Cupra Ateca
Ein guter Start ist die halbe Miete
Cupra scheint den ungünstigsten Zeitpunkt gewählt zu haben, um sich als Sportwagenwerk vorzustellen. Sharing Cars ersetzen den Autobesitz, so dass immer weniger Menschen in ein Traumauto investieren. Gleichzeitig erobern Elektroautos den Markt und ein rauchender, röhrender Sportwagen hat ausgedient. Darüber hinaus ist der erste Cupra kein niedriger, stromlinienförmiger Sportwagen, sondern ein SUV.
Und genau das ist der Punkt von Cupra! Gerade um zu zeigen, dass es auch anders geht, wählt Cupra einen SUV als erstes Modell. Ein praktischerer Punkt: Der Seat Leon wird bald durch ein neues Modell ersetzt und der Ateca war einfach das erste neue Modell, das auf eine Cupra-Variante wartete. Was den Antriebsstrang betrifft, so waren die ersten Cupra-Prototypen (für den Einsatz auf der Rennstrecke) Elektroautos. Aus praktischen Gründen wird dieser erste Cupra noch von einem Verbrennungsmotor angetrieben. Cupra wartet auf die Elektrotechnologie des Mutterkonzerns Volkswagen, aber um die Einführung der Marke nicht unnötig zu verzögern, werden die ersten Cupras von einem Benzinmotor angetrieben.
Leistung
Und was für ein Motor! Unter der Haube arbeitet ein 2,0-Liter-Vierzylinder, der nicht weniger als 300 PS / 400 Nm leistet. Diese Kraft wird über ein Siebengang-Doppelkupplungs-Automatikgetriebe auf alle vier Räder übertragen. Das Aggregat atmet durch vier Auspuffrohre aus. Kurzum: Der Cupra bietet alles, was die Motorsportabteilung von Seat zu bieten hat.
Im so genannten "Komfortmodus" fährt der Cupra Ateca wie ein ganz normaler SUV. Es fällt auf, dass der Motor immer über eine beachtliche Reserve verfügt, da fast unabhängig von der Drehzahl viel Drehmoment zur Verfügung steht. Dennoch ist das Auto nie aggressiv oder fordernd, selbst die Fahrgeräusche sind dezent. Der Cupra Ateca kann daher im Alltag als normales, komfortables Familienauto genutzt werden.
Der Charakter ändert sich, wenn man den Sport-Modus wählt, oder noch einen Schritt weiter geht: den Cupra-Modus. Dann wird die Reaktion auf das Gaspedal direkter, beim Gangwechsel ertönt ein Knall aus den Auspuffrohren und es erfordert viel Selbstbeherrschung, nicht jeden freien Fleck auf dem Asphalt zu nutzen, um maximal zu beschleunigen. Mit der "Launch Control" (Cupra-Modus wählen, Antischlupfregelung in den Sportmodus versetzen, kräftig bremsen, Vollgas geben, Kraftaufbau spüren und Bremse lösen) kann jeder den Sprint von 0-100 km/h in 5,2 Sekunden genießen. Dank des Allradantriebs wird diese Übung ohne Durchdrehen der Räder durchgeführt und das Auto beschleunigt schnurgerade. Doch bei 100 km/h fängt der Spaß erst an, und auch weit darüber beschleunigt der Ateca eifrig weiter und nähert sich manchmal beängstigend schnell dem Horizont.
Wegen des hohen Sitzes ist das Fahrgefühl anders als in einem schnellen Fließheck. Der hohe Sitz vermittelt einerseits ein starkes Gefühl von Kraft, sorgt aber gleichzeitig für ein weniger intensives Geschwindigkeitsempfinden. Das macht den Cupra Ateca nicht besser oder schlechter als ein schnelles Fließheck, sondern einfach anders. Aufgrund seiner hohen Bauweise liegt der Kraftstoffverbrauch des Ateca über dem eines herkömmlichen Kleinwagens: Rechnen Sie mit 10 Litern pro 100 km im normalen Gebrauch.
Straßenlage
Aufgrund der hohen Bauweise und des hohen Sitzes ist auch das Fahrverhalten anders als sonst. Im Vergleich zu einem Seat Ateca hat der Cupra Ateca eine um 10 mm abgesenkte Karosserie. Dank der variablen Dämpfung ist der Cupra Ateca komfortabel oder, im Gegenteil, bissig. Selbst wenn die Federung und die Lenkung gut eingestellt sind, neigt sich der Ateca in schnellen Kurven leicht. Für einen SUV ist das Handling jedoch erstklassig. Wenn der Ateca mit fester Hand gelenkt wird, ist das Auto eifrig und es ist sehr befriedigend, schnell zu fahren.
Es ist immer deutlich spürbar, was sich unter den Rädern abspielt. Auch der Allradantrieb arbeitet bewusst weniger subtil als in einem Luxusauto, um die bestmögliche Kommunikation zwischen Auto und Fahrer zu gewährleisten. Diejenigen, die sich nicht so sicher sind, können also einfach auf die Mechanik "hören" und das Tempo allmählich steigern.
Optional kann der Ateca mit Bremsen von Brembo ausgestattet werden. Das Gefühl für das Bremspedal ist mäßig, aber die Bremsleistung ist bei kräftigem Bremsen ausgezeichnet. Außerdem neigen Brembo-Bremsen weniger zum "Fading"; sie können intensiv genutzt werden, ohne dass die Bremsleistung nachlässt. Die optionalen Sportsitze bieten den dringend benötigten zusätzlichen Seitenhalt, sind aber gleichzeitig bequem genug, um lange Strecken zurückzulegen. Da die Schalensitze keine Hartschale an der Rückseite haben (wie sonst üblich), bleibt die Beinfreiheit im Fond erhalten.
Ausrüstung
Der Cupra Ateca überzeugt als sportliches Modell durch seine enorme Motorleistung und seine hervorragende Straßenlage. Um das Auto auch exklusiv zu machen, bietet Cupra eine einzigartige Verkleidung. Der Ateca zeigt mehr Wagemut als ein sportlicher Deutscher, hat mehr Flair als ein schneller Japaner und ist extravaganter als der Seats, den er ablöst.
Selbstverständlich verfügt er über alle Luxus- und Sicherheitssysteme, die auch im Seat Ateca verfügbar sind. Denken Sie an 360-Grad-Kameras, eine elektrische Heckklappe, ein modernes Infotainmentsystem und einen Bildschirm anstelle der traditionellen Uhren (Tachometer und Drehzahlmesser). Wie es sich für einen Sportwagen gehört, kann ein Tachometer zentral angezeigt werden, dessen Herzstück eine digitale Geschwindigkeitsanzeige ist. Der Bordcomputer ist mit Informationen zum Turbodruck, zur Öltemperatur und sogar mit einer G-Kraft-Anzeige ausgestattet, wobei vor allem letztere zum rücksichtslosen Fahren einlädt...
Natürlich wurde auch die Sicherheit nicht vergessen. Der Cupra Ateca bietet alle üblichen halbselbstfahrenden Funktionen, so dass der Fahrer im Bedarfsfall auf die Unterstützung des Computers zählen kann. Darüber hinaus bietet der Ateca die notwendigen Funktionen, um das Fahren im Gelände zu erleichtern, denn der Allrounder kommt auch abseits der Straße sehr gut zurecht.
Schlussfolgerung
Ist die neue Marke Cupra ein Gewinn? Nach einer intensiven Testfahrt mit dem Ateca ist die Antwort auf diese Frage ein klares "Ja". Der Cupra Ateca unterscheidet sich durch die Entscheidung für ein SUV anstelle einer Schräghecklimousine, was zu einem anderen Erlebnis führt. Dabei ist die Verkleidung einzigartig spanisch. In Zukunft will Cupra elektrisch betriebene Sportwagen anbieten, aber dieses erste Modell verfügt noch über einen Verbrennungsmotor. Der Verbrennungsmotor lässt wenig zu wünschen übrig: Der Ateca ist aufregend schnell, wenn es erlaubt ist, und ansonsten so komfortabel wie ein durchschnittlicher SUV.
Das einzigartige Konzept sorgt auch dafür, dass der Cupra Ateca vorerst keine echte Konkurrenz hat. Andere schnelle Geländewagen sind viel teurer, während "Hot Hatches" weniger Funktionalität bieten. Kurzum: Der Ateca hat als erstes Modell von Cupra einen guten Eindruck hinterlassen, da die Motorsportabteilung der Marke eine hervorragende Ausgangsbasis für die neue Marke bietet.
- Viel Fahrspaß
- Unterscheidungskraft
- So komfortabel und funktional wie ein normaler SUV
- Hoher Verbrauch
- Keine Gasfedern unter der Motorhaube
- Technik fast identisch mit Seat Cupra Modellen