Datum der Veröffentlichung: 1 Oktober 2015
Alfa Romeo 4C Spider
Autotest

Alfa Romeo 4C Spider

Noch mehr Spaß

Autotest - Der Alfa Romeo 4C ist nun schon seit über einem Jahr auf dem Markt. In dieser Zeit hatte der 4C reichlich Gelegenheit, sich zu beweisen. Dank einer Kombination aus leichter Karosserie und einem "schwergewichtigen" Motor bietet der 4C die Leistung und das Gefühl eines reinen Sportwagens, aber zum Preis eines luxuriösen Geschäftswagens. Alfa Romeo behauptet nun, dass es noch mehr Spaß machen kann, und zwar mit dem 4C Spider.

Wie bereits erwähnt, bietet der Alfa Romeo 4C die Leistung und den Nervenkitzel eines reinrassigen Sportwagens, aber zum Preis eines luxuriösen Geschäftswagens. Das Geheimnis? Der Alfa Romeo 4C hat das gleiche Verhältnis von Fahrzeuggewicht zu Motorleistung wie ein reiner Sportwagen.

Damit ist der Alfa Romeo 4C so leistungsfähig wie ein Ferrari California oder ein Porsche 911. Der große Unterschied liegt in der Größe. Das liegt daran, dass der Alfa Romeo kleiner ist und daher ein kleinerer Motor ausreicht, um die gleiche Leistung zu erzielen. Außerdem hat Alfa Romeo viel Gewicht eingespart, und auch das sorgt dafür, dass das Verhältnis von Gewicht zu Leistung genauso günstig ist wie bei den wesentlich teureren Konkurrenten.

Alfa Romeo 4C Spider

Dennoch ging Alfa Romeo von der extrem spartanischen Version, die bei der Einführung des Modells angeboten wurde, zurück. Optionen wie Klimaanlage, Radio, Zentralverriegelung und ein verstellbarer Sitz wurden so häufig verkauft, dass sie heute zur Standardausstattung gehören. Weniger radikale Scheinwerfer (+3 kg!) sind optional erhältlich, da die "Lochscheinwerfer" der ersten Generation des 4C nicht allen gefallen haben.

Leider bedeutet all dies, dass der Preis des 4C seit seiner Einführung stark gestiegen ist (um 10.000 Euro). Das ist schade, denn der Charme des 4C bestand darin, dass dieser Sportwagen auch für den Normalbürger erschwinglich war.

Alfa Romeo 4C Spider
Alfa Romeo 4C Spider

Spinne

Der 4C Spider ist nochmals 10.000 Euro teurer und bietet dafür neben dem Schiebedach ein komplett verändertes Heck. Das liegt daran, dass der 4C Spider keine liegende Heckscheibe, sondern eine stehende Heckscheibe hat. Ob das schöner oder hässlicher ist, ist Geschmackssache. Sicher ist, dass der 4C Spider etwas weniger überladen ist als das Coupé, und das ist eine tolle Sache.

Der Kofferraum fasst wie beim Coupé 110 Liter. Das ist ungefähr genug für einen kleinen Trolley, aber dieser Platz wird im Cabrio auch zum Verstauen des "Dachs" verwendet, wodurch der Kofferraum effektiv halbiert wird.

Alfa Romeo 4C Spider

Um das Gewicht so gering wie möglich zu halten, entschied sich Alfa Romeo logischerweise für ein einfaches Dach. Der 4C Spider hat ein Stoffverdeck, das von Hand abgenommen oder aufgesetzt werden muss (keine schweren Elektromotoren und Hydroliks!). Schon beim ersten Versuch gelang der Auf- und Abbau innerhalb weniger Minuten.

Da die Testfahrt bei unterschiedlichen Wetterbedingungen stattfand, kann berichtet werden, dass das Dach gut abgedichtet ist und Fahrgeräusche ausreichend abhält.

Komfort

Natürlich wurde der größte Teil der Testfahrt mit offenem Dach durchgeführt! Man merkt sofort, dass der 4C Spider kein Cabrio ist, mit dem man in aller Ruhe die Landschaft genießen kann. Da die Heckscheibe offen bleibt, ist das Freiheitsgefühl geringer als bei "echten" Cabriolets. Außerdem: der 4C Spider ist einfach zu schnell, um die Landschaft zu genießen!

Ein Vorteil der aufrecht stehenden Heckscheibe ist, dass die Insassen gut vor dem Wind geschützt sind und bei leichtem Regen auch bei geöffnetem Dach weiterfahren können.

Der Charme eines solchen Sportwagens besteht darin, dass der Fahrer die Mechanik perfekt spüren kann. Ohne das Dach ist das Gefühl mit dem Auto noch viel intensiver! Mehr noch als beim Coupé sieht, fühlt, riecht und vor allem hört der Fahrer alles, was passiert.

Alfa Romeo 4C Spider

Dabei sorgen die optionalen Sportauspuffanlagen für zusätzlichen Nervenkitzel. Bedenken Sie jedoch, dass dieser Klang auf Dauer ermüdend ist. Außerdem zieht der 4C mit Sportauspuff in der Stadt viel Aufmerksamkeit auf sich, und das gefällt nicht jedem. Was Autozine betrifft, so sind die optionalen Sportauspuffanlagen sehr schön für eine Probefahrt, aber nicht für diejenigen, die den 4C tatsächlich kaufen.

Alfa Romeo 4C Spider

Straßenlage

Da der 4C im Grunde eine Verkleidung aus extrem stabiler Kohlefaser ist, konnte Alfa Romeo das Dach entfernen, ohne das Fahrverhalten zu beeinträchtigen. Nur in Details wurde der Spider verstärkt, zum Beispiel wurde beim Cabrio auch der Rahmen um die Windschutzscheibe aus Kohlefaser gefertigt (unter anderem, um Befestigungshaken für das Dach herzustellen).

Nur bei extrem schlechten Straßenverhältnissen scheint der 4C Spider leicht zu verwinden, aber dieser Effekt ist minimal. Als Spider verzeiht der 4C etwas mehr und ist auf schlechten Straßen etwas weniger sprunghaft. Dank der servolosen Lenkung spürt der Fahrer genau, was unter den Vorderrädern passiert und was das Auto leisten kann.

Egal wie schnell er fährt, dank der perfekten Gewichtsverteilung und der beachtlichen Breite des 4C ist der Grip phänomenal. In vielen Fällen ist es also der Fahrer, dem die Nerven ausgehen, nicht das Auto.

Alfa Romeo 4C Spider

Leistung

Da der Spider kaum schwerer ist als der normale 4C, sind die Fahrleistungen fast gleich. Der Spider wird außerdem von einem 1,7-Liter-Vierzylindermotor mit Turboaufladung angetrieben, der 240 PS / 350 Nm auf die Hinterräder überträgt. Der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h dauert nur 4,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 257 km/h und ist damit nur einen Kilometer pro Stunde langsamer als beim Coupé.

Jeder 4C ist serienmäßig mit einem Sechsgang-Automatikgetriebe ausgestattet, das leichter ist als ein Schaltgetriebe und dank einer Doppelkupplung schneller schaltet als selbst der beste Rennfahrer. Es verhindert auch, dass weniger geübte Fahrer die Kupplungsscheiben verbrennen.

Alfa Romeo 4C Spider
Alfa Romeo 4C Spider

Wie jeder Alfa Romeo ist auch der 4C mit einer "DNA"-Taste ausgestattet, mit der ein dynamisches, normales oder modifiziertes (Schnee/Eis) Programm gewählt werden kann. Im 4C ist das Normalprogramm jedoch bereits um ein Vielfaches sportlicher als das Dynamikprogramm selbst der schnellsten Schräghecklimousine!

In der Praxis gibt es also ungefähr zwei Möglichkeiten, den 4C zu fahren. Die eine ist die leichtfüßige, bei der das Gaspedal sehr sanft angefasst wird und das Auto gezähmt wird wie ein wildes Tier, das langsam fahren kann, aber nicht will. Bis etwa 2.000 bis 3.000 Umdrehungen ist der 4C schnell, aber beherrschbar.

Die andere Art des Fahrens ist mit einem schweren rechten Fuß. Und genau dafür ist der 4C gemacht. Bei Vollgas beschleunigt der 4C nicht, aber es ist, als ob die Insassen abheben würden. Der kleine Turbomotor dreht eifriger als ein großer Motor und macht den 4C nicht nur sensationell, sondern geradezu giftig. Die Insassen des 4C Spider erleben all das noch intensiver und der 4C macht noch mehr Spaß!

Alfa Romeo 4C Spider

Schlussfolgerung

Der Alfa Romeo 4C ist jetzt auch als Spider erhältlich. Obwohl die Schlussfolgerung auf der Hand lag, war der diensthabende Redakteur gerne bereit, eine Probefahrt zu machen, um zu prüfen, ob das Cabrio tatsächlich noch mehr Spaß macht als das Coupé.

Die einzige schlechte Nachricht ist, dass die Serienausstattung reichhaltiger geworden ist, was den Preis des 4C Coupé und Spider stark erhöht hat. Das hat dazu geführt, dass dieses Traumauto für den Normalbürger immer weniger zugänglich ist.

Die gute Nachricht ist, dass der Effekt des zusätzlichen Gewichts zur Erhaltung der Stabilität in der Praxis vernachlässigbar ist. Das pure Fahrgefühl, für das der Alfa Romeo 4C bekannt ist, wird mit der Einführung des Spider noch intensiver.

plus
  • Noch schöner als das Coupé
  • Supercar-Leistung und Sensationen
  • Fahrer und Beifahrer sind bei geöffnetem Dach gut vor dem Wind geschützt
minus
  • Sportauspuff wird schnell langweilig
  • Erhebliche Mehrkosten im Vergleich zum Coupé
  • Noch weniger (nutzbarer) Gepäckraum als beim Coupé