Datum der Veröffentlichung: 28 März 2006
Nissan Note (2006 - 2013)
Autotest

Nissan Note (2006 - 2013)

Aus dem Note eine Tugend machen

Autotest - Der Unterschied zwischen gewöhnlichem PKW und MPV wird immer kleiner. Nicht nur die Fahreigenschaften des "Multi Purpose Vehicle" werden immer besser, sondern auch sein Äußeres nähert immer mehr dem eines großzügigen Familienwagens. Der Nissan Note ist der Letzte aus einer Generation der vielseitigen Platzwunder, wo der Hersteller lustig und locker die Elemente des PKWs und des MPV zusammen kombiniert. Kann aber Nissan das Beste von den Beiden kombinieren?

Das Testauto ist auf einem Platz in Rotterdamer Innenstadt fotografiert worden. Dort kommen das Auto, öffentliche Transportmittel und diverse Rundfahrten zusammen. Obwohl die Menschen sich nicht massiv auf den Note stürzen, hat mancher doch etwas vom Auto gehört und das ist die erste Chance den neuesten Nissan live zu erleben. Sogar junge Leute machen spontan die Komplimente über das gelungene Design; und das für einen Familienwagen!

Note bricht Gesetze

Der Note ist innen viel geräumiger als das Auto von außen vermuten läßt. Außerdem bricht der Note mit der Gesetzmäßigkeit, dass es bei einem kleinen MPV viel Platz vorne auf Kosten des Platzes hinten gibt. Der Note ist nämlich länger als die Konkurrenten wie der Renault Modus und der Fiat Idea. Diese zusätzliche Länge ist in einen größeren Radstand umgewandelt und das übersetzt sich direkt im nützlicheren Innenraum.

Nissan Note (2006 - 2013)

Der Rücksitz steht auf Schienen, so dass man sich abhängig von der Situation entweder für den größeren Kofferraum oder für mehr Beinfreiheit entscheiden kann. Auf dem Rücksitz in der hintersten Stellung sitzen sogar lange Erwachsene sehr gut. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten ist der Kofferraum dann noch immer für großes Gepäck ausreichend. Dank dem Doppelboden kann der Kofferraum außerdem schlau eingeteilt werden.

Anspruchsvoll sein

Nissan bezeichnet den Note zwar klar und deutlich als einen geräumigen Familienwagen, aber nicht als ein Kinderzimmer. Der Innenraum ist kinderfreundlich und robust, aber zugleich auch "geschäftlich" und modern. Vor allem die Verarbeitung der hier gefahrenen "Tekna"-Ausführung mit Halbledersitzen und auffallenden roten Steppnähten, die auch in anderen Teilen des Innenraums wieder vorkommen, ist sehr schön. Das einzige Minus ist der nachlässige Übergang von der Mittelkonsole zum Mitteltunnel, wo es eine hässliche Öffnung zwischen beiden Armaturenbrettteilen gibt.

Nissan Note (2006 - 2013)

Der Note ist als ein 4-Sitzer gedacht, aber dann doch für 4 Erwachsene einschließlich einer Unmenge Gepäck. Der Innenraum ist mit vielen Fächern, Ablagen, Netzen und Klapptischen ausgestattet. Gerade deswegen fällt es auf, dass die Designer nicht nach oben geschaut haben. An der Decke gibt es keine Ablage und das Sonnenbrillefach beim Innenspiegel ist nicht für den Note bestimmt. Jedoch sehr schlau ist die Klappe des Handschuhfachs, wo es eine Aussparung für das Notizbuch gibt. Auch sehr geschickt: unter der hochklappbaren Sitzfläche des rechten Vordersitzes befindet sich eine Ablage für den standard mitgelieferten Verbandkasten.

Nissan Note (2006 - 2013)

Harte Nüsse knacken

Der Note ist mit einem 1.5-Liter Dieselmotor und einem 1.4 oder 1.6-Liter Benzinmotor lieferbar. Das Testauto ist mit diesem Letzten ausgestattet und erzielt überdurchschnittlich gute Leistungen. Nach einem Kaltstart kennzeichnet sich dieser Motor durch einen etwas unruhigen Lauf und das Ermangeln an der gewöhnlichen Elastizität, aber nach einigen Minuten ist das Triebwerk warm. Dann ist der Note flott und komfortabel aber immer noch etwas weniger leise als im Durchschnitt.

Der 1.6-Liter Motor ist ein echter Allrounder, der sich in der Stadt und auf der Autobahn zu Hause fühlt. Mit einem Fahrstil, der in vielen Autos gut für einen Verbrauch ist, der niedriger als die Fabrikangabe ist, ist der Note doch weniger sparsam als versprochen. Wer einen sportlichen Fahrstil mag, ist hiermit gewarnt worden.

Not(e)fälle

Für einen Familienwagen steht die Sicherheit an erster Stelle. Natürlich ist der Note mit allen gangbaren Airbags, Knautschzonen und elektronischen Assistenten ausgestattet. Die oberen Rundungen der Scheinwerfer kann man vom Fahrersitz sehen. Sie bilden einen geschickten Orientierungspunkt beim Parken oder Manövrieren. Die Motorhaube mag sich außer der Sichtweite befinden, der Fahrer braucht dann nicht mehr einzuschätzen, wie groß das Auto ist!

Die Fahreigenschaften sind jedoch am wichtigsten. Ein Auto muss auch in den extremen Situationen leicht zu handhaben sein und Unfälle verhindern können. Der Note erfüllt diese Anforderungen. Die Fahreigenschaften sind genau, wie erwartet: zwischen denen eines MPV und eines PKWs.

Der Fahrer sitzt merklich höher als in einem PKW. Das bedeutet: einfacher Einstieg und besserer Überblick über dem Verkehr, aber auch etwas mehr Neigen als gewöhnlich. Der Note ist logischerweise auch etwas seitenwindempfindlicher als niedrige Autos. Der Unterschied zu einem gewöhnlichen PKW ist jedoch sehr gering und das ist eine nette Leistung von Nissan. Sogar bei der schnellen Kurvenfahrt oder scharfem Bremsen, merkt man kaum etwas von einem hohen Schwerpunkt.

Fazit

"Ist es 'was?" fragte das Publikum ständig während der diversen Fotoshootings. Nach diversen Platzdemonstrationen und noch viel mehr Testkilometer die Antwort lautet "ja". Der Nissan Note kann sich deutlich auszeichnen, dank einem geräumigen Innenraum, schlau einzuteilendem Kofferraum und einem gelungenen Design.

Die Leistungen und die Straßenlage sind dabei mit denen eines gewöhnlichen PKWs vergleichbar. Nissan ist es gelungen, die Straßenlage eines PKWs mit den praktischen Möglichkeiten eines MPV zu kombinieren.

plus
  • Schlau benutzter Platz
  • Der 1.6 Motor – gute Leistungen
  • Die Fahreigenschaften nähern an die eines gewöhnlichen PKWs
minus
  • Autoradio spielt keine MP3 ab
  • Weniger sparsam als versprochen
  • Störende Reflexion der Ablage auf das Armaturenbrett