Datum der Veröffentlichung: 25 Februar 2023
Dacia Jogger Hybrid
Autotest

Dacia Jogger Hybrid

Mehr für weniger Geld

Autotest - Ein Auto kostet nicht nur in der Anschaffung, sondern auch in der Nutzung Geld. Für diejenigen, die sparsam fahren wollen, geht es also nicht darum, das billigste Auto zu finden. Es geht darum, die beste Balance zwischen Anschaffungs- und Betriebskosten zu finden. Der Jogger bot bereits ein günstiges Preis-/Leistungsverhältnis. Jetzt verspricht Dacias Familienauto mit dem Jogger Hybrid noch mehr für weniger Geld zu bieten.

Dacia fängt gut an: Der Jogger bietet in der Tat viel Auto pro Euro. Der Jogger ist ein mittelgroßer Kombi, der in die Höhe gebaut wurde. Das macht deutlich, dass sich alles um das Platzangebot im Innenraum dreht. Dem aufmerksamen Betrachter wird auch auffallen, dass der Jogger das neue Dacia-Logo auf der Nase hat.

Dacia Jogger Hybrid

Sowohl von innen als auch von außen ist der Jogger sicherlich nicht hässlich, aber alles dreht sich in erster Linie um Platz und Preis. Bei der Wahl der Materialien stand immer die Solidität im Vordergrund, nicht die Schönheit. Dennoch macht der Jogger keineswegs den Eindruck eines Billigautos, bei dem an allen Ecken und Enden gespart worden ist. Aber der Jogger ist ein einfaches Auto.

Weltraum

Das Platzangebot vorne ist gut. Dank der hohen Bauweise ist der Jogger leicht zu besteigen und bietet einen etwas besseren Überblick über den Verkehr als ein herkömmliches Schrägheck. Der Platz auf den Rücksitzen ist ausgezeichnet. Je nach gewählter Version ist der Jogger mit einer zweiten Rückbank ausgestattet. Auch hier können Erwachsene bequem sitzen, was den Jogger einzigartig in seiner Art macht. Nur riesige SUVs, die ein Vielfaches des Jogger kosten, kommen an diesen Platz heran!

Dacia Jogger Hybrid
Dacia Jogger Hybrid

Da der alternative Antrieb bereits bei der Konstruktion berücksichtigt wurde, ist der Kofferraum bei allen Joggern gleich groß. Bei den benzinbetriebenen Versionen befindet sich ein Reserverad unter dem Kofferraum. Bei der LPG-Version handelt es sich um einen Gastank und bei diesem Hybrid um eine Batterie (Kapazität: 1,2 kWh).

Ausrüstung

Für diesen Test wurde die französische "Expression"-Version gefahren, die alles bietet, was man von einem modernen Auto erwarten kann, ohne viel Schnickschnack. So gibt es zum Beispiel keine Klimaanlage, an der die gewünschte Temperatur eingestellt werden kann, sondern eine einfache Heizungs- und Klimaanlage, die von den Insassen selbst gesteuert werden muss. Der Motor wird nach wie vor durch Einstecken eines Schlüssels in das Schloss und Drehen gestartet. Der Testwagen ist mit einem Audio-, Kommunikations- und Navigationssystem ausgestattet, und auch dieses ist ein wenig einfacher als der Durchschnitt. Dies wurde jedoch als Vorteil empfunden, da es auch die Bedienung erleichtert.

Im Innenraum fallen zwei Dinge auf: Die analogen Uhren hinter dem Lenkrad wurden durch einen Monitor ersetzt, und der Schalthebel auf der Mittelkonsole wurde durch einen Wählhebel für eine Automatik ersetzt. Und beides hat mit dem Hybridantrieb zu tun! Bei mehreren Motoren an der Front reicht ein einzelner Drehzahlmesser nicht mehr aus, er wurde durch eine "Leistungsanzeige" ersetzt. Neben einer Kraftstoffanzeige verfügt der Jogger Hybrid über eine Batterieanzeige, damit der Fahrer weiß, welchen Beitrag die Elektromotoren leisten können.

Dacia Jogger Hybrid

Hybride

Beachten Sie die Pluralform: Elektromotoren. Das liegt daran, dass der Jogger Hybrid von einem Benzin- und zwei Elektromotoren angetrieben wird. Diese Wahl wurde offensichtlich nicht aus Gründen der maximalen Leistung getroffen, sondern weil sie effizienter ist. Um die Kraft mehrerer Motoren auf eine Achse zu übertragen, entscheiden sich viele Hersteller für ein kostspieliges und komplexes "Planetensystem", das dann mit einem stufenlosen Getriebe gekoppelt werden muss. Renault, die Muttergesellschaft von Dacia, hat eine kostengünstige Alternative entwickelt. Dabei wird ein kleiner Elektromotor in das Getriebe eingebaut, der Drehzahlunterschiede ausgleicht und die komplizierte Technik überflüssig macht. Eine weitere Möglichkeit, Geld zu sparen: Der Benzinmotor hat keinen Turbo und lässt sich dank seiner Zahmheit leichter mit einem Elektromotor kombinieren.

Dieser Hybrid-Antrieb, der auch im Renault Clio und Renault Captur zu finden ist, leistet 140 PS. Damit ist er der stärkste Jogger, die einzige Motorvariante mit einem Automatikgetriebe und auf dem Papier die sparsamste Version. In der Praxis macht es sich zwar bemerkbar, wann welcher Motor für den Antrieb sorgt, aber dieser Unterschied ist nie störend. So verrichtet der Elektromotor im Getriebe seine Arbeit ordentlich. Auf der Straße fällt auf, dass sich der Charakter des Hybrids von den anderen Joggern unterscheidet. Da diese einen Turbomotor haben, bauen sie ihre Leistung mit zunehmender Drehzahl eifriger auf. Dadurch fühlen sie sich schneller an, als sie tatsächlich sind. Der Hybrid hingegen bewegt sich ausgesprochen geschmeidig und hat einen großzügigeren Charakter.

Dacia Jogger Hybrid

Bei diesem Test wurde eine anspruchsvolle Strecke mit Bergen, Stadtverkehr und Autobahnen zurückgelegt. Trotzdem konnte der versprochene Verbrauch von 5 Litern auf 100 km nicht nur erreicht, sondern sogar noch verbessert werden! Dies ist dem überdurchschnittlich guten rein elektrischen Antrieb des Joggers im Stadtverkehr zu verdanken. Nach einer guten Stunde Stadtfahrt zeigte der Bordcomputer 3,5 Liter pro 100 km an. Erst nach einer längeren Strecke mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn stieg der Endverbrauch auf 4,7 Liter pro 100 km an.

Straßenlage

Der Jogger ist als Familienauto gedacht und hat kein ausgeprägtes Fahrverhalten. Es ist ein Auto, das sich fast von selbst aufhebt, wie ein Haushaltsgerät, das seine Arbeit ohne viel Aufhebens erledigt. Das Gleiche gilt für den Hybrid, aber es gibt einen Unterschied zu den reinen Verbrennerversionen. Die Batterie (und möglicherweise die dritte Sitzreihe!) macht den Jogger spürbar schwerer. Das sorgt aber auch für ein stattlicheres Fahrverhalten und kann daher sogar als Vorteil gewertet werden!

Dacia Jogger Hybrid

Schlussfolgerung

Bietet der Dacia Jogger Hybrid mehr für weniger Geld? Ja und nein. Das Negative: Der Mehrpreis für den Hybridantrieb ist saftig. Das macht es schon schwierig, die zusätzliche Investition zu amortisieren. Allerdings ist der Jogger auch mit Flüssiggas erhältlich, was den Preisaufschlag noch einmal deutlich erhöht. Außerdem ist das Anhängelgewicht viel geringer als bei herkömmlichen Motoren.

Im Gegenzug gibt es positive Veränderungen: Der Hybrid bietet tatsächlich viel mehr Komfort als der Standard-Jogger. Das liegt am Automatikgetriebe, an der Leichtigkeit, mit der das Auto fährt, und damit an der Ruhe auf der Straße. Der Hybridantrieb wirkt sich nicht auf das Platzangebot aus, das hervorragend ist und bleibt. Kurzum: Der Jogger Hybrid bietet zwar mehr für weniger, aber mehr Platz und mehr Komfort für weniger Geld.

plus
  • Sehr geräumig
  • Niedriger Preis
  • Hybridantrieb sorgt für mehr Komfort und weniger Verbrauch
minus
  • Geringes Anhängelgewicht
  • Kaum erstattungsfähige Mehrkosten
  • Spürbar schwerer als Standard-Jogger