Datum der Veröffentlichung: 8 April 2008
Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)
Autotest

Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)

Verstand und Vergnügen

Autotest - Ein Firmenwagen muss repräsentativ, praktisch und komfortabel sein. Die Leasingfirma legt großen Wert auf Zuverlässigkeit und einen hohen Wiederverkaufswert. Aber der Autoliebhaber achtet eher auf das Fahrvergnügen und das äußere. Deshalb hat ein jeder erwartungsvoll nach den neuen Mazda6 Ausschau gehalten. Dieses neue Geschäftsauto sollte vernünftig, aber doch auch ganz erfreulich sein. Autozine hat das mal ausprobiert.

"Erst die Arbeit, dann das Vergnügen"? Quatsch! Sicher, bei der Auswahl eines Autos geht persönlicher Geschmack fast immer über rationelle Erwägungen. Kaum ein Fahrer, der sein Auto least, wählt es mit Hilfe einer Rechenmachine. Das äußere zählt, und da hat Mazda sich viel Arbeit gemacht.

Vergnügendes Aussehen

Der Mazda6 wurde bis zur letzten Schraube neu entworfen. Wie üblich bei neuen Autos ist auch der Mazda6 kräftig gewachsen. Das Auto wurde 8 cm länger, 2 cm breiter und 5 cm höher als sein Vorgänger. Zugleich ist das Auto leichter geworden, und das kommt dem Fahrvergnügen zugute. Das äußere ist scharf und vornehm. Gerade von vorne ähnelt der Mazda den aktuellen Topmodellen von Lexus.

Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)

Das geräumig angelegte Interieur ist gekennzeichnet durch stramme und moderne Linien. Trotzdem sieht es nicht steril deutsch oder frivol italienisch aus. Der Mazda6 ist sachlich, aber nicht altmodisch. Sehr geschickt sind die vielen Funktionen mittels einer "Cursor-Insel" auf dem Lenkrad bedienbar.

Obwohl Mazda alle Technik bietet, die heute in 2008 erwartet werden darf (DVD-Navigation, Anschluss für MP3-Spieler, Bluetooth-Telefonkupplung), ist die Ausrüstung nicht innovativ. Die Vollendung, Ausrüstung und der Raum taugen, aber sie sind nicht besser als in dieser Segment üblich.

Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)
Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)

Angenehm fahren

Zum Glück weiß sich der Mazda6 mit seiner Straßenlage direkt von der Konkurrenz zu unterscheiden. Der "6" ist sehr stark abgefedert, und das setzt sich in eine dynamische Straßenlage um. Dieses Geschäftsauto ist sogar sehr herausfordernd und eignet sich nur zu gerne für flottes Kurvenfahren. Die Straßenlage ist ausgezeichnet und sehr vertrauenerweckend. Wenn die Grenze der Bodenhaftung schließlich erreicht ist, lässt sich der Mazda ganz einfach korrigieren.

Der 2.0 Dieselmotor des Testwagens ist ruhig und kräftig. Dank des sechsten Gangs bleibt die Drehzahl angenehm niedrig, und es können in aller Ruhe längere Strecken gefahren werden.

Ein subtiler Ansporn reicht schon, um kräftig zu beschleunigen. Auch bei einer niedrigen Drehzahl ist schon viel Zugkraft vorhanden, wodurch dieser Dieselmotor einen lebendigen Charakter hat. Die Leistung von 140 PS / 330 Nm ist sicher keinen übermaß, aber wenn er darf, ist immer die notwendige Reserve verfügbar, um kräftig weiterzufahren. Ganz wichtig: Der Mazda6 fühlt sich auch schnell an, und das ist mindestens so wichtig wie die tatsächlichen Leistungen.

Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)

Vernünftig fahren

Die sportliche Straßenlage bringt nicht nur das erwünschte Vergnügen, sondern garantiert auch die notwendige aktive Sicherheit. Eine gute Straßenlage sorgt dafür, dass das Auto bei einem Ausweichmanöver kontrolierbar bleibt.

Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)

Die Motoren des neuen Mazda6 sind vom vorigen Mazda6 übernommen. Zwar sind alle Motoren verfeinert, damit sie jetzt kräftiger und doch sparsamer sind. Außerdem hat die Technik sich jetzt bewiesen und damit ist jetzt schon klar, dass ein neuer Mazda6 äußerst zuverlässig sein wird.

Weil der Dieselmotor bei niedriger Drehzahl vollauf Leistung liefert, ist es nicht notwendig, den Motor in jedem Gang weiter durchzuziehen. Das zwingt wie von selbst zum sparsamen Fahren und einem entsprechend niedrigen Verbrauch. Es ist daher einfacher, sparsamer zu fahren, als der Hersteller angibt. Außerdem ist dieser kluge Dieselmotor mit einem Rußfilter versehen. Neuigkeiten wie ein Stop-/Start-System oder andere innovative und umweltfreundliche Maßnahmen kennt der Mazda6 nicht.

Vernüftig Laden

Das starke Wachstum des Mazda6 sorgt nicht nur für eine stabile Straßenlage. Dank des hohen Radstandes (+5 cm im Vergleich zum vorigen Mazda6) ist der Beinraum auf dem Rücksitz überdurchschnittlich groß. Vorne ist der Raum durchschnittlich für einen Auto dieses Segments.

Der hier gefahrene Kombi ("SportBreak") bietet eine Anzahl kluger und praktischer Einrichtungen. So bewegt sich der Abdecküberzug des Kofferraums mit der Heckklappe mit, und das ergibt einen ungeahnt geräumigen Zugang zum Gepäck. Leider öffnet die Heckklappe nicht weit genug, deswegen können lange Menschen sich ihren Kopf stoßen.

Auch weniger bequem ist die Beleuchtung in der Heckklappe statt im Gepäckraum. Das Lämpchen ist zu schwach, um den Boden zu beleuchten, und zu weit vom Gepäckraum platziert, um dort Licht ins Dunkel zu bringen. Vor allem in der dunklen Garage ist das wirklich unbequem.

Der Gepäckraum kann von 519 auf bis zu 1.751 Liter vergrößert werden. Das Hochklappen von Sitzen oder Demontieren von Kopfstützen ist überflüssig. Ein Knopfdruck genügt, um einen perfekt flachen Ladeboden zu schaffen. Außerdem ist sowohl auf dem Rücksitz als auch im Gepäckraum ein "Hochklappknopf" zu finden. Das ist alles sehr praktisch und funktionell, genauso wie es sich bei einem vernünftigen Auto wie diesem gehört.

Mazda 6 SportBreak (2008 - 2012)

Fazit

Der Chef mag es gediegen und bezahlbar. Aber für den Geschäftsfahrer sind Fahrvergnügen und Aussehen das wichtigste bei der Auswahl eines neues Autos. Solche entgegengesetzte Wünsche scheinen sich nicht vereinen zu lassen. Aber der Mazda6 ist eines der wenigen Geschäftsautos, die Vergnügen und Verstand erfolgreich kombinieren.

Der Mazda6 bietet eine sportliche und fast herausfordernde Straßenlage, die gleichzeitig auch sehr sicher ist. Man darf also kein starr lenkendes Auto erwarten, aber doch mehr Dynamik als durchschnittlich. Der 2.0 Liter Dieselmotor liefert gute Leistungen, ist aber auch sparsam und sauber. Der SportBreak ist geräumig und praktisch und kombiniert das mit einer modernen Linienform.

plus
  • Sehr geräumig
  • Sportliche und sichere Straßenlage
  • Ruhiger, starker, sparsamer Dieselmotor
minus
  • Heckklappe öffnet zu träge
  • Gurt zu niedrig (trotz Verstellmöglichkeiten)
  • Kartenmaterial des Navigationssystems schon veraltet