt auf dieser Grundlage fest, wie hoch die zu zahlende Steuer ist. Daher lautet der Ratschlag: Wenn Sie über den Kauf des Spring nachdenken, sollten Sie es bald tun, bevor der Preis in die Höhe geht.

Fazit
Der Dacia Spring zielt darauf ab, den durchschnittlichen Käufer durch seinen Preis und seine Qualitäten zum elektrischen Fahren zu verführen. Aus diesem Grund wurde der kleine Dacia für das Modelljahr 2024 überarbeitet. Das neue Äußere verleiht dem Spring ein weniger liebenswürdiges und viel selbstbewussteres Aussehen, das auch das "Billigauto"-Gefühl stark reduziert. Das Gleiche gilt für den Innenraum, der durch eine neue Aufteilung und neue Materialien deutlich erwachsener wirkt.
Die Ausstattung ist reichhaltiger geworden. Das liegt zum einen daran, dass Dacia von neuen technischen Entwicklungen der Muttergesellschaft Renault profitiert, und zum anderen daran, dass die Europäische Union dies ab 2024 vorschreibt. Das Handling soll sich verbessert haben, aber in Wirklichkeit ist es vor allem die Kommunikation zwischen Fahrer und Mechanik, die sich verbessert hat. Die Straßenlage hat sich nur geringfügig verbessert. Der Spring eignet sich daher für längere Strecken, fühlt sich aber immer noch am wohlsten in der Stadt und in der Umgebung. Zu Recht sind die Batterie und der Elektromotor unverändert. Mit dem 45-PS-Motor ist der Spring vor allem ein Stadtauto, mit dem 65-PS-Motor sind auch höhere Geschwindigkeiten kein Problem. Die Reichweite und die Lademöglichkeiten sind ausreichend.
Bleibt abschließend die Frage: Ist der Spring mit seinem moderneren Aussehen, der reichhaltigeren Ausstattung und dem raffinierteren Fahrverhalten so sparsam wie bisher? Ja, ohne Zweifel! Denn das Konzept hat sich nicht geändert: Der Spring reduziert das Elektroauto auf das Wesentliche und ist mit der Zeit gegangen. Deshalb ist das Verhältnis zwischen Reichweite, Leistung, Aussehen, Ausstattung und Preis nach wie vor unschlagbar.
- Durchdachte Ergonomie
- Viel Wert für sehr wenig Geld
- Weniger Budget-Feeling ab Modelljahr 2024
- Wenig Platz im Fond
- Geringe Geräuschentwicklung der Klimaanlage
- Mäßiges Fahrverhalten (aber besser als früher)