Dacia Duster
Mehr Wert für dasselbe Geld
Da sich bei Dacia alles um einen niedrigen Preis dreht, wurde dem Design bisher weniger Bedeutung beigemessen. Außerdem musste Dacia sein eigenes Modell auf der Grundlage einer bestehenden Plattform der Muttergesellschaft Renault entwickeln, was zu Einschränkungen führte. Die dritte Generation des Duster basiert auf der so genannten "CMF-B"-Plattform, die viel mehr Flexibilität bietet. Deshalb ist der Duster jetzt ein schnittiger SUV. Die "versteckten" Hecktüren verleihen dem Duster sogar etwas von einem Premium-Modell! Gleichzeitig bleibt das Aussehen einfach und bescheiden, wie es sich für Dacia gehört.
Platz
Im Vergleich zur vorherigen Generation und zu vielen Konkurrenten hat der neue Duster den Charakter eines echten Geländewagens. Der Sitz ist hoch und aufrecht, mit Blick auf eine große Motorhaube durch eine relativ niedrige Windschutzscheibe. Das Armaturenbrett ist kantig und fühlt sich trotz (oder dank?) 20 % recyceltem Kunststoff genauso robust an wie der Rest des Fahrzeugs. Der Duster setzt nicht auf Subtilität, sondern auf große, solide Oberflächen. Das Kabinenlayout verstärkt daher das Gefühl des Abenteuers.
Dank der neuen Plattform ist der neue Duster geräumiger als sein Vorgänger. Das gilt nicht nur für die Kopf- und Beinfreiheit vorne und hinten, sondern auch für die Ablagefächer im Innenraum. Trotzdem ist der Dacia für ein Auto dieser Größe nur durchschnittlich geräumig. Was den Duster schlauer macht als die Mittelklasse, sind die "YouClip"-Zubehörteile: An strategischen Stellen gibt es Befestigungspunkte, an denen Ablagen, Becherhalter, Taschenlampen und mehr nach Belieben angebracht werden können.
Ausstattung
Wie bei Dacia üblich, ist die Ausstattung komplett mit allem, was man braucht, und nicht mehr als das. Diese neue Generation ist mit allen von der Europäischen Union geforderten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Jede Unachtsamkeit wird daher sofort geahndet, auch wenn nicht der Fahrer, sondern die Elektronik schuld ist (zum Beispiel, weil ein Abbiege- oder Parallelstraßenschild überlesen wird). Ein zweimaliger Druck auf die Taste links unter dem Lenkrad genügt, um diese Einmischungsfunktionen zu deaktivieren.
Je nach gewählter Version bietet der Duster eine Halterung für ein Smartphone, ein Display, auf dem Bilder vom Smartphone angezeigt werden können (via Apple CarPlay oder Android Auto) oder ein vollwertiges Infotainment-System. Das Display dieses integrierten Audio-, Kommunikations- und Navigationssystems ist viel einfacher als bei ähnlichen Systemen anderer Marken. Dies wird jedoch als Vorteil empfunden: Das Fehlen von Verzierungen erleichtert die Bedienung. Der Klang des "Arkamys" -Audiosystems ist zivilisiert und bleibt daher auch auf langen Fahrten angenehm.
Straßenlage
Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, hat sich Dacia das Ziel gesetzt, den neuen, größeren und luxuriöseren Duster nicht schwerer zu machen als den Vorgänger. Mit all den neuen Funktionen und der erhöhten Festigkeit war das schon eine Herausforderung. Der Duster ist als echter Geländewagen gedacht, nicht als Lifestyle-Auto, das für einen Hauch von Abenteuer gekauft wird, und das machte die Gewichtseinsparung besonders schwierig.
Dennoch ist es Dacia gelungen, das Gewicht zu reduzieren, die Robustheit zu erhöhen (besseres Handling, mehr Sicherheit) und die Schalldämmung zu verbessern. Dennoch ist der Duster ein echter Geländewagen, selbst wenn man sich für eine Version mit Zweiradantrieb entscheidet. Seine hohe Bauweise, die langen Federwege und die Räder mit kleinen Felgen und großen Reifen sorgen für eine moderate Stabilität. Dabei ist die Lenkung trotz der geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung sehr leicht und lässt das nötige Gefühl für die Mechanik vermissen. Das ist alles andere als gefährlich, aber die Dynamik und das vertrauenserweckende Gefühl, das z.B. ein Sandero bietet (der auf der gleichen Plattform basiert), fehlt dem Duster.
Auf schlechtem Straßenbelag glänzt der Duster sogar. Dieses Modell wurde ursprünglich für die schlechten Straßen in seinem Heimatland Rumänien entwickelt, weshalb sich der Duster ausgesprochen solide anfühlt. Waldwege voller Schlaglöcher und Löcher sind auch mit der Basisversion kein Problem. Auch die Bremsen verdienen ein Kompliment: Sie sind bissig und entschlossen.
Hybrid
Die dritte Generation des Duster ist die erste mit Vollhybridantrieb (kein "Mildhybrid"). Unter der Motorhaube befinden sich ein 1,6-Liter-Benzinmotor und zwei (!) Elektromotoren. Beim Ausrollen und Bremsen wird die kinetische Energie in Strom umgewandelt. Das Aufladen an einer Steckdose ist daher nicht erforderlich. Wenn die Batterie jedoch schwach ist, kann die Drehzahl vorübergehend automatisch erhöht werden, und dann gähnt der Motor, als ob der Fahrer vergessen hätte zu schalten. Um die Kraft von mehreren Motoren auf die Vorderräder zu übertragen, ist ein Automatikgetriebe erforderlich, das daher zur Serienausstattung gehört.
Da es sich um einen Vierzylindermotor handelt, läuft er leiser als der normale Dreizylinder. Dabei unterstützen die Elektromotoren, wenn der Benzinmotor hart arbeiten muss. Bei niedrigen Geschwindigkeiten erfolgt der Antrieb sogar rein elektrisch und so ist der "Duster Hybrid 140" spürbar komfortabler, stärker und leiser als die anderen Motorvarianten. Auf einer einfachen Strecke mit sehr niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit lag der Testverbrauch bei 3,9 Litern pro 100 km (81% Eco-Score laut Bordcomputer). Damit ist der Duster nicht nur günstig in der Anschaffung, sondern mehr denn je im Gebrauch.
Fazit
Bietet die dritte Generation des Dacia Duster ein ebenso gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wie seine Vorgänger? Mehr, um genau zu sein! Da Dacia Modelle mit unterschiedlichen Charakteren anbietet (den geräumigen Jogger, den effizienten Spring und den vernünftigen Sandero), ist der neue Duster noch geländegängiger als zuvor. Für diejenigen, die ein echtes Arbeitstier suchen, ist das eine gute Nachricht. Selbst mit Zweiradantrieb kommt der Duster abseits befestigter Wege gut zurecht. Diejenigen, die den Duster als "Lifestyle"-Auto kaufen, werden hiermit gewarnt, denn die Geländegängigkeit geht auf Kosten der Dynamik auf öffentlichen Straßen.
Dank der Verwendung einer völlig neuen Plattform sind das Aussehen, der Innenraum, die Geräuschdämmung und die Elektronik auf einem höheren Niveau. In all diesen Punkten kann der Duster jetzt noch besser mit der Konkurrenz mithalten, die in der Regel teurer ist. Dank des Hybridmotors ist der Duster stärker, leiser, laufruhiger und sparsamer geworden. Kurzum: Der Duster hat deutlich mehr zu bieten als bisher und bietet damit noch mehr Wert für das gleiche Geld.
- Gutes Preis-/Leistungsverhältnis
- Auch für echtes Off-Road-Fahren geeignet
- Laufruhig, leise und sparsam mit Hybridmotor
- Lenkung zu leichtgängig
- Viel Wind hörbar über 100 km/h
- Handling ist ein Kompromiss zwischen Off- und On-Road-Fahren